Hagen. Der VfL Eintracht Hagen will sich gegen Bietigheim den ersten Heimsieg erspielen. Die Rückkehr des Kapitäns Valentin Schmidt weckt Hoffnungen.

Valentin Schmidt ist diese Situation ja nicht fremd: Dass seine Mannschaft in einem Formtief steckt und er nur von der Auswechselbank zuschauen kann, hat er in der vergangenen Rückrunde bereits erlebt. Schmidt, der Kapitän des VfL Eintracht Hagen, fiel monatelang verletzt aus, aber er tat, was er konnte: Er feuerte an, er gab Tipps und Anweisungen, manchmal musste er auch Gemüter beruhigen und trösten. „Es fällt nicht leicht, außen vor zu sein“, sagte Schmidt im April. Als der Teamkapitän dann selbst wieder auf dem Feld zu Werke ging, fing sich seine Mannschaft noch zwei Niederlagen, aber dann, nach zehn sieglosen Spielen in Serie, legte die Eintracht einen starken Saisonendspurt hin.

Eintracht Hagen macht schwierige Phase durch

Und nun? Nun ist Valentin Schmidt ebenfalls nach einer Verletzungspause zurück, während seine Mannschaft eine schwierige Phase durchmacht. Das letzte Mal, als er auf der Platte stand, gelang den Hagenern ein 30:23-Sieg in Konstanz. Es war der erste und bislang einzige Saisonerfolg, und der Kapitän hatte mit acht Toren großen Anteil daran. Der Eintracht tat das spielfreie Wochenende gut, und ihr wird es im kommenden Spiel gegen die SSG Bietigheim auch guttun, dass Valentin Schmidt wieder auf dem Feld stehen wird (Sonntag, 16 Uhr, Krollmann Arena).

Legt man die Situation aus der vergangenen Rückrunde neben die jetzige, so lassen sich natürlich Unterschiede ausmachen. Die Eintracht hatte in ihrem Formtief zu Beginn dieses Jahres den Klassenerhalt praktisch sicher, und Schmidts langer Ausfall konnte gut verkraftet werden. Nun steht man mit einem Sieg aus sechs Ligaspielen auf dem 16. Tabellenplatz. „Der Verlauf ist konträr zur letzten Saison – da haben wir uns sofort gut gefunden und es ging gut los“, blickte Valentin Schmidt beim WP-Talk zurück. Aber Schmidt, im Handball-Geschäft ein erfahrener Mann, will nicht verzagen. „Wir wissen, was wir können, und wir haben den Anspruch, jedes Spiel zu gewinnen.“

Schmidt gegen sein Ex-Team

Am Sonntag wird Schmidt nach überstandenen Adduktorenproblemen seine Qualitäten zurück in den Hagener Rückraum bringen. Dabei trifft er gegen seine Ex-Mannschaft aus der Handball-Hochburg Bietigheim, die mit vier Siegen und zwei Niederlagen auf Tabellenplatz neun rangiert. Für die Eintracht wird es also alles andere als einfach, im vierten Versuch den ersten Heimsieg der Saison einzufahren.

Die Bietigheimer um ihren Topschützen Dominik Claus (28 Tore) haben zuletzt zweimal in Folge den Ligakonkurrenten TV Hüttenberg bezwungen; und zwar mit 31:26 im Achtelfinale des DHB-Pokals und mit 33:26 in der Liga. „Das ist eine echte Spitzenmannschaft“, sagt Hagens Trainer Stefan Neff.

Vier Spieler fehlen der Eintracht

Positiv stimmt den Trainer nicht nur Schmidts Comeback – auch Mats Grzesinski ist wieder einsatzbereit. Die Rückkehr beider Akteure kann der Eintracht einen emotionalen Schub geben. „Wir müssen an uns glauben und dürfen nicht nach zwei, drei Fehlern die Köpfe hängen lassen“, sagt Neff, und auch er denkt zurück an die letzte Saison: „Als wir im vergangenen Jahr sehr gut in die Saison gestartet sind, lief vieles wie von selbst. Wenn es nicht so gut läuft, ist alles schwieriger. Aber dann muss man auch mal den inneren Schweinehund überwinden und den Erfolg erzwingen.“

Während Schmidt und Grzesinski nicht mehr zum Zuschauen verdammt sind, werden Jan-Lars Gaubatz, Maurice Paske sowie die langzeitverletzten Daniel Mestrum und Alexander Becker noch ausfallen.