Hagen/Köln. Der SV Haspe 70 feiert in Deutz einen überraschend hohen Sieg und den gelungenen Einstand eines Neuzugangs. Die BBA Hagen dominiert gegen Hamm.

Diese Auswärtsreise hat sich gelohnt: Fans und Verantwortliche des Basketball-Erstregionalligisten SV Haspe 70 haben ihre erste Mannschaft mit nach Köln-Deutz begleitet und sahen nach einem Kaltstart die beste Saisonleistung der 70er. Die BBA Hagen dominierte daheim derweil die TuS HammStars und fuhr den achten Sieg in Serie ein.

DTV Basketball Köln – SV Haspe 70 58:81 (37:38). In den ersten Spielminuten wurden die Deutzer ihrer Favoritenrolle gerecht, beim 2:11 nahm Haspes Coach Michael Wasielewski die Auszeit. Wasielewski schnauzte seine bis dahin schläfrige Mannschaft an – und die war danach wohl so wach wie noch nie in dieser Saison. Zur Halbzeit übernahmen die 70er die Führung, ehe sie ihren Gegner in der zweiten Hälfte völlig zermürbten. Deutz erzielte in den zweiten 20 Minuten magere 21 Zähler.

„Die Jungs haben sich defensiv voll reingehängt, sei es im Eins-gegen-eins oder bei der Helpside. Und sie haben wichtige Fouls begangen, wenn es nötig war. Ich muss vor ihnen den Hut ziehen“, war Haspes Coach voll des Lobes – auch für den mitgereisten Support: „Ab dem zweiten Viertel hast du nur noch unsere Fans gehört. Das hat die Mannschaft locker 10, 15 Prozent besser gemacht.“

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Der hohe Hasper Sieg war umso beachtlicher, weil neben Nino Vrencken (Bänderriss) auch Jordan Iloanya (Erkältung) ausfiel. Dafür kam ein neuer Mann gerade rechtzeitig: Die Hasper verpflichteten wegen des Vrencken-Ausfalls kurz vor dem 20. Spieltag den spanischen Combo-Guard Alejandro Rubiera Raposo, der in Deutz 15 Minuten auf dem Feld stand. Rubiera Raposo ist 25 Jahre alt, spielt aber schon seit er 17 war auf professionellem Level, zuletzt in Griechenland und davor in Island. „Er hat sofort Ruhe in unseren Spielaufbau gebracht und genau das soll er tun“, freute sich Michael Wasielewski.

Haspe 70: Bambullis (5), Rubiera Raposo (6), Vasiliu, Fouda (17), McAllister (19), Krall (8), Dia (13), Omorodion, Nürenberg (8), Waltenberg, Eyimofe (6).

BBA-Guard Finn Philipp schenkt Hamm sechs Dreier ein.
BBA-Guard Finn Philipp schenkt Hamm sechs Dreier ein. © WP | Michael Kleinrensing

BBA Hagen – TuS HammStars 86:66 (47:32). Für alle Gegner der Regionalliga West ist die BBA Hagen ohnehin ein Brocken. Aber wenn die Kodiaks auch noch mit traumhaften Quoten ihre Distanzwürfe verwandeln, wird’s für die Konkurrenz richtig unheimlich. Gegen Hamm traf die von außen sonst eher ungefährliche BBA 46 Prozent ihrer Dreier (13/28), und vor allem ein Akteur war so heiß, dass man die Heizungen in der Otto-Densch-Halle auf Schneeflocke runterdrehen konnte: Finn Philipp, der eine lange Pechsträhne hinter sich hatte, brachte sechs seiner acht Dreierversuche im Korb unter und kam auf 18 Punkte. Der wurftechnisch bislang ebenfalls kalte Vytautas Nedzinskas traf jeden seiner vier Schüsse aus der Distanz.

Hamm hatte in Gilbert Gyamfi (20 Punkte) und Jascal Knörig (22) zwei gut aufgelegte Akteure, aber das war bei weitem nicht genug. Die von Shawn Scott (30 Punkte) angeführten Kodiaks dominierten das ganze Spiel und unterstrichen ihre bestechende Form. Die BBA bleibt somit zwei Punkte hinter Tabellenführer ETB Miners, der ein Spiel und eine Niederlage weniger auf dem Konto aufweist.

BBA Hagen: Abrams (6), Philipp (18), Ilic, Pauli (3), Scott II (30, 7 Rebounds, 9 Assists), Bullock, Jürgens (8), Nedzinskas (12, 7 Reb.), Dresel (3), Agyapong (2), Tjon Affo, Kortenbreer (4).