Herdecke. Nach sechs Wochen Pause patzte die HSG Herdecke/Ende im ersten Test. Im Derby gegen Schwelm soll sie Sonntag starten:
Die Rückkehr auf das Handball-Parkett nach sechs Wochen erfolgt (noch) zur Endspielzeit. Wenn Handball-Landesligist HSG Herdecke/Ende - am Dienstag im ersten Test bei der DJK Oespel-Kley unterlegen - am nächsten Sonntag um 17 Uhr Nachbar TG RE Schwelm zum letzten Hinrundenspiel erwartet, machen sich die beiden Finalteilnehmer der Handball-Europameisterschaften in der Kölner Lanxess-Arena gerade warm. Ab 17.45 Uhr, also wenn in der Herdecker Bleichsteinhalle die zweite Halbzeit angepfiffen wird, geht es in Köln um den EM-Titel. Die zeitliche Kollision habe man im Verein nicht auf dem Schirm gehabt, räumt man bei der HSG ein, nach einer Schwelmer Anfrage denkt man nun über eine Vorverlegung nach. Zumal Deutschland am Mittwoch das EM-Halbfinale erreichte.
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So ganz einfach wäre eine zeitliche Verschiebung nicht, weil die Bleichsteinhalle am Sonntag zuvor mit den Partien der Herdecker C-Jugend gegen Eintracht Hagen II (11.15 Uhr) und der Kreisklassen-Dritten gegen TG RE Schwelm III (15 Uhr) belegt ist, es müssten also weitere Spiele verlegt werden. Und in Köln steigt um 15 Uhr auch noch das Spiel um EM-Platz drei, möglicherweise mit Deutschland, steigt. Zudem verweist Treptow auf ein Schreiben des DHB, wonach ein Spiel wegen des EM-Finales bei Antrag eines der beteiligten Vereine verlegt werden müsse.
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Wird am Sonntag gespielt, dann sehen sich die Herdecker trotz der nun elf Spiele andauernden Siegesserie nicht optimal vorbereitet. Das in der Landesliga seit fünf Monaten ungeschlagene HSG-Team verlor den einzigen Test in der sechswöchigen Meisterschafts-Spielpause am Dienstag bei der klassengleichen DJK Oespel-Kley mit 28:29. „Das war die schlechteste Leistung, seitdem ich hier Trainer bin“, bekannte Coach Daniel Buff, „obwohl wir eigentlich wie gewohnt gut gestartet sind, fehlte uns danach komplett der Rhythmus.“ Keeper Lukas Mehlwitz habe als einziger Herdecker Normalform gezeigt und das Team vor einer noch höheren Niederlage bewahrt. Nur sein Torwart-Kollege Max Bergner, der mit Rückenproblemen weiter nicht einsatzfähig ist, der als DHB-Logistiker bei der EM gefragte Quentin Münch und Luc Herold, den man wegen einer Knieverletzung schonte, fehlten der HSG. „Das war Einstellungssache“, sagt Buff, der die Vorbereitung auf die zweite Serie schon wegen mehrerer Spieler im Skiurlaub als nicht optimal betrachtet: „Das war eher schlecht als recht.“
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Wenn die Landesliga-Hinrunde im EN-Derby gegen den Tabellenvierten aus Schwelm abgeschlossen wird, erwartet Buff trotz des Fehlens von Bergner und Münch eine erhebliche Steigerung. Die Gäste traten bereits am letzten Wochenende zum Nachholspiel an, bezwangen dort den TV Olpe relativ mühelos mit 35:25, der HSG-Coach sah zu. „Da weiß man nie, auf wen wir da treffen, Schwelm setzt immer wieder ,Alt-Internationale‘ ein“, sagt Buff. Gegen Olpe waren Linkshänder Stephan Prüfer (13 Tore) und der drittligaerfahrene Yannick Brockhaus (5), der nach der Saison zum TuS Volmetal als Trainer der Landesliga-Reserve zurückkehrt, die besten Spieler. „Aber wir sollten die Schwelmer in den Griff kriegen“, bleibt Buff trotz der unbefriedigenden Vorbereitung des Tabellenführers optimistisch, zumal die Gastgeber am Bleichstein seit bald einem Jahr alle Spiele gewonnen haben. Die letzte Niederlage hier - und die einzige in Buffs Amtszeit - datiert vom 5. Februar 2023, beim 28:29 gegen den ATV Dorstfeld.
Schnell in Bestform kommen sollte seine Mannschaft schon mit Blick auf die Aufgaben danach: Am 4. Februar erwarten die Herdecker den mit nur einem Punkt weniger auf Platz zwei lauernden TV Westfalia Halingen, bei dem man beim Saisonstart im August die einzige Niederlage kassierte. Es folgt sechs Tage später das schwere Gastspiel beim einen weiteren Zähler dahinter rangierenden Tabellendritten TuS Volmetal II. Die „Taler“ haben auch die letzten acht Spiele gewonnen, sind daheim verlustpunktfrei und haben auch nur in Halingen und Herdecke verloren. Im Kampf um den angestrebten Titel und den Aufstieg, den die HSG in der Vorsaison erst in der Relegation gegen die SG Ruhrtal verpasst hat, werden gleich zum Start in die Rückrunde möglicherweise entscheidende Weichen gestellt.