Coburg. Gegen den HSC Coburg gewinnt Handball-Zweitligist VfL Eintracht Hagen deutlich mit 29:22. Ein Vorbericht stachelte die Hagener besonders an.

Die Abwehr des VfL Eintracht Hagen sei anfällig, gar die zweitschlechteste der 2. Handball-Bundesliga. So schrieb es der HSC Coburg in der Vorschau auf die Partie gegen die Hagener auf seiner Homepage. Und stachelte die Mannschaft der Volmestädter damit noch einmal mehr an, wie Eintracht-Coach Stefan Neff berichtete: „Ich muss mich schon fast bedanken. Das hat die Motivation im Training am Freitag noch einmal angehoben.“

Und es machte sich ebenfalls auf dem Feld bemerkbar. Auch dank einer starken Abwehrarbeit setzten sich die Hagener gegen den Bundesliga-Absteiger mit 29:22 (13:11) durch.

Erste Halbzeit verläuft noch ausgeglichen

Dabei verlief die erste Halbzeit noch ausgeglichen. Die Coburger, bei denen beide Mittelmänner verletzungsbedingt ausfielen, mussten auf ihren Linksaußen Max Preller am Kreis setzen. Und der 21-Jährige löste die Aufgabe bei seiner Premiere ordentlich. Für die Hagener gab es einen kleinen Schock in der Anfangsphase: Toptorschütze Philipp Vorlicek erhielt schon in der 14. Spielminute seine zweite Zeitstrafe. Die Hausherren von Trainer Brian Ankersen spielten mutig nach vorne, es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, bei welchem die Eintracht zu Beginn immer mal wieder in der Vorwärtsbewegung Probleme hatte. Beim 5:4 (10.) holten sich die Grün-Gelben die erste Führung, doch die Gastgeber, die von 403 Zuschauern unterstützt wurden, blieben immer wieder dran. Rückraumspieler Merlin Fuss traf am häufigsten.

„Wir mussten früh mit vielen Zeitstrafen agieren“, sagte Neff, ergänzte aber: „Trotz zu vieler Fehler in der ersten Halbzeit haben wir uns kontinuierlich gesteigert.“ Und das vor allem auch in der Abwehrarbeit. Fand doch einmal ein Ball der Coburger den Weg auf das Tor, war Tobias Mahncke zur Stelle. Kapitän Valentin Schmidt verwandelte per Siebenmeter zur 13:11-Halbzeitführung.

Eintracht Hagen beweist in der zweiten Halbzeit Dominanz

Im zweiten Durchgang bewiesen die Hagener dann ihre Dominanz: Die Mannschaft von Stefan Neff kam stark aus der Pause zurück, Tilman Pröhl erhöhte mit seinem ersten Tor auf 16:11 (34.), während die Hausherren noch nach ihrem Spielrhythmus suchten. Coburg versuchte es immer wieder über die Mitte, doch scheiterte an dem starken Eintracht-Keeper Tobias Mahncke. Über 40 Prozent der Würfe parierte der 37-Jährige und brachte damit die Coburger immer wieder zum Verzweifeln, während die Hagener ihre technischen Fehler nahezu abstellten. Und wieder einmal übernahm die Jugend eine wichtige Aufgabe in der Spielidee von Trainer Neff: Sowohl Niko Bratzke als auch Luca Klein erhielten ihre Einsatzzeiten und überzeugten wieder einmal.

Auch wenn Eintrachts Vorlicek schon früh mit zwei Zeitstrafen eingeschränkt wurde, schaffte er einen Meilenstein: Dank seiner fünf Tore überschritt er die 100-Tore-Marke. Mit 102 Treffern steht er weiter auf dem fünften Rang der Torschützenliste. Am Ende stand ein auch in der Höhe verdienter 29:22-Auswärtssieg für die Eintracht, die damit ihren zweiten Tabellenplatz festigt.

Eintracht Hagen: Mahncke (18 Paraden); Bürgin, Becker (3), Norouzi (5), Pröhl (3), Bratzke (2), Schmidt (1/1), Klein (1), Vorlicek (5), Athanssoglou (1/1), Gaubatz (5), Kister, Mestrum (2), Toromanovic (1).