Herdecke/Ochsenhausen. Es war ganz schön eng im DM-Halbfinale und Finale. Doch Anna-Lena Frömming bleibt bei ihrem 16. nationalen Titel ganz ruhig:

Die Liste ihrer Goldmedaillen wird immer länger. 14 waren es bei deutschen Taekwondo-Meisterschaften von Kadetten bis Senioren zwischen 2007 und 2023 plus einmal Silber bei ihrer einzigen Finalniederlage 2018, dazu kam der nationale Titel bei den „Finals Berlin/Rhein-Ruhr“ im Corona-Jahr 2021, als es pandemiebedingt keine Meisterschaften der Deutschen Taekwondo-Union (DTU) gab. Im bayerischen Ochsenhausen kam nun die 15. DM-Goldmedaille für Anna-Lena Frömming dazu, also der 16. nationale Titel. Und das, obwohl die Herdeckerin insgesamt sechs Jahre gar nicht bei den nationalen Titelkämpfen startete. „Wir können gar nicht anders als zu jubeln, wir sind unheimlich stolz auf dich“, gratulierte ihr Verein Taekwondo Özer aus Nürnberg zum „grandiosen Erfolg“.

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International hat Anna-Lena Frömming nach ihrem letzten großen Erfolg - Rang zwei bei den US Open in Las Vegas vor Jahresfrist - zuletzt nur noch seltener gewonnen, national bleibt die 28-Jährige in der Klasse bis 62 Kilogramm weiter eine Klasse für sich. Auch nach fünfmonatiger Wettkampfpause, in der sie dem Grundlagen-Training den Vorzug gegeben hatte, dominierte sie in der Dr. Hans Liebherr Sporthalle in Ochsenhausen die 14-köpfige Konkurrenz. „Ich habe alle meine Kämpfe bis zum Ende kontrolliert“, kommentiert Anna-Lena Frömming ihren Auftritt bei den deutschen Meisterschaften, nach langer Trainingsphase sei sie nun wieder im Wettkampfmodus.

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Als an Position eins gesetzte Favoritin hatte die Bundeskader-Athletin in der Klasse bis 62 Kilogramm in der ersten Runde ein Freilos, traf dann im Viertelfinale auf Antonia Beck (Nettetal). Mit 2:0 (3:0 und 4:0) setzte die Herdeckerin sich in beiden Runden durch, ehe im Halbfinale - wie im Vorjahr bei den deutschen Meisterschaften in Nürnberg - Edda Kettel (Sportverein Ford Saarlouis-Steinrausch-Fraulautern) auf sie wartete. Diesmal benötigte sie für den Sieg allerdings drei Runden, nach dem 2:0 unterlag Frömming mit 2:3, gewann dann aber die entscheidende Runde mit 4:2. Sehr spannend wurde es dann auch im Finale gegen Laura Goebel vom TKD Center Iserlohn, für das Anna-Lena Frömming vor ihrem Wechsel nach Nürnberg im Jahr 2013, nachdem sie zuvor überraschend in Mexiko Weltmeisterschafts-Bronze gewonnen hatte, auch angetreten war.

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Nach dem Sieg in der ersten Finalrunde führte die Herdeckerin auch in der zweiten mit 2:0, musste dann aber das 2:4 und trotz des Punkts zum 3:4 in letzter Sekunde den Ausgleich hinnehmen. In der Entscheidungsrunde gelang ihr dann neun Sekunden vor dem Ende der entscheidende Treffer, sie siegte mit 2:1. Sorge, dass sie erstmals seit 2018 - hier musste sie sich im Finale gegen Jugend-Vizeweltmeisterin Rhonda Nat geschlagen geben - wieder ein nationales Duell verlieren könnte, hatte Anna-Lena Frömming aber nicht. „Ich war ganz ruhig, habe gemacht, was ich trainiert habe“, sagt sie. Näher am Titel sah Trainer Carlos Estevez seinen Schützling Laura Goebel. „Im Finale hat sie zwei Kopftreffer leider nicht zuerkannt bekommen hat“, bedauerte der frühere Damen-Bundestrainer, der in Iserlohn auch Frömming betreut hatte, nur durch einen Hit weniger als ihre Konkurrentin habe die Iserlohnerin verloren: „Aber so ist das nunmal, ändern kann man da nichts mehr.“

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Für Anna-Lena Frömming beginnen nun auch die internationalen Turniere mit den Austrian Open. Am nächsten Wochenende wird in Innsbruck gekämpft, weitere Turnier-Teilnahmen sind noch nicht festgelegt. „Nach Österreich schauen wir, wie es weitergeht“, sagt die 28-Jährige. Ihr Saisonziel bleiben die Europameisterschaften vom 10. bis 12 Mai im serbischen Belgrad.

Ich habe alle meine Kämpfe bis zum Ende kontrolliert.
Anna-Lena Frömming - Taekwondo-Kämpferin aus Herdecke