Hagen. Er war als „Königstransfer“ betitelt worden, nun kehrt Berkant Canbulut der SpVg. Hagen 11 schon wieder den Rücken. Das sagt Trainer Stefan Mroß.

Seine Verpflichtung hat wohl einige Phrasenschweine gefüttert, so oft wie Berkant Canbulut nach seiner Zusage bei der SpVg. Hagen 11 als „Königstransfer“ betitelt wurde. Aus der Regionalliga wechselte der Mittelfeldspieler zu den Emstern. Einzig auf dem Feld konnte er nicht die erhoffte Leistung bringen. Nun ist klar, dass der 29-Jährige die Elfer nach knapp neun Monaten schon wieder verlassen wird: Der Offensivmann kehrt zur SG Wattenscheid zurück.

Beim ehemaligen Regionalligisten stand Canbulut schon 2013 sowie von 2016 bis zur Insolvenz 2019 unter Vertrag und absolvierte 139 Pflichtspiele. „Der Abschied damals im Rahmen der Insolvenz fühlt sich bis heute merkwürdig und falsch an. Als wäre dieses Kapitel in meinem Leben einfach unvollendet“, so Canbulut bei der Vorstellung seines neuen und alten Arbeitgebers.

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Nachdem er dreieinhalb Jahre für die Wattenscheider auflief, meldete diese im Oktober 2019 ihren Rückzug aus der Regionalliga an. Canbulut wechselte daraufhin zum Ligakonkurrenten TuS Haltern und erzielte dort in sieben Spielen vier Tore.

Mit dem Wechsel in die klassentiefere Westfalenliga und zur SpVg. Hagen 11 wollte Canbulut seinen beruflichen Werdegang vorantreiben: Über einen Sponsor der Elfer fand er eine Anstellung. „Ich wohne in Hagen, und nun arbeite ich auch hier und spiele hier Fußball. Das passt einfach zusammen“, beteuerte er bei seiner Vorstellung. Doch nun zieht es ihn wieder in höhere Ligen.

Enttäuschung bei den Elfern?

„Er ist ein erfahrener Spieler, der auch noch aus Hagen kommt und einige von unseren Jungs kennt. Das ist eine super Mischung. Über seine Qualitäten brauchen wir nicht sprechen, die stehen für sich“, erhoffte sich Stefan Mroß im Vorfeld viel. Doch nur ein Tor konnte der Ex-Regionalligaspieler für die Elfer beisteuern. Während die Mannschaft um Kapitän Gaetano Manno in ihrem ersten Westfalenliga-Jahr für viel Jubel sorgte und zum Zeitpunkt der Saisonunterbrechung auf dem sicheren neunten Rang verweilt, hielt sich der Zugang sehr zurück.

Herrscht bei Hagen 11 nun dicke Luft, nachdem der vermeintliche Königstransfer schon nach kurzer Zeit den Verein wieder verlässt? „Nein, alles gut“, versichert Elfer-Coach Stefan Mroß und erklärt: „Wir waren uns für eine Verlängerung einfach nicht zu 100 Prozent einig, gehen aber vollkommen im Guten auseinander.“

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Sollte die Saison doch noch einmal angepfiffen werden, habe Canbulut schon seine Zusage gegeben, „dass er uns voll und ganz unterstützen wird. Und da glaube ich auch dran. Die Gespräche liefen sehr fair ab“, versichert Mroß.

Doch wird es eine hochkarätige Nachbesetzung für den Abgewanderten geben? „Wir sind sicherlich auf der Suche nach einem Nachfolger“, verrät der Elfer-Trainer, ergänzt aber auch: „Im Moment gibt es da noch nichts zu verkünden.“