Herten/Herdecke. Zum Rückrundenstart kassierte auch die HSG Herdecke/Ende die erste Niederlage. So eng ist jetzt das Aufstiegsrennen:
Zum Rückrundenstart hat es auch die HSG Herdecke/Ende erwischt. Im zehnten Saisonspiel kassierte der bisherige Tabellenführer der Handball-Landesliga 5 die erste Niederlage. Nach dem 22:25 (7:14) im zweiten Spitzenspiel in Folge beim Tabellendritten Handball SV Westerholt - muss das Team von Trainer Daniel Buff den Spitzenplatz an den PSV Recklinghausen, bei dem man vor Wochenfrist ein 26:26-Remis erreicht hatte, abgeben. „Westerholts Sieg geht völlig in Ordnung, wir haben unser schlechtestes Spiel in dieser Saison gezeigt“, räumte Buff nach dem Dämpfer in der Sporthalle Am Bahnhof in Herten-Westerholt ein - und ergänzte: „Jetzt ist das Aufstiegsrennen wieder völlig offen, aber wir haben alles noch selbst in der Hand.“
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Das zeigt schon der Blick auf die Tabelle, denn den neuen Spitzenreiter PSV Recklinghausen (17:3 Punkte) erwarten die Herdecker (16:4) zum Saisonfinale am 7. Mai ebenso noch in der heimischen Bleichsteinhalle, wo die HSG bisher jedes Spiel gewann, wie den Tabellenvierten ETG Recklinghausen (13:7). Und gegen den direkten Verfolger Westerholt (15:5) sicherte man sich mit der letzten Aktion des Spiels durch den Treffer von Matthis Hofmann nach dem 29:25-Hinspielsieg noch den direkten Vergleich. Was im mutmaßlich engen Titelkampf noch wichtig werden könnte, auch wenn Buff meinte: „Da müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn das am Ende entscheidend wird.“ Die Gastgeber indes ärgerten sich offensichtlich, dass sie einen zwischenzeitlichen Neuntore-Vorsprung noch hatten schmelzen lassen. „Wenn die ganze Saison am Ende an einem Tor hängt, dann ist das so“, sagte der sportliche Leiter Björn Otterbach der Hertener Allgemeinen: „Unser Ziel ist aber eh, einen Punkt vor Herdecke ins Ziel zu kommen.“
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Nur drei Feldtore in 30 Minuten
Otterbach war zuvor als Keeper der Westerholter auch maßgeblich an der ersten Herdecker Schlappe beteiligt gewesen. „Der Torwart war richtig gut, hat viele freie Bälle von uns gehalten“, räumte Buff ein, der seine Schützlinge aber auch „sehr verkrampft mit ungewöhnlich vielen technischen Fehlern“ gesehen hatte. Ganze drei Feldtore gelangen der HSG in der ersten Hälfte, die ohne die Stammkräfte Yannis Grasediek (gesperrt), Quentin Münch und Tim Förster (verletzt) nach dem 2:3 mit 2:7 (14. Minute) über 5:12 (24.) bis zum 7:16 (34.) immer deutlicher gegen das Team um den bulgarischen Routinier Rosen Kolev (8/5 Tore) in Rückstand geriet.
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Erst nach dem Seitenwechsel steigerten sich die Gäste. „Wir haben in der zweiten Halbzeit in der Abwehr umgestellt - und sind Tor um Tor herangekommen“, sagte der HSG-Coach. „da waren wir wenigstens kämpferisch da an einem Tag, an dem spielerisch nichts funktioniert hat.“ Vornehmlich Linksaußen Jan Rasch (Buff: „Er hat das gut gemacht“) brachte die Herdecker nach dem 13:21 auf 17:21 (52.) heran, in der hektischen Schlussphase durfte die HSG sogar wieder auf mehr hoffen. Das galt auch nach dem 21:24 durch Gero Neuhoffs siebtes Siebenmetertor zwei Minuten vor dem Ende, ehe Kolevs achter Treffer die erste Herdecker Saisonniederlage besiegelte.
„Davon ist die Welt nicht untergegangen“, betonte Daniel Buff, „es ist ein kleiner Dämpfer, vielleicht zur rechten Zeit.“ Dass der noch spannender gewordene Aufstiegskampf in der Handball-Landesliga 5 nun bis zum ersten Februar-Wochenende pausiert, kommt den Herdeckern da ganz gelegen. Vielleicht könne der am Knie verletzte Münch da bereits wieder ins Training einsteigen, hofft der Coach auf personelle Entlastung. Zumal Grasediek noch im nächsten Heimspiel gegen den ATV Dorstfeld (5. Februar) und bei der Reise zur HSG DJK Rauxel-Schwerin (12. Februar) - beide Teams sind im Tabellen-Mittelfeld jenseits von Titelhoffnungen und Abstiegsangst angesiedelt - gesperrt fehlen wird.
HSG Herdecke/Ende: Bergner, Koch, Hüser; Dannemann (1), Rasche (5), Andre Jung (1), Hofmann (3), Max Rust (1), Herold (1), Niklas Rust (3/1), Drescher, Nöckel, Neuhoff (7/7), Wettlaufer.