Hohenlimburg/Hagen. In der Handball-Landesliga kämpft die HSG Hohenlimburg gegen den Abstieg. Der sportliche Leiter nennt die Gründe für den Negativtrend.
Nach gut einem Saisonviertel kann sich die Zwischenbilanz der heimischen Handball-Landesligisten wahrlich sehen lassen. Vorjahres-Staffelsieger Herdecke/Ende steuert schion wieder auf Titelkurs, aber auch Aufsteiger TuS Volmetal II (3.) und die Drittgarnitur von Eintracht Hagen III (4.) liegen deutlich über dem in dieser Saison besonders hohen Strich, denn es können ja bis zu sieben der 14 Teams absteigen.
Womit wir beim einzigen Sorgenkind der Hagener Handball-Szene sind. Die HSG Hohenlimburg, die ja schon in der Vorsaison nur über die Relegation den Klassenerhalt geschafft hat, ziert nämlich mit erst einem Sieg, dem 29:20 über Gevelsberg II am dritten Spieltag, die Rote Laterne. Schon dreimal mussten sich die Schützlinge von Trainer Sascha Maystrenko dabei vor eigener Kulisse geschlagen geben – dabei gilt doch in dieser Saison die Formel „Heimniederlagen müssen mit Auswärtssiegen kompensiert werden“, denn es wird vermutlich ein ausgeglichenes Punktekonto nötig sein, um den Absturz in die Bezirksliga zu verhindern.
Zu viele Abgänge
Der sportliche Leiter der HSG-Herren, Alex Filippelli, hatte zwar vor dem Saisonstart optimistisch prognostiziert, „Daheim können wir jeden schlagen“, aber so ganz überraschend kommt der aktuelle Tiefstand nicht. Schließlich mussten die Hohenlimburger gleich eine Handvoll von Stammkräften ersetzen. Das sind die Nachwirkungen von Corona, einige Spieler haben sich anderweitig orientiert und ihre Laufbahn beendet“, bedauert Filippelli vor allem die Tatsache, dass die Ausstiege nicht nur durch altersbedingt begründet waren, wie etwa bei Philipp Wittke. Einige Ex-Spieler hätten sich eben umorientiert - beziehungsweise spielen gar kein Handball mehr.
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Zwar hat sich Eigengewächs Leon Synofzik am Kreis glänzend entwickelt, aber an die Abwehrstärke von Jannik Hollatz kommt er noch nicht heran. Auch die Zufriedenheit mit den Neuzugängen Hendrik Hoppe oder dem Ex-Selbecker Kevin Sattler, der Tom Maschin auf dem linken Flügel ersetzt, ändert nichts daran, dass dem HSG-Kader vor allem im Rückraum die Alternativen fehlen, die Mannschaft zu sehr auf die individuelle Klasse von Felix Bauer und Spielmacher Lukas Wetzel angewiesen ist.
Lage ernst, nicht hoffnungslos
„Wenn nur einer der beiden fehlt, was schon mehrfach vorgekommen ist, sind wir zu leicht ausrechenbar“, beklagt Maystrenko, der zudem die mangelnde Disziplin als Schwachpunkt ausgemacht hat: „Wir bekommen zu viele Zeitstrafen wegen Meckerns oder Feldverweise wegen zu hartem Einsteigen, sind einfach nicht clever genug.“
Muss man sich also mit dem Gedanken anfreunden, die Landesliga-Dauerkarte einzubüßen? „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos, denn in den nächsten Wochen bis zum Jahreswechsel stehen ganz entscheidende Duelle mit direkten Tabellennachbarn an“, verweist Filippelli auf das heute um 19.15 Uhr steigende Nachbarschaftsduell mit Aufsteiger TV Lössel und das eine Woche später steigende Nachholspiel beim HSV Herbede: „Das sind Gegner auf Augenhöhe, die wir packen können, ja müssen. Dann fahren wir auch mit ganz anderem Selbstbewusstsein nach Riemke und haben sicher auch bei Hagen III und daheim gegen Warstein gute Chancen,“ wagt Filippelli einen positiven Ausblick auf die noch in diesem Jahr anstehenden Schlüsselspiele.
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Warstein ist heute übrigens Gastgeber des TuS Volmetal II, der allerdings von der Erkältungswelle betroffen ist und mit deutlich kleinerem Kader als im Derby gegen Hohenlimburg auflaufen wird. Und vielleicht wird heute auch ein HSG-Spion in die Halle Mittelstadt geschickt, um sich um 17.30 Uhr das durchaus bedeutungsvolle Mittelfeldduell der kommenden Gegner Hagen III und Teutonia Riemke anzuschauen. bg