Hagen. Pouya Norouzi ist der Topwerfer von Handball-Zweitligist Eintracht Hagen. Die Grün-Gelben starten mit dem Derby gegen Ferndorf in die Rückrunde.

Es wird ernst: Nach sechswöchiger Pause tritt der VfL Eintracht Hagen in der 2. Handball-Bundesliga zum Rückrundenauftakt am Freitag um 19.30 Uhr in der Krollmann Arena gegen den TuS Ferndorf an. Die lange Pause nutzten die meisten Spieler des Teams von Trainer Stefan Neff, um kleinere Blessuren richtig auszukurieren oder um generell nach einer intensiven Hinrunde zu regenerieren. Doch der wohl beste Akteur des Teams verausgabte sich.

Pouya Norouzis großer Erfolg mit dem iranischen Nationalteam

Pouya Norouzi (27) ist Anfang Januar zur iranischen Nationalmannschaft gereist, mit der er wichtige Aufgaben zu bewältigen hatte. Nach der Vorbereitung im Iran ging es für Norouzi nach Spanien, wo Testspiele gegen Spanien und Polen auf dem Programm standen, ehe ihn nach der Rückreise ein positiver Corona-Test zur Quarantäne zwang. Doch seine Erkrankung verlief symptomlos, so dass der Eintracht-Akteur gerade noch rechtzeitig mit seinem Nationalteam nach Saudi-Arabien zur Asien-Meisterschaft aufbrechen konnte.

Von gegnerischen Abwehrreihen kaum zu halten: Pouya Norouzi.
Von gegnerischen Abwehrreihen kaum zu halten: Pouya Norouzi. © Michael Kleinrensing

Dort erreichten Norouzi und Co. den zweiten Tabellenplatz, der das Ticket für die Handball-Weltmeisterschaft 2023 bedeutete. Erst zum zweiten Mal qualifizierte sich der Iran. Norouzi machte das stolz. „Das ist natürlich ein besonderer Erfolg, wir freuen uns riesig. Besonders für den Handball im Iran ist die Quali sehr förderlich, damit mehr Leute den Sport verfolgen können.“

Stefan Neff lobt seinen Topwerfer

Als einer der letzten Spieler stieß der WM-Qualifikant zum Neff-Team, welches sich bereits voll in der Vorbereitung für die Rückrunde befand. Auch im letzten Testspiel bekam Norouzi nur eine kurze Einsatzzeit. „Ich war relativ spät wieder hier, aber das gesamte Team ist sehr professionell, weshalb es nicht schwierig war, sich wieder einzuleben“, empfand der Rückraumlinke keine Schwierigkeiten bei seiner Rückkehr ins Teamgefüge.

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105 Treffer und eine Wurfquote von 62 Prozent, hinzu gesellen sich 48 Assists. Sowohl offensiv als auch defensiv brilliert der ehemalige Erstligaspieler. Der Toptorschütze der Eintracht ist elementar für den bisherigen Erfolg des VfL, und das weiß Trainer Stefan Neff zu schätzen: „Pouya ist super im Team angekommen. Er ist ein lebensfroher Mensch und ein absoluter Teamplayer, an dem sich die Mannschaft orientiert. Sportlich zeichnet ihn seine Schnelligkeit aus, aber was viele unterschätzen, ist seine ungemeine Zweikampfstärke.“

So blicken Neff und Norouzi auf das Derby

Doch wie steckt Pouya Norouzi die momentane hohe körperliche Belastung weg? „Aktuell ist es eine besondere Zeit, ich versuche so viel möglich auf meinen Körper aufzupassen und auch genug zu regenerieren“, sagt der Shootingstar der Grün-Gelben. „Ich versuche auch immer mit dem Kopf dabei zu sein, das hilft auf jeden Fall viel.“

Norouzi klatscht mit Tobias Mahncke ab.
Norouzi klatscht mit Tobias Mahncke ab. © Michael Kleinrensing

Das Ziel „Klassenerhalt“ sieht Norouzi ebenfalls bescheiden als sein persönliches Ziel für den Rest der Saison, betont aber auch: „Wenn es am Ende mehr wird, würde ich natürlich nicht nein sagen.“ Damit dieses Ziel möglichst früh in trockene Tücher gewickelt werden kann, wäre ein guter Start nach der langen Pause von hoher Bedeutung. Die tabellarische Konstellation der heutigen Partie spricht eigentlich eine eindeutige Sprache: Der VfL Eintracht Hagen (25 Punkte) trifft als Viertplatzierter auf das Tabellenschlusslicht mit nur acht Punkten. Im Hinspiel-Krimi setzte sich der VfL auswärts knapp mit 30:29 durch. „Ferndorf ist sicherlich ein Gegner, der angeschlagen ist und in der Tabelle unten steht, aber wir haben nicht vergessen, dass sie uns vor der Saison im Pokal besiegt haben“, weiß Neff.

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Schmidt und Klein fallen aus

Der Eintracht-Trainer muss im Rückrundenauftakt auf Valentin Schmidt (Pfeiffersches Drüsenfieber) und Luca Klein (Knieverletzung) verzichten. „Ansonsten sind alle Mann an Bord, das haben wir vor allem Dr. Wünnemann zu verdanken, der die Jungs fit bekommen hat“, berichtet Neff. Und zu diesen Jungs zählt auch Pouya Norouzi, der sich für’s Derby viel vornimmt: „Ich erwarte, dass wir alles aufs Feld bringen und natürlich hoffentlich zwei Punkte holen. Das wäre ein guter erster Schritt in der Rückrunde.“