Hagen. Phoenix Hagen hat durch einen 100:92-Erfolg gegen Paderborn Platz drei in der Pro A gefestigt. Ein Debütant hat damit viel zu tun.

Er dankte dem lieben Gott. Und dem Trainer-Team für das Vertrauen. „Ich habe mich bereit gefühlt. Und ich glaube, dass ich das auch gezeigt habe“, sagte Jamel McAllister nach der Partie. So wie in der Basketball-Regionalliga, in der Jamel McAllister (2,01 Meter groß, 105 Kilo schwer) für den SV Haspe 70 als Leistungsträger in jedem Spiel auf dem Feld steht.

Wer sich nach dem 100:92 im Westfalenderby in der Pro A zwischen Phoenix Hagen und den Baskets aus Paderborn die Statistiken einmal genauer ansah, dem drängte sich der Eindruck auf, dass der Forward auch zwei Spielklassen höher keinerlei Probleme hat. Im Gegenteil: Mit zwölf Punkten in zwölf Spielminuten, zwei Rebounds und bei zugegeben nur einem Dreier einer Quote von 100 Prozent von jenseits der Linie dürfte er zu den effektivsten zählen.

Auch interessant

Trainer Chris Harris, der mit der Überraschung McAllister in Viertel zwei aufwartete, mag das geahnt haben: Da kam der 26-Jährige von der Bank und fügte sich gleich bestens ein. „Er hat das gezeigt, was wir uns von ihm erhofft haben“, lobte Harris nach dem Spiel. Und meinte damit nicht nur seine 12 Punkte, die McAllister insgesamt auflegte, sondern auch seine Spielweise. „Seine größte Waffe“, so der Coach, „ist seine Mobilität in der Defense.“ So nutzte McAllister seine Spielzeit als Empfehlung für weitere Aufgaben.

Unter dem Radar

Überrascht war Michael Wasielewski, McAllisters Coach beim SV Haspe 70, nicht über dessen Leistung: „Ich kenne die Fähigkeiten von Jamel. Ich glaube, er ist allgemein bisher unter dem Radar geflogen und könnte vielen Vereinen guttun.“ In Haspe spielt der 2,01 Meter große Amerikaner seit seinem Wechsel im letzten Sommer von den Telekom Baskets Bonn (2. Mannschaft) eine tragende Rolle. Das bewies er erst am Samstag, als er in 31 Minuten Spielzeit beim wichtigen 84:74-Erfolg des SV 70 gegen Recklinghausen 24 Punkte auflegte und acht Rebounds holte.

Basketball 2. Bundesliga BBL Phoenix Hagen gegen Paderborn. Jamel McAllister
Basketball 2. Bundesliga BBL Phoenix Hagen gegen Paderborn. Jamel McAllister © WP | Michael Kleinrensing

Man kann davon ausgehen, dass Jamel auch in den beiden Spielen dieser Woche im Kader steht.
Chris Harris - Trainer von Phoenix Hagen

Aktuell ist Chris Harris sehr froh über die zusätzliche Option, zumal Marvin Omuvwie wegen einer Schambeinentzündung weiter ausfällt und Lennart Boner nach seinem Infekt und einer Handverletzung noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte ist. „Man kann davon ausgehen, dass Jamel auch in den beiden Spielen dieser Woche im Kader steht“, so Chris Harris. Bereits am Mittwoch, 19.30 Uhr, muss Phoenix in Vechta ran. Am Samstag, 19 Uhr, ist Bremerhaven Gast am Ischeland.

Dankbar für Hilfe aus Haspe

Für die Unterstützung ist Harris dem SV Haspe 70 dankbar. Eine Unterstützung, die den Haspern nicht ganz so schwerfällt, weil sie am kommenden Wochenende spielfrei sind.

Jubel nach dem Sieg gegen Paderborn (von links): Tim Uhlemann, Brock Mackenzie, Jamel McAllister und Siler Schneider.
Jubel nach dem Sieg gegen Paderborn (von links): Tim Uhlemann, Brock Mackenzie, Jamel McAllister und Siler Schneider. © WP | Michael Kleinrensing

Allerdings heißt es für die Verantwortlichen von Phoenix, in Sachen McAllister geschickt zu taktieren. Denn der US-Amerikaner kann in der Pro A bei Phoenix nur in fünf Spielen eingesetzt werden, so wollen es die Regeln des Verbands. Er darf dabei jeweils zum Spielbeginn auf dem Berichtsbogen erscheinen, kann aber zur Halbzeit gestrichen werden, falls Harris und sein Trainerteam keine Notwendigkeit für einen Einsatz sehen. Dies ist in dieser Saison bereits einige Male so passiert. Somit ist das Konto McAllisters nur mit dem Spiel gegen Paderborn belastet. Es bleiben noch vier Optionen.

