Lüdenscheid/Wetter. Das war enorm wichtig! Beim Sieg in Lüdenscheid wird HSG Wetter/Grundschöttel von laustarken Fans unterstützt:

Zur Pause waren sie auf einem Abstiegplatz, beim Schlusspfiff dann zumindest temporär auf Rang fünf geklettert. Zum Ausklang der Hinrunde in der Handball-Landesliga 4 zeigten die Frauen der HSG Wetter/Grundschöttel zwei Gesichter. Im Richtung weisenden Duell bei Tabellennachbar HSG Lüdenscheid lagen sie zum Wechsel noch mit 10:13 zurück, ehe ihnen nach einer enormen Leistungssteigerung doch ein enorm wichtiger 24:22-Sieg gelang. Die Bedutung des zweiten Auswärtssieges wurde tags darauf deutlich, als Rivale Lüdenscheid ein überraschendes 26:26-Remis gegen den Tabellenzweiten ATV Dorstfeld gelang. „Damit hätte ich nie gerechnet“, räumte Wetters Trainer Heino Rickmann ein, „aber zumindest haben wir jetzt drei Punkte Vorsprung.“ Mit
12:10 Punkten weist sein Team enach der ersten Saisonhälfte auf Rang sechs, der den Klassenerhalt bedeuten würde, eine positive Bilanz auf. Der Tabellensiebte Lüdenscheid folgt mit 9:13 Zählern.

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Dass die HSG Wetter/Grundschöttel nach den letzten 60 Hinrunden-Minuten zur oberen Tabellenhälfte gehören würde, war in der Sporthalle des Bergstadt-Gymnasiums in Lüdenscheid zur Pause nicht abzusehen. Mit 6:2 (11. Minute) gingen die Gastgeberinnen schnell in Führung und blieben dies trotz aller Bemühungen der Gäste bis kurz nach dem Seitenwechsel. Vorne leistete sich Wetter viele technische Fehler, konnte - so Rickmann - im Positionsspiel keine Durchschlagskraft entwickeln. „Das waren zwei sehr unterschiedliche Halbzeiten. Wir sind ein bisschen schläfrig gestartet, waren zunächst nicht - wie geplant - über die erste oder zweite Welle erfolgreich“, sagte der Coach. Zudem vergaben Nina Gerhartz, Melina Berkenkopf und Celina Hausmann gleich vier ihrer insgesamt sechs Siebenmeter.

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Nach dem Wechsel kamen die Gäste dann besser ins Spiel. „Ein Grund war Torhüterin Yvonne Kleinert, die schöne Paraden gezeigt hat“, sagte Rickmann. Zum 15:11 traf Lüdenscheids Nina Lausen noch (33.), dann blieben die Gastgeberinnen ganze 19 Minuten ohne Feldtor, lediglich Alisa Knobel traf von der Siebenmeterlinie. „Da hätten wir nachlegen müssen, stattdessen kam der totale Bruch“, bedauerte Lüdenscheids Trainer Alexander Druskus nach der Partie: „Da haben wir das Spiel aus der Hand gegeben.“ Sein Gegenüber Rickmann dagegen konnte vor allem mit der Abwehr sehr zufrieden sein, dabei half auch ein Neuzugang: „Laura Ascherfeld hat hinten dicht gemacht.“ Dagegen blieben die ebenfalls zum Jahreswechsel von der HSG Hattingen-Sprockhövel gekommenen Lena Ascherfeld und Larissa Bonk noch draußen. Rickmann: „Die beiden müssen wir noch in unser System integrieren:“

Ann-Kristin Löffler rechts schaffte die Wende für die HSG Wetter/Grundschöttel.
Ann-Kristin Löffler rechts schaffte die Wende für die HSG Wetter/Grundschöttel. © Schwelm | Mi.Scheuermann / Autoren Nr.202371

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Ein anderer Neuzugang der HSG Wetter/Grundschöttel aus dem Herbst wurde dann zur zweiten zentralen Akteurin: Beim 16:13 (38.) führte Lüdenscheid dank eines Knobel-Siebenmeters noch deutlich, fünf Minuten später stand es 16:17. Weil Wetters Ann-Kristin Löffler in kurzer Zeit gleich viermal in Folge getroffen hatte. „Anni hat das Spiel in der letzten Viertelstunde in die Hand genommen“, lobte Rickmann seine Linkshänderin. Die erste Führung ließ sich sein Team in der Folge auch nicht mehr nehmen. Zum 19:20 verkürzte Nina Lausen mit dem ersten Lüdenscheider Feldtor nach langer Zeit (53.), doch Melanie Kobus und Nina Winterhoff konterten zum vorentscheidenden 19:22 (56.). Wenig später wurde auf dem Feld und auf der Tribüne, wo fast die komplette Herrenmannschaft der HSG Wetter/Grundschöttel Platz genommen hatte und sich lautstark bemerkbar machte. „Die haben uns ehr unterstützt, das war schon toll“, hob Heino Rickmmann hervor, dessen Mannschaft nach einer kurzen Pause nun am 3. Februar in heimischer Sporthalle Oberwengern gegen Topteam HSG Gevelsberg Silschede in die Rückrunde startet. „Da werden wir personell besser aufgestellt sein als bei der klaren Hinrunden-Niederlage und wollen was versuchen“, sagt Rickmann, „aber punkten müssen in anderen Spielen.“ Gelegenheit dazu gibt es im restlichen Februar, da trifft Wetter auf ETSV Witten II, DJK SG Bösperde II und HV Sundern - die letzten Drei in der Tabelle.

HSG Wetter/Grundschöttel: Yvonne Kleinert, Jessica Fuchs; Nina Gerhartz (4), Melanie Kobus (2), Olympia Michalczyk, Nele Wittstock (2), Nina Winterhoff (1), Melina Sophie Berkenkopf (1/1), Klara Schönmeyer (1), Alina Streicher (4), Ann-Kristin Löffler (7), Verena Löffler, Laura Ascherfeld, Celina Hausmann (2/1). Beste Torschützinnen HSG Lüdenscheid: Alisa Knobel (10/8), Nina Lausen (4).

Damit hätte ich nie gerechnet. Aber zumindest haben wir jetzt drei Punkte Vorsprung.“
Heino Rickmann - Trainer HSG Wetter/Grundschöttel zum Remis von Rivale HSG Lüdenscheid gegen Favorit Dorstfeld