Hagen. Phoenix floriert: Der ProA-Ligist stellt beeindruckende Zahlen vor und benennt ein Etatziel für die BBL. Krollmann ist jedoch kein Sponsor mehr.

Wäre Phoenix Hagen an einer Wertpapierbörse gelistet, dann würde die Aktie des heimischen Basketball-Zweitligisten vermutlich ein Kurshoch nach dem anderen erklimmen. Der Klub wächst weiter in allen Bereichen, wie Geschäftsführer Martin Schmidt beim alljährlichen Sponsorenmeeting bei der Märkischen Bank mit Zahlen eindrucksvoll belegen konnte. Das waren die finanziellen Kernpunkte:

Etat auf Kurs: Phoenix Hagen hatte für die Saison 2023/24 ein Etatziel von 2 Millionen Euro ausgegeben. Und nach jetzigem Stand wird der Klub diesem Ziel mehr als gerecht. „Gut möglich, dass wir die 2,1 Millionen knacken werden“, freut sich Martin Schmidt. Viel davon werde in die Infrastruktur des Klubs investiert.

Glatte Verdopplung: Das große Stück vom 2-Millionen-Euro-Kuchen machen die Sponsoringeinnahmen aus, die sich in dieser Saison auf 1,4 Millionen Euro belaufen (70 Prozent vom Gesamtetat) – eine glatte Verdopplung, denn bevor Schmidt Phoenix Mitte 2022 übernahm, betrug der Sponsoringumsatz rund 700.000 Euro. Bis zur Saison 2025/26 soll der Sponsoringumsatz auf 1,7 bis 1,8 Millionen Euro anwachsen.

Von Europas größter Buchhandelskette bis zum Zwei-Mann-Betrieb ist alles dabei.
Martin Schmidt

Sponsoren-Vielfalt: Über 120 Partner habe Phoenix Hagen inzwischen im Netzwerk vereint. „Und das ist eine schöne Mischung“, findet Schmidt. „Von Europas größter Buchhandelskette bis zum Zwei-Mann-Betrieb ist alles dabei. Unsere Partner sind auch nicht nur aus Hagen. Wir haben welche aus Köln, Düsseldorf oder Freiburg.“

Krollmann ist raus: Zu dieser Vielfalt zählt allerdings nicht mehr die Krollmann Gruppe, die bis zum Juni dieses Jahres nicht nur Namensgeber der Ischelandhalle war (Krollmann Arena), sondern bei Phoenix auch den Status als Haupt- und Trikotsponsor innehatte. Eine Entwicklung, die sich abzeichnete, denn Udo Krollmann, Geschäftsführer der Krollmann Gruppe, betonte öffentlich, dass er sein Sportsponsoring zurückfahren werde. „Das ist schade, aber das gehört zum Geschäft dazu. Wir haben mit Thalia einen Nachfolger im Haupt- und Trikotsponsoring, mit dem wir extrem glücklich sind“, sagt Martin Schmidt.

Heiß auf Tickets: Auch die Ticketeinnahmen haben sich im vergangenen Jahr deutlich erhöht und werden voraussichtlich in dieser Saison laut Schmidt ca. 400.000 Euro betragen. Dies sei ein Hagener Zweitliga-Rekord. „Zurzeit haben wir einen Zuschauerschnitt von 2.812 und das ist eine Entwicklung, die uns wahnsinnig stolz macht.“ Insgesamt 1400 Menschen besitzen zurzeit eine Phoenix-Dauerkarte; 1300 für die gesamte Saison, und bislang 100 für die ProA-Rückrunde der Hagener.

Phoenix-Geschäftsführer Martin Schmidt spricht beim Sponsorenmeeting bei der Märkischen Bank über die Ziele seines Klubs.
Phoenix-Geschäftsführer Martin Schmidt spricht beim Sponsorenmeeting bei der Märkischen Bank über die Ziele seines Klubs. © Hagen | Jörg Laube

Merchandising boomt: Den Umsatz aus Merchandising - also der Verkauf von Trikot, Schal und Co. – habe sich innerhalb des zurückliegenden Jahres von 25.000 auf 50.000 Euro verdoppelt. Am Gesamtumsatz gemessen sind das Krümel, „aber es zeigt, dass die Leute Bock draufhaben, das Phoenix-Logo zu tragen und zu zeigen“, sagt Schmidt.

Finanzplan für die BBL: Der Gesamtetat soll in den kommenden beiden Jahren um je 500.000 Euro gesteigert werden (2024/25: 2,5 Millionen Euro; 2025/26: 3 Millionen Euro), um sich in eine gute Lage für den Aufstieg in die Bundesliga zu bringen. In der BBL – so die Idealvorstellung – möchte Phoenix mit einem Budget von 4 Millionen Euro an den Start gehen. Der Mindestetat beträgt im Basketball-Oberhaus 3,5 Millionen Euro. Entgegen manchem Gerücht bekräftigte Schmidt, dass die Ischelandhalle nach aktuellen Standards BBL-tauglich sei.

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