Fotostrecke: Phoenix Hagen gewinnt gegen Paderborn

Phoenix Hagen gegen Paderborn .
Phoenix Hagen gegen Paderborn . © WP | Michael Kleinrensing
Phoenix Hagen gegen Paderborn .
Phoenix Hagen gegen Paderborn . © WP | Michael Kleinrensing
Phoenix Hagen gegen Paderborn .
Phoenix Hagen gegen Paderborn . © WP | Michael Kleinrensing
Phoenix Hagen gegen Paderborn .
Phoenix Hagen gegen Paderborn . © WP | Michael Kleinrensing
Phoenix Hagen gegen Paderborn .
Phoenix Hagen gegen Paderborn . © WP | Michael Kleinrensing
Phoenix Hagen gegen Paderborn .
Phoenix Hagen gegen Paderborn . © WP | Michael Kleinrensing
Phoenix Hagen gegen Paderborn .
Phoenix Hagen gegen Paderborn . © WP | Michael Kleinrensing
Phoenix Hagen gegen Paderborn .
Phoenix Hagen gegen Paderborn . © WP | Michael Kleinrensing
Phoenix Hagen gegen Paderborn .
Phoenix Hagen gegen Paderborn . © WP | Michael Kleinrensing
Phoenix Hagen gegen Paderborn .
Phoenix Hagen gegen Paderborn . © WP | Michael Kleinrensing
Phoenix Hagen gegen Paderborn .
Phoenix Hagen gegen Paderborn . © WP | Michael Kleinrensing
Phoenix Hagen gegen Paderborn .
Phoenix Hagen gegen Paderborn . © WP | Michael Kleinrensing
Phoenix Hagen gegen Paderborn .
Phoenix Hagen gegen Paderborn . © WP | Michael Kleinrensing
Phoenix Hagen gegen Paderborn .
Phoenix Hagen gegen Paderborn . © WP | Michael Kleinrensing
Phoenix Hagen gegen Paderborn .
Phoenix Hagen gegen Paderborn . © WP | Michael Kleinrensing
Phoenix Hagen gegen Paderborn .
Phoenix Hagen gegen Paderborn . © WP | Michael Kleinrensing
Phoenix Hagen gegen Paderborn .
Phoenix Hagen gegen Paderborn . © WP | Michael Kleinrensing
Phoenix Hagen gegen Paderborn .
Phoenix Hagen gegen Paderborn . © WP | Michael Kleinrensing
1/18

Nachverpflichtung bleibt Option

Natürlich regt die aktuelle Situation auch die Phoenix-Verantwortlichen um Geschäftsführer Martin Schmidt zum Nachdenken an. Aufgrund der langwierigen Verletzung von Marvin Omuvwie und der bevorstehenden heißen Schlussphase der Saison - Jena, Hagen und Frankfurt auf den Plätzen zwei bis vier der Tabelle haben bislang je 15 Spiele gewonnen, Trier als Tabellenführer 17 - spielt auch das Thema Nachverpflichtung eines weiteren Spielers eine Rolle in den Gedanken.

Kollektiver Jubel mit Jamel McAllister: Phoenix Hagen hat das Westfalenderby gegen Paderborn mit 100:92 gewonnen.
Kollektiver Jubel mit Jamel McAllister: Phoenix Hagen hat das Westfalenderby gegen Paderborn mit 100:92 gewonnen. © WP | Michael Kleinrensing

Besonders stark fand ich, wie mutig er zum Korb gezogen ist - und das, obwohl er zum ersten Mal vor dieser Kulisse auf dem Feld dabei war.
Martin Schmidt - Geschäftsführer Phoenix Hagen

„Zunächst mal freut es uns, wie gut Jamel seine Rolle am Sonntag angenommen hat. Das sorgt für eine zusätzliche Option“, so Martin Schmidt, „besonders stark fand ich, wie mutig er zum Korb gezogen ist - und das, obwohl er zum ersten Mal vor dieser Kulisse auf dem Feld dabei war. Aber natürlich machen wir uns schon Gedanken über den weiteren Saisonverlauf.“ Da spiele auch der Aspekt der derzeit einwandfreien Teamchemie eine Rolle. Noch bleiben zehn Tage Zeit, um eine Entscheidung zu treffen.

Viermal darf McAllister noch ran

Leicht ist diese Entscheidung nicht. Ein bisschen Glück mag dazu gehören. Denn wer will sich hinterher nachsagen lassen, falsch gehandelt zu haben, wenn womöglich der avisierte Platz unter den ersten Vieren der Tabelle nicht erreicht wird? Andererseits: Chris Harris und sein Trainerteam haben schon mehrfach bewiesen, dass sie eine Situation richtig bewerten und danach handeln können. Mentale Stärke, eine sehr gute Fitness und die Dynamik der Ischelandhalle tun ihr Übriges.

Zufrieden mit dem Auftritt von Jamel McAllister: Phoenix-Coach Chris Harris.
Zufrieden mit dem Auftritt von Jamel McAllister: Phoenix-Coach Chris Harris. © WP | Michael Kleinrensing

Und dann bleibt die Option McAllister. Viermal darf er in dieser Saison noch für Phoenix aufs Parkett.