Hagen/Gevelsberg. Die Herausforderung gegen den schwersten Gegner besteht man trotz Abwehrschwächen. Wie absoluter Wille die HSG Herdecke/Ende vorn hält:
Die heimischen Handball-Landesligisten beenden das Jahr dort, wo sie auch am Ende der Saison stehen wollen. Mit dem elften Sieg in Serie, dem 34:32 im Spitzenspiel beim - so Trainer Daniel Buff - „bisher schwersten Gegner“ VfL Eintracht Hagen III, verteidigten die Herren der HSG Herdecke/Ende die Tabellenführung. Die Frauen der HSG Wetter/Grundschöttel unterlagen zwar deutlich mit 19:30 bei Favorit HSG Gevelsberg Silschede, sie bleiben aber auf Rang sechs, der den Klassenerhalt bedeuten würde.
VfL Eintracht Hagen III - HSG Herdecke/Ende 32:34 (19:18). Die bisher größte Herausforderung haben die Herdecker bestanden, weil sie in der Schlussphase noch zulegen konnten. „Wir haben am Ende nur gewonnen, weil wir es unbedingt wollten“, sagte HSG-Trainer Daniel Buff nach dem umjubelten und mit einem Tanz gefeierten Erfolg in der Hagener Sporthalle Mittelstadt, mit der die HSG einen Verfolger vorerst abhängte. „Solche Spiele gibt es, aber mit absolutem Willen haben wir es überstanden“, sagte Buff, der einräumen musste: „Über 50 Minuten war unsere Abwehr nicht wirklich gut. Nur Torwart Lukas Mehlwitz war wieder überragend, ohne ihn hätten wir wohl mit zehn Toren verloren.“
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Die Herdecker, die auf Quentin Münch verzichten mussten, lagen bis zum 10:13 (18. Minute) vorn, ehe Hagens Jonas Queckenstedt - neben Alexander Koshold (11) mit sieben Treffern herausragend - für die Gastgeber mit drei Toren ausglich. Beim 15:14 (22.) führte erstmals der VfL Eintracht, nun entwickelte sich ein enges Spiel mit wechselnden Führungen. „Die Hagener Rückraumschützen waren gut drauf, gegen sie haben auch wechselnde Deckungsvarianten nicht wirklich gefruchtet“, sagte Buff, „erst in den letzten zehn Minuten haben wir sie ein bisschen stoppen können.“ Bei Kosholds 30:28 (51.) führten die Gastgeber noch, dann ließ die HSG sieben Minuten nichts zu - und hatte beim 30:32 (58.) durch Niklas Rust und Gero Neuhoff sowie die einzigen Treffer von Felix Drescher und Luca Dannemann die Wende endgültig geschafft. Die Hagener kamen nach einer Auszeit noch zweimal heran, doch Herdeckes Haupttorschütze Oliver Niederquell machte 13 Sekunden vor der Schlusssirene den Deckel drauf. Und legte die Basis für eine stimmungsvolle Weihnachtsfeier am Bleichstein.
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Einmal treffen sich die HSG-Handballer am Dienstag noch zum Abschluss-Kicken, dann geht es bis in zweite Januar-Woche in den Weihnachtsurlaub. Das nächste Spiel steht wegen der Handball-Europameisterschaft erst am 28. Januar zum Hinrunden-Ausklang gegen RE Schwelm an. Dann ist Top-Form erforderlich, denn in der Folge trifft man direkt auf die ärgsten Verfolger Westfalia Halingen und TuS Volmetal II. Das Ziel ist klar, in der Tabelle ganz oben bleiben. Und Coach Buff weiß: „Mittlerweile können wir uns gegen die Favoritenrolle nicht mehr wehren.“
HSG Herdecke/Ende: Lukas Mehlwitz, Marvin Hueser; Luca Dannemann (1), André Jung (1), Oliver Niederquell (9), Matthis Hofmann, Maximilian Rust (8), Luc Herold, Niklas Rust (7), Felix Drescher (1), Tim Förster, Gero Neuhoff (7/2).
HSG Gevelsberg Silschede - HSG Wetter/Grundschöttel 30:19 (17:6). Viel ausgerechnet hatten sich Wetter Frauen beim Tabellendritten nicht, die Kräfteverhältnisse wurden dann auch in Gevelsberg direkt deutlich. Zum 3:2 konnte Hauptschützen Celina Hausmann noch verkürzen (6.), dann setzte sich der Favorit auf 10:2 (11.) ab. Bis zur Pause konnten sich die Gäste gegen Gevelsbergs bissige Defensive weiter kaum durchsetzen, beim 17:6 war die Partie schon entschieden. Wobei die Gäste früh Nina Gerhartz ersetzen mussten, die sich in der zweiten Minute an der Wade verletzte.
Erst nach dem Wechsel kam die Offensive im Team von Wetter Trainer Heino Rickmann besser zum Zuge, die zweite Halbzeit konnte man mit 13:13 ausgeglichen gestalten. An der fünften Niederlage im zehnten Spiel änderte das nichts mehr. Wichtiger, das hatte Rickmann vorher schon betont, sei ohnehin der Hinrundenausklang am 20. Januar bei Tabellennachbar HSG Lüdenscheid. „Da wollen und werden wir die Punkte holen“, ist Rickmann überzeugt, „dann sind wir im Soll. 24 Punkte reichen am Ende für Platz sechs.“ Bei einem Sieg in Lüdenscheid hätte man zur Saisonhälfte zwölf.
HSG Wetter/Grundschöttel: Jana Liebelt, Jessica Fuchs; Nina Gerhartz, Melanie Kobus, Nina Degener, Verena Löffler, Nina Winterhoff (3), Ann-Kristin Löffler (3), Anastasia Peitz, Alina Streicher, Celina Hausmann (6/1)), Lea Ladener, Nele Wittstock (6), Klara Schönmeyer (1).