Hagen. Fußballer Thomas Ludwig spielt für die TSG Sprockhövel. Die Zukunft ist für den Verteidiger aber noch ungewiss. Angebote gibt es aber genügend.

Eintracht Dortmund, SV Hohenlimburg 10, TSG Herdecke, FC Wetter, SSV Hagen, SpVg. Hagen 11, erneut der SV Hohenlimburg und nun TSG Sprockhövel. Die höherklassigen Fußball-Mannschaften in der nahen Umgebung hat Thomas Ludwig schon einmal abgegrast, aktuell steht der Hagener Innenverteidiger für die TSG in der Oberliga Westfalen auf dem Feld – bevor die Saison coronabedingt unterbrochen wurde.

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Doch nach dieser Saison soll Schluss sein mit der fünfthöchsten Liga: „Der Zeitaufwand ist wirklich enorm hoch und auch die Belastung“, gesteht der 27-Jährige und ergänzt: „Die Mitspieler werden auch immer jünger, die sind dann vielleicht 18, 19 oder 20. Da muss man schon die Zähne zusammenbeißen, um mithalten zu können.“

Bekannte Gesichter bei der TSG

Dennoch sei der Reiz dagewesen, um vor der Saison vom bekannten Westfalenligisten SV Hohenlimburg 10 noch einmal den Sprung zu wagen: „Ich kenne einige Leute aus der Mannschaft, das sind zum Teil Freunde von mir. Da war der Anreiz schon sehr groß, noch mal ein Jahr Oberliga mitzunehmen.“ Die Station bei der TSG ist die bisher höchste Spielklasse für den Hagener Fußballer.

„Ich habe mich im Sommer gefragt, was ich sportlich noch so erreichen kann und möchte. Den Profibereich hatte ich dabei schon früh abgehakt, der Zug ist abgefahren. Aber die Oberliga hat mich schon noch gereizt. Einfach als Herausforderung, damit man danach auch etwas zurücktreten kann.“ Zumal die Aussicht auf mehr Freizeit durchaus verlockend sei: „Ich glaube es wäre auch mal schön, in etwas tieferen Ligen zu spielen, um einfach mehr Zeit für das Studium, die Arbeit und die Familie zu haben oder auch einfach mal ohne Verpflichtungen zu sein.“

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Was dem Hagener nun noch fehlen würde, wäre eine Saison in der Kreisliga. „Dann hätte ich wirklich alles durch, von Kreisliga bis Oberliga“, lacht Ludwig. An Anfragen mangelt es schonmal nicht: „Ich war ja schon bei ein paar Vereinen in Hagen aktiv und man kennt auch viele Leute. Da kommen jetzt immer mal wieder Anfragen. Ich tue mich aber noch schwer damit, irgendwo zuzusagen.“

Auslandssemester im kommenden Jahr

Denn im kommenden Jahr steht auch erst einmal etwas Besonderes an: Im Zuge seines Studiums muss Thomas Ludwig ein Auslandsemester absolvieren. Aktuell liebäugelt der 27-Jährige mit Bali. „Das wäre schon schön. Deshalb macht es aber für mich auch keinen Sinn, jetzt irgendwo zuzusagen, wenn ich im besten Fall sowieso nur eine halbe Saison spielen kann.“

Und wirklich abgeschrieben ist die Saison in der Oberliga auch noch nicht. Zumindest ist die TSG schon wieder in das Mannschaftstraining eingestiegen, „erstmal müssen ja sowieso alle wieder fit werden. Wir fangen ja ganz von vorne an. Alleine zu trainieren, ist immer etwas anderes als mit dem Team.“

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Normales Mannschaftstraining und die Meisterschaft sieht der Verteidiger noch eher kritisch. „Die Liga ist schon ziemlich groß, wir haben noch 13 Spiele vor der Brust, müssen zudem auch überkreislich antreten. Ob das alles mit Corona zu vereinbaren ist, da bin ich mir nicht so sicher“, äußert sich Ludwig skeptisch, ob noch an einen Restart in der Liga zu glauben ist.

„Das ist schade, wir hatten schon einen Lauf zuletzt“, bedauert der Hagener. Mit sechs Siegen in sieben Spielen steht die TSG auf dem vierten Tabellenplatz. „Es ist ein junges Team, das sich mit den Siegen auch Selbstbewusstsein erspielt hat. Umso ärgerlicher ist natürlich die Unterbrechung oder der eventuelle Abbruch.“ So fern ein möglicher Aufstieg auch noch ist, liebäugelten die Sprockhöveler doch schon ein wenig mit der Regionalliga. Die Lizenz ist zumindest schon einmal beantragt.

„Hohenlimburg war immer Zuhause“

Mit seinen eigenen Einsätzen im Trikot der TSG ist Ludwig zufrieden, der auch von dem zwischenzeitlichen Ausfall von Mannschaftskollege Marcel Weiß profitierte: „Es lief schon gut in den Spielen.“

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Zuvor war er für den SV Hohenlimburg 10 und die Mannschaft von Trainer Michael Erzen aktiv. „In meinem ersten Seniorenjahr bin ich mit den Zehnern aus der Westfalenliga abgestiegen. 2019 sind wir dann gemeinsam wieder aufgestiegen, das war ein guter Abschluss für mich“, berichtet der Fußballer. Kalt gelassen haben ihn die Jahre am Kirchenberg aber nicht. „Hohenlimburg war für mich immer das Zuhause, wenn es um Fußball in Hagen geht“, bekundet Ludwig seine Verbundenheit. Und wer weiß – vielleicht kreuzen sich die Wege des Innenverteidigers und der Zehner doch noch einmal. Ganz ausschließen will auch Ludwig eine Rückkehr nicht.