Hagen. Der VfL Eintracht Hagen hat gegen Minden Stärke demonstriert. Das Spiel lieferte Erkenntnisse, die aus Hagener Sicht erfreulich sind.
Der VfL Eintracht Hagen findet immer besser in Form und hat gegen Hamm und Minden zuletzt zwei Ausrufezeichen an die Konkurrenz der 2. Handball-Bundesliga gesendet. Hier sind drei Erkenntnisse, die spätestens der nächste Heimerfolg gegen Minden gebracht hat:
Volle Halle, neue Begeisterung
Obwohl Hagen gerne als Basketball-Stadt bezeichnet wird, gibt es in der Stadt auch eine große Zahl von Menschen mit Handballbegeisterung, die der VfL Eintracht Hagen offenkundig immer besser abholt. Die Zuschauerzahlen sind ein Beleg dafür: Gegen Minden und vor einigen Wochen gegen Hamm war die Ischelandhalle mit 1203 verkauften Karten jeweils ausverkauft. In der laufenden Saison kommt die Eintracht nach zwölf Spieltagen auf einen Zuschauerschnitt von 1110. Zum Vergleich: In der Vorsaison waren es im Schnitt 1027 verkaufte Karten pro Heimspiel. Man kann sagen: Der VfL scheint in Hagen immer mehr zu bewegen.
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Man braucht nicht nur einen Shooter
TSV GWD Minden hatte mit Danilo Radovic (9 Tore) auf Rückraumlinks einen Akteur, der für die Eintracht kaum zu stoppen war. Doch ein Shooter, der vermeintlich alleine ein Spiel entscheiden kann, ist eben nie so gut wie eine gut eingestellte Mannschaft mit einem möglichst homogenen Leistungsgefälle. Und gerade weil der VfL aktuell nicht diesen einen herausragenden Spieler hat, sondern - durch Verletzungen notgedrungen - vor allem im Rückraum viel durchwechselt, verteilt sich die Verantwortung auf mehrere Schultern. Pouya Norouzi und Philipp Vorlicek sind zwei Spieler, die gerne mal an der Zweistelligkeit kratzen. Doch beide waren zuletzt länger angeschlagen. Der Clou: Wenn acht Spieler jeweils fünf Tore machen, hat man 40 Tore. Damit gewinnt man im Handball jedes Spiel. Der herausragende Shooter, von dem das ganze Spiel abhängt, stellt bei Verletzungspech oder Wechselabsichten im Umkehrschluss eher noch ein Risiko dar.
Wenn das Mentale stimmt, kann nichts schief gehen
Im Profi-Sport liegt der Fokus nicht nur auf der körperlichen und taktischen Weiterbildung der Spieler, sondern häufig entscheidet die mentale Stärke eines Kollektivs über Sieg oder Niederlage. Und bei der Eintracht fällt auf: Wenn man als Zuschauer meint zu spüren, dass die VfL-Sieben selbst bedingungslos an ihren Sieg glaubt, dann holt sie auch die zwei Punkte. Diese Position findet man als Sportler aber oft erst mitten im Spiel, wenn man die ersten Erfolgserlebnisse hatte.