Hüttenberg. Handball-Zweitligist Eintracht Hagen fehlt bei der 35:31-Niederlage in Hüttenberg der Fokus. Kapitän Schmidt gibt nach fünf Monaten sein Comeback

Fast auf den Tag genau fünf Monate ist es her, dass Valentin Schmidt, Kapitän des VfL Eintracht Hagen, das letzte Spiel absolvierte. Beim Heimspiel gegen den TV Hüttenberg wurde der Rückraumspieler in der Halbzeitpause mit Kreislaufproblemen ins Krankenhaus gefahren. Seitdem musste er angeschlagen pausieren. Ausgerechnet im Rückspiel gegen den TV Hüttenberg feierte er nun sein Comeback.

+ + + Du willst wissen, was im lokalen Sport in Hagen und Breckerfeld, in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal, in Wetter und Herdecke passiert? Melde Dich hier zum kostenlosen Newsletter an + + +

Und sorgte mit einem Siebenmeter in der fünften Minute gleich für das erste Tor der Hagener. Doch für einen Sieg in Hessen sollte es nicht reichen. Die Eintracht unterlag mit 35:31(14:18) beim Tabellennachbarn.

Konzentration und Fokus fehlen

„Es hat heute die Konzentration und die Fokussierung auf das Spiel gefehlt“, gab Eintracht-Trainer Stefan Neff zu. Zu viele technische Fehler seiner Mannschaft sorgten dafür, dass der Tabellensechste aus der Volmestadt zu keinem Zeitpunkt wirklich für den Sieg in Frage kam. Von Beginn an taten sich die Hagener mit der offensiven Abwehr der Hüttenberger schwer – aber auch mit ihren eigenen Ungenauigkeiten. Pouya Norouzi konnte in der neunten Minute noch zum 4:4-Ausgleich treffen, aber es sollte das letzte Unentschieden der Partie bleiben.

Mit Torwart Mats Grzesinski (Fußverletzung) und Philipp Vorlicek (angeschlagen) fehlten zusätzlich zu den LangzeitverletztenLuca Klein, Julian Renninger und Alexander Becker zwei weitere Leistungsträger in den Reihen der Hagener. „Es ist keine Ausrede für die Niederlage, aber auch das kommt dann noch hinzu. Es ist jede Woche eine andere Mannschaft, da fehlen die Abläufe und Automatismen zum Teil einfach“, sagte Neff.

Mappes ist bester TVH-Torschütze

Rückraumspieler Dominik Mappes stach beim TVH mit acht Feldtoren wieder einmal heraus, auch ihn bekam die Eintracht nicht in den Griff. Beim 4:7-Rückstand (13.) sah sich Neff zur ersten Auszeit der Partie genötigt und appellierte an seine Mannschaft, mehr in die Nahtstellen zu spielen. Doch es waren erneut die Hausherren, die die Partie an sich nahmen und auf 13:8 (20.) davonzogen. Die Eintracht machte es ihnen zu einfach, fand keinen Zugriff in den Abwehr und vergab im Angriff die Chancen zu leicht. Durch die leichten Ballverluste schaffte es Hüttenberg gleich vier Mal in das leere Tor der Hagener zu treffen, die mit einem siebten Feldspieler agierten.

Besonders kurios: Die Schiedsrichter Timo Hofmann und Thomas Horath griffen in der ersten Halbzeit besonders hart durch und verteilten einige Zeitstrafen. In der 27. Minute waren sogar vier Spieler gleichzeitig mit einer Zwei-Minuten-Strafe belegt.

Zu viele Fehler

In der Pause nahm sich die Eintracht viel vor, doch die zweite Halbzeit begann so, wie die ersten 30 Minuten endeten: mit eklatanten Fehlern. Und auch Leistungsträger wie Pouya Norouzi ließen sich von der allgemeinen Verunsicherung anstecken: Innerhalb von wenigen Aktionen leistete sich der iranische Nationalspieler gleich drei Fehlwürfe. So sah sich Trainer Neff schon drei Minuten nach dem Wiederanpfiff genötigt, die nächste Auszeit zu nehmen, um seiner Mannschaft noch einmal ins Gewissen zu reden. „So kann man kein Handballspiel gewinnen“, mahnte der Eintracht-Coach an – und er sollte Recht behalten. Das Momentum wollte zu keinem Zeitpunkt zugunsten der Hagener kippen, die so ihre zwölfte Saisonniederlage hinnehmen mussten.

Eintracht Hagen: Mahncke, Umejiwgo; Bürgin (2), Norouzi (3), Queckenstedt, Pröhl (2), Bratzke (1), Schmidt (6/2), Athanassoglou, Gaubatz (2), Kister, Mestrum (5), Stefan (1), Toromanovic (6), Andrejew (3).