Hagen. Phoenix Hagen könnte bald anders heißen. Der ProA-Klub signalisiert Sponsoren, dass die Namensrechte erworben werden können. Die Hintergründe.
Dem wirtschaftlichen Wachstum von Phoenix Hagen sind unter den aktuellen Gegebenheiten Grenzen gesetzt - das hob Martin Schmidt beim Sponsorenmeeting bei der Märkischen Bank hervor. Deshalb erwägt der Phoenix-Geschäftsführer einen Schritt, der in der Fanszene für Diskussionen sorgen dürfte: „Wir kommen mit Blick auf das Ziel Aufstieg in die BBL nicht drum herum, die Vermarktung des Namensrechtes des Vereins als ernsthafte Option in Betracht zu ziehen.“ Phoenix Hagen könnte also bald nicht mehr Phoenix Hagen heißen.
Umsatzmöglichkeiten ausgereizt
Bis zur Saison 2025/26, in der Phoenix Hagen bereit sein will für den Aufstieg in die BBL, soll der Sponsoring-Umsatz von aktuell 1,4 Millionen Euro auf 1,7 bis 1,8 Millionen Euro gesteigert werden. Der Gesamtetat soll sich dann im Idealfall auf 3 Millionen Euro beziffern. Dass man diesen ehrgeizigen Zielen gerecht werden kann, davon sind Schmidt und sein Team überzeugt. Dafür sei es jedoch notwendig, neue Wege zu beschreiten. „Auf unserem Trikot ist kein Platz mehr für weitere Werbeflächen, unsere LED-Werbebanden in der Halle sind ausgebucht und der VIP-Bereich ist bis auf den letzten Platz besetzt“, erläutert Martin Schmidt den Status quo: „Wir können nicht mehr alle Sponsoring-Anfragen von Unternehmen bedienen. Uns fallen faktisch also Umsatzerlöse weg.“
Um die Umsatz- bzw. Etatziele erreichen zu können, müsse man die Vermarktung der Namensrechte in Erwägung ziehen. Über Preissteigerungen allein ließen sich die Budgetziele jedenfalls nicht erreichen. Aktuell machen die Sponsoring-Einnahmen etwa 70 Prozent des Gesamtetats von Phoenix Hagen aus, der sich in dieser Saison zwischen 2 und 2,1 Millionen Euro bewegt.
Das muss ein Sponsor mitbringen
Phoenix-Geschäftsführer Schmidt betonte beim Sponsorenmeeting: Ein potenzieller Namensgeber müsse zu 100 Prozent zum Basketballklub Phoenix Hagen und seinen Werten passen. „Der Sponsor muss die Seele unseres Vereins verstehen. Es müsste jemand sein, der so sein will wie wir – und nicht umgekehrt. Generell – und das betone ich immer wieder – sind Sponsoren für uns nicht irgendwelche Geldgeber, sondern Partner, die voneinander profitieren sollen.“ Ein möglicher neuer Name müsse mit Bedacht gewählt werden und beiden Seiten gefallen. Dass so mancher Phoenix-Fan mit einer Namensänderung nicht zufrieden wäre, sei Schmidt bewusst, aber er entgegnet: „Die Namensrechte sind das lukrativste und werthaltigste Gut eines jeden Profiklubs. Uns davor aus reiner Basketball-Romantik heraus zu verschließen, wäre nicht sinnvoll.“
Einen konkreten Interessenten für den Erwerb der Namensrechte gebe es noch nicht – alle Bestandssponsoren und zumindest einige potenzielle Partner aus der Wirtschaft wissen nun aber Bescheid.