Hagen. Der nächste Doppelspieltag steht für die Zweitliga-Handballer des VfL Eintracht Hagen an. Die SG BBM Bietigheim reist am Mittwochabend an.

„Plant derVfL Eintracht Hagen schon den Aufstieg?“ „Wünschen Sie sich die Meisterschaftsfeier zu Weihnachten?“ Die Fragen, die Stefan Neff, Trainer des Handball-Zweitligisten Eintracht Hagen, aktuell meist beantworten muss, ähneln sich.

Doch ist der 34-Jährige genervt davon, dass der zweite Tabellenplatz seiner Mannschaft so gehyped wird? „Nerven tut mich das gar nicht. Es ist ja eine schöne Debatte“, freut er sich über die positiven Meinungen zu seinem Team. Eine Sache gibt es allerdings, die den Hagener Aufstiegstrainer stört: „Ich finde es befremdlich, dass auf einmal alle einem sagen, dass sie es vorher wussten. Im Sommer hat noch niemand darüber gesprochen, dass wir so weit oben stehen. Ich finde, dass man die außergewöhnliche Leistung der Mannschaft nicht unterschätzen sollte.“

Zumal es aus Neffs Sicht auch nicht so sei, dass die Eintracht aktuell jede Partie dominierend gewinnen würde: „Das Team erkämpft sich jeden Sieg sehr hart, kein Gegner wird mal eben locker an die Wand gespielt. Geben wir drei Prozent weniger, wird es nicht zum Sieg reichen.“

Nicht viel Zeit zum Nachdenken

Für seine Sportler würde sich deshalb auch nichts verändern, so positiv das Echo von außerhalb momentan auch sei. Viel Zeit, nachzudenken, bleibt dem Eintracht-Team sowieso nicht: Schon wieder steht eine englische Woche für die Zweitliga-Mannschaft an. Am Mittwochabend (19.30 Uhr) ist sie zu Gast beim letzten Heimspiel des Jahres in der Krollmann Arena.

Doch macht sich nach 17 Spieltagen in der zweithöchsten Liga langsam eine Müdigkeit bei den Handballern bemerkbar? „Klar merkt man den Jungs an, dass es anstrengende Partien sind. Aber so geht es ja allen Mannschaften“, kennt Neff die Herausforderungen der Liga und ergänzt: „Da heißt es jetzt: Augen zu und durch. Jammern hilft uns nicht weiter. Wir müssen in diesem Jahr noch zweimal 60 Minuten lang funktionieren vor der Pause im Januar.“

 Tim Stefan kehrt nach überstandenen Rückproblemen in den Kader des VfL Eintracht Hagen zurück.
Tim Stefan kehrt nach überstandenen Rückproblemen in den Kader des VfL Eintracht Hagen zurück. © Unbekannt | Michael Kleinrensing

Auf dem Papier gehen die Hagener als Favorit in die Partie. Die SG steht auf dem elften Tabellenplatz und musste sich zuletzt gegen das Schlusslicht der Liga, den TuS Ferndorf, mit 32:34 geschlagen geben. Doch davon lässt sich Eintracht-Coach Neff nicht beeindrucken – im Gegenteil: „Es ist wie bei einem angeschlagenen Boxer: Die Niederlage wird sie noch mehr motivieren. Sie werden eine Reaktion zeigen wollen. Wir sind also auf jeden Fall gewarnt.“

SG bleibt hinter Erwartungen zurück

Zudem verfügt die Mannschaft von Trainer Iker Romero über einige Spieler mit hoher individueller Klasse, wie etwa Rechtsaußen Christian Schäfer oder Sven Weßeling im rechten Rückraum. „Sie haben vor ein paar Jahren noch in der Bundesliga gespielt und von dem damaligen Kader sind noch einige Spieler dabei“, weiß auch Neff um die Klasse des kommenden Gegners, der vor der Saison noch als Geheimfavorit gehandelt wurde, hinter diesen Erwartungen aber aktuell noch zurückbleibt.

Bis auf Julian Renninger sind alle Spieler der Eintracht fit, auch Tim Stefan kann nach überstandenen Rückenproblemen wieder eine Option für den Eintracht-Trainer sein. Aufgabe der Gastgeber wird es wieder einmal sein, das Tempo im Spiel auf ihre Seite zu bekommen. „Wir wollen besonders bei Heimspielen keinem Gegner das Gefühl geben, dass etwas möglich sein könnte“, erklärt Neff, der sich mit seinem Team wieder intensiv auf die Partie vorbereitet hat: „Auch wenn die Abstände zwischen den Spieltagen kurz sind und egal wie müde die Beine sind: Die Vorbereitung muss stimmen. Das ist sehr viel Arbeit, aber die leisten wir dann auch sehr gerne.“

Und die bisherigen Ergebnisse geben ihnen Recht. Die Weihnachtspause wird für die Hagener besonders kurz: Nur den 24. Dezember können die Sportler mit ihren Familien verbringen, am 25. Dezember macht sich die Eintracht auf den Weg zum Auswärtsspiel nach Dresden, wo es am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen den HC Elbflorenz geht.