Wetter. Eine turbulente Woche hat die HSG Wetter/Grundschöttel hinter sich. Wer die Landesliga-Damen des Vereins jetzt und ab dem Sommer trainiert:
Nicht nur einen Trainer für die Handball-Damen in der Landesliga hat die HSG Wetter/Grundschöttel gefunden, sondern gleich zwei. Nach der fünften Niederlage in Folge trennte sich der Verein von Michael Wieczorek, der seinen Abschied zum Saisonende bereits angekündigt hatte. Für ihn versucht nun Andreas Fieberg, der am Dienstag ins Training einstieg, mit den HSG-Frauen doch noch den Klassenerhalt zu schaffen. Auch die Trainerfrage für die neue Saison ist - unabhängig von der Ligazugehörigkeit - geklärt: Dann übernimmt Heino Rickmann, zuletzt beim Ligarivalen ETSV Witten II aktiv.
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„Turbulent“ seien die letzten Tage bei den Landesligadamen der HSG Wetter/Grundschöttel gewesen, so beschrieb es der HSG-Vorsitzende Ken Baltruschat. Nach der knappen 24:27-Niederlage gegen SVT Bochum-Riemke II - aktuell ist das Team auf dem vorletzten Platz - gab es eine Mannschaftssitzung mit Vorstandsmitgliedern, nach der es für das Vorstandsteam klar gewesen sei, dass ein neuer Impuls unausweichlich sei. „Die Chemie zwischen Mannschaft und Trainer hat einfach nicht mehr gestimmt und somit haben wir uns vor den nun anstehenden richtungsweisenden Spielen dazu entschlossen einen Trainerwechsel zu vollziehen“, erklärte Baltruschat nach einer „schweren Entscheidung“: „Auch um die Ausrede Trainer, weil dieser ja seinen Abschied angekündigt hat, bei der Mannschaft auszuschließen.“ Dem bisherigen Coach Michael Wieczorek, der das Team im Sommer 2019 übernommen und seitdem in der Landesliga gehalten hatte, sei man „sehr dankbar für seine geleistete Arbeit“. Baltruschat: „Wir werden es auch nicht vergessen, dass er uns seit Beginn der Pandemie finanziell entgegengekommen ist.“
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In fünf Stunden entschieden
Kurzfristig nach der Trennung nahm der HSG-Vorstand Gespräche mit Kandidaten auf. Innerhalb von fünf Stunden habe sich dann Andreas Fieberg für die Aufgabe entschieden. Der bisherige Jugendtrainer des Vereins wird Wetters Damenteam bis Saisonende übernehmen. „Wir sind sehr glücklich und dankbar, dass Fiebi diese durchaus brenzlige Situation nicht abgeschreckt hat, die Ärmel hochkrempelt und die Mädels sehr gut auf die entscheidenden Spiele vorbereiten wird“, sagte Baltruschat, während sich Damenwart Sebastian Kobus überzeugt zeigte: „Seine Fähigkeiten und Kompetenzen sind unbestritten und er wird mit Torwarttrainer Arne Klawonn ein tolles Duo für die Mädels bilden.“
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Gemeinsam mit Kathryn Ronsdorf-Kahldörfer hatte Fieberg zuletzt die E-Jugend des Vereins betreut, dieses Traineramt lässt er nun bis zum Saisonende ruhen und wird dort von Lena Becker vertreten. „Ich musste den Kindern erstmal beibringen, dass ich sie nicht verlasse, sondern zu ihnen zurückkehre“, sagte der 48-Jährige, der die CDU im Rat der Stadt Wetter vertritt und früher bereits als Trainer beim Landesligisten SV Westerholt und der HSG-Reserve tätig war. Als Zeitnehmer hat Fieberg etliche Spiele der HSG-Damen gesehen, kennt Team und Liga also. „Ich bin sehr sicher, dass wir den Klassenerhalt mit den Spielerinnen schaffen können, wie wir haben“, sagt er, der unbedingte Wille, Punkte zu holen, müsse wieder erweckt werden: „Das letzte Spiel war ja schon ganz gut.“
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Neuer Coach kommt aus Witten
Noch wichtiger wird die nächste Partie, am Sonntag erwartet die HSG Wetter/Grundschöttel die SG TuRa Halden-Herbeck II um 15.30 Uhr in der Sporthalle Oberwengern, Und damit jene Mannschaft, die in der Landesliga den zum sicheren Ligaerhalt zu erreichenden Platz sechs belegt. „Das ist schon eine sehr große Herausforderung“, sagt Fieberg, „aber ich weiß, was die Mädels drauf haben.“
Im Sommer wird sich Fieberg wieder in Richtung E-Jugend verabschieden, dann soll Heino Rickmann die erste Damenmannschaft als Trainer übernehmen. „Heino hat sich ligaunabhängig für unsere Spielgemeinschaft entschieden“, freute sich Sebastian Kobus über das vom künftigen Coach gesetzte Zeichen, betonte aber auch: „Das Worst-Case-Szenario möchten wir allerdings verhindern, denn ein Abstieg wäre schon ein schwerer Schlag für unseren Damenbereich.“ Vor mehr als zwei Jahrzehnten hat Rickmann die B-Lizenz erworben, führte unter anderem die Damenmannschaft des TuS Bommern von der Kreisliga in die Landesliga. Zuletzt war er bei Coach beim ebenfalls abstiegsgefährdeten Wetteraner Tabellennachbarn ETSV Witten II, wurde dort vor drei Wochen von Steffi Werner abgelöst. Schon länger sei man miteinander im Gespräch, sagte Baltruschat, nun sagte Rickmann trotz der unklaren Situation zu. Dass Rickmann das HSG-Team sofort übernimmt, sei aber kein Thema gewesen. Baltruschat: „Weil Witten in der gleichen Liga spielt, wollten wir ein Bäumchen-wechsel-dich vermeiden.“