Wetter. Elf Partien spielte Leon Glania beim FC Wetter jede Minute. Warum der Kapitän im zwölften Spiel zunächst auf der Banks saß:
Elf Partien, 990 Minuten. Bis zum letzten Sonntag spielte Leon Glania bei Fußball-Bezirksligist FC Wetter jede Minute, gegen Schlusslicht ASSV Letmathe sollte er aber nur im Notfall eingesetzt werden. Um vor dem Topspiel am nächsten Sonntag bei Spitzenreiter VfB Westhofen (14.45 Uhr) nicht die fünfte Gelbe Karte - und damit eine Sperre - zu riskieren. Was zeigt, wie wichtig der 23-Jährige Volmarsteiner in seiner vierten Saison für das Team vom Harkortberg, dessen Kapitän er mittlerweile ist, geworden ist. „Er überzeugt nicht durch Leistung, sondern auch durch Einsatz und Führungsstärke“, sagt Trainer Marc Schmitt, „und das schon in jungen Jahren.“
Auch interessant
Der Plan am 13. Spieltag mit Leon Glania ging nicht ganz auf. Um im Rhythmus zu bleiben, spielte er in der FC-Reserve in der Kreisliga A, trug nicht nur wegen seines Führungstores maßgeblich zu deren 6:0-Derbysieg gegen den SC Wengern bei. Und setzte sich nach 75 Einsatzminuten - wie geplant - noch bei der Ersten auf die Bank. Das Bezirksliga-Team aber patzte gegen Letmathe, lag lange mit 0:1 zurück. „Wir mussten Leon bringen, es lief ja nicht“, räumte der Sportliche Leiter Achim Heinrichsmeier ein, Glania kam nach 34 Minuten. Und vermied beim knappen 3:2-Sieg der Wetteraner (Schmitt: „Das wäre fast schief gegangen“) die befürchtete fünfte Gelbe.
Auch interessant
Bei Ligaprimus Westhofen kann Glania den Tabellenvierten so wieder als Spielführer aufs Feld führen. Denn zum ersten Kapitän hat das Trainergespann Marc Schmitt/Michael Erzen den bisherigen Stellvertreter von Marco Eckhoff - wegen einer chronischen Achillessehnenreizung „bis auf weiteres inaktiv“ (Schmitt) - mittlerweile ernannt. „Ob ich als Kapitän auflaufe oder nicht, spielt keine Rolle. Ich übernehme gerne die Führungsrolle, das gehört zu meinem Spiel“, sagt er selbst, „wenn ich auf dem Platz bin, versuche ich die Jungs anzutreiben.“ In seiner vierten Saison auf dem Harkortberg tut das der Mittelfeldspieler, der sich selbst als „klassischer Sechser“ beschreibt, von weiter hinten. „Aus der Not heraus haben wir Leon in der Innenverteidigung eingesetzt. Und er hat das so überragend gut gemacht, dass er da jetzt gemeinsam mit Rezep Nezir ein festes Duo bildet“, erklärt Schmitt.
Auch interessant
Selbstbewusst nach Westhofen
Zum Aufwärtstrend der mäßig gestarteten Wetteraner trug Glania so maßgeblich bei. „Es war ja abzusehen, dass die Mannschaft sich erstmal finden muss, wenn sie im Sommer so durchgewürfelt ist“, wunderten die Anfangsprobleme den Studenten vom Schmandbruch, der bei SuS Volmarstein mit dem Fußball angefangen hat und über die Jugend von Hombrucher SV und Wuppertaler SV sowie TuS Ennepetal 2019 nach Wetter kam, nicht. „Aber ich habe immer gesehen, welche Qualität im Training da ist“, sagt er, „es war nur eine Frage der Zeit, wann wir das auf den Platz bringen.“ Was nach der bitteren 1:2-Niederlage im Derby beim FC Herdecke-Ende mit sechs Siegen und einem Remis in den letzten sieben Spielen gelang. Auch ein schwaches Spiel wie gegen Letmathe drehte man noch.
Auch interessant
Bei Spitzenreiter Westhofen („Die haben die letzten fünf Spiele zu Null gewonnen, die sind schon sehr stabil“) kann der FC Wetter so mit breiter Brust antreten. „Wir brauchen uns vor niemand in der Liga zu verstecken. Wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen, können wir jeden schlagen“, ist Glania überzeugt. Die Bezirksliga soll für den 23-Jährigen, der den Oberliga-Kader des TuS Ennepetal angesichts weniger Einsatzzeiten („Gegen die gestandenen Oberligaspieler war das schwierig“) verließ, nicht die Endstation. „Ich habe noch meine Ansprüche nach oben“, sagt Leon Glania, „aber dieses Jahr konzentriere ich mich ganz auf den FC Wetter.“ Egal in welchem Team.