Herdecke. Das Aufgebot der HSG Herdecke/Ende für 2024/25 nimmt stark Formen an. Trainerfrage und weitere Neuzugänge sind noch offen:
Auf dem Handball-Parkett geht es für Landesligist HSG Herdecke/Ende gerade in entscheidende Spiele im Titelkampf, hinter den Kulissen werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Auch wenn es mit der 27:31-Heimniederlage gegen den TV Westfalia Halingen einen gehörigen Dämpfer nach zuvor zwölf Siegen in Folge im Aufstiegs- und Titelkampf gab, bastelt man fleißig am Kader für die nächste Saison. Dort wird die HSG nach einer Ligenreform und Vereinheitlichung auf Ebene des Deutschen Handball-Bundes (DHB) auf jeden Fall in der Verbandsliga spielen, im Aufstiegsfall sogar zurückkehren in die Oberliga - 19 Jahre nach dem Abstieg der zuvor lange in der 2. Bundesliga aktiven TSG Handball Herdecke. Vor dem nächsten Spitzenspiel bei Verfolger TuS Volmetal II (Samstag, 18 Uhr, Sporthalle Volmetal) stehen schon zwölf Spieler für die Saison 2024/2025 - inklusive eines Rückkehrers als erstem Neuzugang - fest.
Schon im Sommer 2020 war Mattis Kloppenburg ein Rückkehrer zur HSG Herdecke/Ende, für die er bereits in der B-Jugend gespielt hatte. Vor dreieinhalb Jahren kam der Rückraumspieler, der in der Jugend-Bundesliga beim SC Magdeburg deutscher Vizemeister wurde, vom damaligen Oberliga-Aufsteiger TuS Bommern zum Bleichstein. Für das Herdecker Landesliga-Team bestritt Kloppenburg, der seit seiner Jugendzeit mit mehreren HSG-Mitspielern befreundet und vom „Projekt am Bleichstein begeistert“ war, nach seiner Rückkehr im Herbst aber nur zwei Spiele und erzielte insgesamt acht Tore. Dann wurde die Saison 2020/21 Corona-bedingt abgebrochen, Kloppenburg wechselte eine Klasse höher zu Verbandsligist OSC Dortmund. „Mattis ist im Rückraum variabel einsetzbar. Er bringt trotz seiner jungen Alters viel Potenzial mit und kann sich noch weiterentwickeln“, erklärte OSC-Trainer Thorsten Stoschek damals. Nach drei Spielzeiten mit bisher insgesamt 144 Treffern kehrt Kloppenburg nun erneut im Sommer zur HSG Herdecke/Ende zurück.
Erste Sechs unter sich
In der Handball-Landesliga kommt es am zweiten Rückrunden-Spieltag gleich zu drei Topspielen, die ersten sechs Mannschaften der Tabelle sind unter sich. Spitzenreiter HSG Herdecke/Ende (24:4 Punkte) muss am Samstag um 18 Uhr beim Tabellendritten TuS Volmetal II (22:6) antreten, der TV Westfalia Halingen (23:3) erwartet die TG RE Schwelm (5., 17:11) und will nach dem Sieg in Herdecke von Ausrutschern der Topteams profitieren. Zudem erwartet der Tabellenvierte VfL Eintracht Hagen III (18:10) den TV Olpe (14:14), der auf Platz sechs rangiert.
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Der 26-Jährige ist der erste Neuzugang des Landesliga-Spitzenreiters, viele weitere werden angesichts der Kontinuität im Kader nicht dazukommen. Bisher verlängerten elf Stammspieler aus dem aktuellen Kader, nur bei Spielmacher Quentin Münch und dem im Vorjahr von Westfalia Hombruch gekommenen Oliver Niederquell ist das noch offen. „Wir wollen alle behalten“, macht der Sportliche Leiter Andre Trenkelbach klar: „Mit den beiden stehen noch Gespräche aus, das wird sich in den nächsten ein, zwei Wochen entscheiden.“ Zuvor hatte bereits vor dem Top-Spiel gegen Halingen der im letzten Sommer vom PSV Recklinghausen gekommene Torhüter Lukas Mehlwitz, der nach dem Ausfall von Max Bergner in zahlreichen Partien durchspielte und mit seinen herausragenden Leistungen etliche Siege sicherte, verlängert. „Dass ein externer Torwart mit dieser Qualität zugesagt hat, ist schon enorm“, fand HSG-Geschäftsführer Tobias Treptow, „er hat sich hier voll integriert.“ Als weiterer Keeper bleibt auch Marvin Hüser, der neben seinem Engagement bei der Ersten gemeinsam mit Robin Schäfer das Torwart-Duo der 2. Mannschaft bildet.
Neun weitere Akteure mit Herdecker Wurzeln, die zum Teil seit dem Kindesalter zusammen spielen, sagten ebenfalls für eine weitere Saison zu. Neben den beiden Kapitänen André Jung und Matthis Hofmann, der zudem als Athletiktrainer der 2. Mannschaft und B-Jugend fungiert, sind dies Luca Dannemann, Max Rust und Niklas Rust im Rückraum und am Kreis, die beiden Rechtsaußen Gero Neuhoff - Landesliga-Torschützenkönig der vergangenen Saison und aktuell mit 139 Treffern wieder führend - und Luc Herold sowie die beiden Linksaußen Felix Drescher und Tim Förster. „Für die Spieler, die verlängert haben, gab es auch Anfragen höherklassiger Klubs“, betonte Treptow. In Herdecke haben alle ligenunabhängig für die neue Saison zugesagt.
Das gilt (noch) nicht für das Trainergespann Daniel Buff und Oliver Bratzke, das die HSG im Vorjahr zum Landesliga-Titel und in dieser Saison an die Spitze geführt hat. „Die Spieler sind schon sehr lange bei uns, die hatten Vorrang“, erklärte Treptow, während Trenkelbach auf aktuell laufende Gespräche verweist: „Wir wollen alles in den nächsten zwei Wochen abhaken.“ Was Neuzugänge angeht, ist er mit einem weiteren möglichen Rückkehrer in Kontakt: Yannis Grasediek hatte sich im Herbst zum Studium ins spanische Sevilla verabschiedet und spielt dort auch, soll im Spätsommer zurückkehren. Ihn würde Trenkelbach gern wieder im Herdecker Trikot sehen, zudem könnte er sich einen dritten Linkshänder neben den Außen Neuhoff und Herold gut im Kader vorstellen: „Wir suchen einen 1,90 Meter großen Rückraum-Rechten, aber das tun wohl alle.“ Und ein Torwart-Platz ist noch offen, da der vor Wochenfrist geholte Stefan Goldkuhle zunächst nur bis Saisonende verpflichtet wurde.