Hagen. Im letzten Heimspiel des Jahres muss sich Handball-Zweitligist VfL Eintracht Hagen gegen die SG BBM Bietigheim mit 26:33 geschlagen geben.

Juan de la Pena knallte den Ball aus dem linken Rückraum unter die Latte zum 32:22 (57.). Es war das erste Mal, dass Aufsteiger VfL Eintracht Hagen in der 2. Handball-Bundesliga so deutlich zurücklag. Und am Ende wurde es auch die bisher höchste Saisonniederlage, die die Mannschaft von Trainer Stefan Neff gegen den Tabellenelften hinnehmen musste. 26:33 (15:18) hieß es am Ende beim letzten Heimspiel des Jahres.

Eintracht Hagen ist nur am Anfang auf Augenhöhe

Nur in den ersten fünf Minuten hatten die Hausherren der Eintracht noch das Zepter in der Hand, bevor Nikola Vlahovic für die Bietigheimer die erste Führung zum 4:3 erzielte. Doch aus einem Offensivspektakel von beiden Mannschaften wurde eine Überlegenheit der Gäste. Vor allem nachdem Hagens Leistungsträger Pouya Norouziin der zehnten Minute verletzt vom Feld musste. Nach einem Foul durch Vlahovic blieb der Rückraumspieler am Boden liegen und musste an der Schläfe behandelt werden.

Erst in der 34. Minute konnte er auf das Feld zurückkehren. Und ohne ihn fanden die Eintrachtler nicht zurück in die Partie. Während sich in der Offensive die Fehlwürfe häuften, bekam auch die Abwehr keinen Zugriff. Immer wieder fand die Mannschaft von Trainer Iker Romero Fernandez Räume über den Kreis oder den rechten Rückraum.

Torhüter-Duell gegen an Bietigheim

Auch das Torhüter-Duell ging mit 17 gehaltenen Bällen klar an Bietigheims Konstantin Poltrum. Beim 12:10 (18.) durch Vlahovic waren die Gäste erstmals zwei Tore voraus – und sie starteten einen Lauf. 15:10 hieß es nur vier Minuten später, bevor Jan-Lars Gaubatz die Eintracht wieder heranbringen konnte (22.). In die Halbzeit nahmen die Hagener einen 15:18-Rückstand mit.

„Wir haben uns in der Pause viel vorgenommen und wollten defensiver verteidigen“, gab Neff Einblicke in seine Halbzeitansprache. Doch auch wenn das seiner Mannschaft im zweiten Durchgang besser gelang, vergab die Eintracht vorne doch zu viele Chancen, von einem „Fehlerfestival“ sprach der Coach im Anschluss und ergänzte: „Dann läuft ein Tag halt so, wie es nun gelaufen ist. Das ist in dieser Liga dann einfach die Qualität der anderen Mannschaften, die so etwas auszunutzen wissen.“

Kein Kopfzerbrechen

Zu keinem Zeitpunkt schien der Sieg der Gäste aus Baden-Württemberg gefährdet, am Ende feierten sie einen verdienten 33:26-Erfolg. Doch Kopfzerbrechen bereitet dem Eintracht-Trainer die Niederlage nicht: „Es gibt keinen Grund an uns zu zweifeln.“ Auch wenn Kapitän Valentin Schmidt nach der Partie zugeben musste: „Zum ersten Mal hat uns eine Mannschaft unsere Grenzen aufgezeigt.“ Applaus von den Zuschauerrängen konnten sich die Hagener am Ende aber dennoch abholen. Denn auch wenn mit der deutlichen Niederlage der Jahresabschluss in eigener Halle nicht geglückt ist, so lieferte das Neff-Team dennoch eine beeindruckende Hinserie ab.

Weihnachtsreise nach Dresden

Schon am 25. Dezember machen sich die Eintracht-Handballer auf den Weg in Richtung Dresden, weil sie am zweiten Weihnachtsfeiertag beim HC Empor Rostock antreten müssen. Der kommende Gegner erkämpfte sich gegen die Eulen Ludwigshafen ein 28:28 (15:17)-Unentschieden. Mit der Videoanalyse des kommenden Gegners ist Eintracht-Coach Stefan Neff schon weit.

Am Donnerstagmorgen trainiert seine Mannschaft noch einmal, bevor die Handballer zumindest den Heiligabend bei ihren Familien verbringen können. „Das ist natürlich eine andere Situation, als in den Jahren davor, aber das bringt das Profitum nun mal einfach mit sich“, benannte Neff die Opfer, welche der eng getaktete Spielplan der 2. Handball-Bundesliga mit sich bringt und ergänzte: „Das müssen wir jetzt einfach akzeptieren. Ich freue mich auf das Spiel. Auch wenn es ohne Zuschauer stattfinden wird.“

Der HC Empor Rostock zieht vor allem Energie aus seiner robusten Abwehr, wie Neff weiß: „Da werden wir mehr investieren müssen, als wir es heute Abend getan haben.“