Hagen. Phoenix Hagen empfängt am Sonntag die Sparkassenstars aus Bochum. Die Partie ist bei den Fans begehrt - und sie kann brisanter kaum sein.

Die Basketballer von Phoenix Hagen spielen am Sonntag zum zweiten Mal in dieser Saison vor einer ausverkauften Ischelandhalle. Wie Phoenix-Sprecher Jörg Bähren mitteilte, sind alle 3145 Tickets bereits drei Tage vor dem Spiel gegen die VfL Sparkassenstars aus Bochum vergriffen. „Die Vorfreude auf das anstehende NRW-Derby ist riesig“, schreibt Bähren in einer entsprechenden Mitteilung. Die Abendkasse bleibt am Sonntag daher geschlossen.

Dass das Derby in der 2. Basketball-Bundesliga ProA gut besucht werden würde, hatte sich nach dem Start des Vorverkaufs bereits in den letzten Wochen abgezeichnet. Immer wieder hatte Phoenix Hagen über Social Media Wasserstandsmeldungen abgegeben. Der Erfolg beim Ticketverkauf dürfte vor allem mit den jüngsten Resultaten zu tun haben, aber auch mit der Brisanz des Duells: Rund ums Hinspiel, das Phoenix mit 91:109 verlor, gab es nämlich viel Tumult und auch Frust.

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Sportliche Revanche und eine offene Fan-Rechnung

Grund war sowohl eine sehr ungewöhnliche Praxis im Bochumer Ticketverkauf, die Phoenix-Fans benachteiligte, als auch die Tatsache, dass die Hagener Gästefans vor dem Derby mit teils skurrilen Fan-Regeln verunsichert und auch verärgert wurden. Der Vorwurf vieler Hagener Anhänger, den die Bochumer allerdings entschieden von sich wiesen: Man wolle nicht zulassen, dass aus dem Derby in der Ruhrstadt ein Hagener Heimspiel wird, wenn blau und gelb das Bild in der Halle hätten dominieren können.

Die Hagener Fans sorgen im Gästeblock für eine beeindruckende Stimmung. Das Hinspiel ging an die Bochumer. Am Sonntag ist das Rückspiel eines Derbys, das durchaus Zündstoff enthält.
Die Hagener Fans sorgen im Gästeblock für eine beeindruckende Stimmung. Das Hinspiel ging an die Bochumer. Am Sonntag ist das Rückspiel eines Derbys, das durchaus Zündstoff enthält. © Hagen | Jörg Laube

Besonders pikant in diesem Zusammenhang: Wie Jörg Bähren auf Nachfrage am Donnerstag mitteilte, habe Bochum das Gästekontingent vor dem Spiel in Hagen nicht mal annähernd abgerufen. Ganze 41 Karten (von ungefähr 300 möglichen Tickets für den Gästeblock) wurden über diese Art und Weise verbucht: „Es kann aber natürlich sein, dass Bochumer über den regulären Verkauf Karten für neutrale Blöcke erworben haben“, erklärt Bähren.

Gästekontingent nicht ausgeschöpft

Mit anderen Worten: Dass „nur“ 41 Tickets übers Gästekontingent weggingen, müsse nicht heißen, dass entsprechend wenig Bochumer am Sonntag in der Ischelandhalle zugegen seien. Der Verkauf des Gästekontingents ist zu Beginn dieser Woche aber endgültig geschlossen. Und die übrigen knapp 250 Tickets gingen nun in wenigen Tagen über den regulären Verkauf weg.

Es kann aber natürlich sein, dass Bochumer über den regulären Verkauf Karten für neutrale Blöcke erworben haben.
Jörg Bähren - Pressesprecher Phoenix Hagen

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Eine ausverkaufte Halle, das gab es in dieser Saison schon einmal gegen Rasta Vechta II und davor das letzte Mal vor vier Jahren. Phoenix hat nun gegen Bochum rein sportlich also eine Revanche für die Auswärtsniederlage aus dem November 2023 im Sinn - und die Fans der Feuervögel haben eine offene Rechnung, die sie nun möglicherweise durch eine umso größere Unterstützung ihres eigenen Teams begleichen wollen.

Die Vorzeichen für ein spannendes Derby mit Lautstärke und Emotionen, so sollte man meinen, sind aus Hagener Sicht mit Blick auf die ausverkaufte Ischelandhalle jedenfalls besser geworden.