Herdecke. Nicht nur die erste Mannschaft der HSG Herdecke/Ende will aufsteigen. Was die Reserve in der Kreisliga so stark macht:
Während die Landesliga-Handballer der HSG Herdecke/Ende unbeirrt weiter an der Tabellenspitze ihre Kreise drehen und damit aktuell das Recht für den direkten Aufstieg in die Verbandsliga inne hätten, lohnt derweil auch ein Blick auf die Reserve der Ruhrstädter. Wie auch schon in vergangenen Saison gehört die Mannschaft vom Trainergespann Donald Böbel und Oliver Kopp zu den Besten der Kreisliga. Der Unterschied zum vergangenen Jahr? In diesem Jahr hält auch der in der letzten Saison noch skeptische Böbel den Aufstieg seiner Mannschaft für möglich.
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Die Zweitvertretung der Herdecker beendet das Jahr 2023 erfolgreich auf dem vierten Platz der Kreisligatabelle. Aber Obacht: Nach dem Sieg gegen den Tabellenzweiten CVJM Gevelsberg im November und einem Spiel weniger als der Tabellenprimus RE Schwelm II sind die Herdecker deutlich höher einzuschätzen, als es der Tabellenstand aktuell verrät. Im übrigen hatte man die Schwelmer bereits zu Beginn der Hinrunde mit 23:20 geschlagen. Mit dem fast schon eingeplanten Sieg gegen den Tabellenneunten aus Hasperbach - Herdecke stimmte einer Verlegungs-Anfrage aus Hagen zu - würde man die Tabelle wegen des direkten Vergleichs gar anführen. „Wenn ich jetzt sage, wir gehören nicht mehr zu den Favoriten, dann glaubt mir das doch keiner mehr. Wenn wir weiter so spielen, dann können wir natürlich aufsteigen, aber wir müssen das Level halten“, sagt Böbel, dem seine Mannschaft nach einer sehr guten Vorbereitung schon vor der Saison klar gesagt habe: „Wir wollen aufsteigen“. Auch sei die Trainingsbeteiligung deutlich besser als noch in der Vorsaison: „Da ist was zusammengewachsen. Auch neben dem Spielfeld“, freut sich Böbel.
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Die einzige Niederlage setzte es Ende Oktober gegen die SG Tura Halden-Herbeck, Tabellendritter und ebenfalls Aufstiegskandidat. „Das ist schon eine gute Mannschaft, aber auch das Spiel hätten wir gewinnen können. Manchmal hat man so Tage, wo es einfach nicht passt und ich muss auch selbstkritisch sagen, dass ich da nicht gut gecoacht habe“, erklärt Böbel die 29:27-Niederlage. Gegen die hoc hgehandelten Mannschaften von ECD Hagen und eben CVJM Gevelsberg zeigten die Herdecker ein anderes Gesicht und siegten. Als Grund für die starken und vor allem konstanten Leistungen sieht Böbel vor allem die herausragende Athletik seines Teams: „Das ist unser größtes Pfand. Wir haben eine super Athletik. Das verdanken wir unserem Athletiktrainer Matthis Hofmann, der da ausgezeichnete Arbeit leistet“, so Böbel. Insgesamt haben die Herdecker auch durch verschiedene Neuzugänge einen starken Kreisliga-Kader. Hervorheben will der Trainer seine Torleute: „Mit Robin Schäfer ist uns ein Glücksgriff gelungen. Zusammen mit Marvin Hüser haben wir das beste Torhütergespann der Kreisliga.“
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Den Aufstieg in die Bezirksliga schafft nur der Kreisligameister. Und diesen Titel scheinen gleich vier Mannschaften unter sich auszuspielen. Darunter haben die Herdecker vermutlich die besten Karten. Mit erst acht gespielten Partien und einer klaren Leistungskurve nach oben sind es die Herdecker, die es aktuell im direkten Vergleich mit den anderen drei Top-Teams der Liga in der eigenen Hand haben. Das weiß auch Böbel: „Wenn wir alle weiterhin an einem Strang ziehen, dann können wir uns eigentlich nur selber schlagen. Dann wird es für jede Mannschaft ganz ganz schwer gegen uns.“
Noch ist die Hinrunde für die Herdecker nicht komplett gelaufen. Die Saison ist also noch lang. Am Ende muss jede Mannschaft 22 Partien bestreiten. Lediglich die Nachbarn von der HSG Wetter/Grundschöttel und vom VfL Eintracht Hagen V haben bereits die Hinrunde vollendet. Für die Wetteraner gestaltet sich die Saison schwierig: Mit fünf Niederlagen und fünf Siegen, sowie einem Unentschieden wird die Mannschaft rund um das Trainerteam Andreas Fieberg und Marcel Handge wohl nicht mehr um den Aufstieg mitspielen können. Die Herdecker hingegen bekommen mit dem langzeitverletzen Niklas Jung einen weiteren starken Spieler zurück. Und so wird bei Herdeckes Reserve längst nicht mehr nur hinter vorgehaltener Hand von Aufstieg gesprochen: „Wenn wir so weitertrainieren und weiterspielen, dann ist alles möglich“, sagt Böbel optimistisch.