Hagen. BSC Haspe schließt sich der Aktion des Landessportbundes NRW an. Internationale Wochen gegen Rassismus machen auf das Problem aufmerksam.

Es ist ein Thema, welches große Aufmerksamkeit verdient: Vom 15. bis 28. März finden die Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Die Westfalen Sport-Stiftung des Fußball-und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) unterstützt die Aktionswochen und ruft Vereine und Mitglieder zum Mitmachen auf.

Auch interessant

Wie allgegenwärtig das Thema noch immer ist, zeigte jüngst ein Facebook-Post von Alfred Gislason. Der Bundestrainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft erhielt einen fremdenfeindlichen Drohbrief. Nicht nur prominente Gesichter des Sports bekundeten postwendend ihre Unterstützung für den gebürtigen Isländer. Auch durch den Amateursport ging ein Ruck. Mit Hashtags wie #TeamAlfred,#UnserBundestrainer und vielen mehr stellten sich Handballer und andere Sportler gegen die Hetze. Eintracht Hagen veröffentlichte ein Statement auf seinen sozialen Netzwerken. Und auch Profisportler lassen es sich nicht nehmen, ein Zeichen zu setzen. So sprechen sich etwa die Bundesliga-Profis des VfL Wolfsburg für die Aktion aus, sowohl die Damenmannschaft als auch die Herren liefen mit Sondertrikots in Regenbogenfarben auf, um ein Zeichen gegen Ausgrenzung und für das Miteinander zu setzen. In den sozialen Medien wird das mit einer Farbe deutlich: pink.

Durch Instagram aufmerksam geworden

Auch bei Vereinen in Hagen ist die Aktion angekommen. Über ihre sozialen Kanäle zeigten die Boxer des BSC Haspe klar ihre Haltung: Mit einem pinken Logo, pinken Handschuhen und pinken Schuhen wurde auf die Aktion hingewiesen. Passend dazu grub die Frauenabteilung der Hasper ein altes Foto aus, auf die Sportlerinnen in schwarzen Boxmänteln mit pinker Schrift posieren.

Für Trainerin Sandy Siewert war es keine Frage, dass sie und ein Teil ihrer Sportlerinnen an der Aktion teilnehmen: „Ich habe es über die Instagramseite des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen mitbekommen und finde die Aktion wirklich klasse. Natürlich nehmen wir daran teil. Und Pink ist auch eine tolle Farbe.“ Der Hasper Verein zeichnet sich durch seine Vielfalt aus. „Wir haben zu Spitzenzeiten mal nachgezählt und sind auf 18 Nationen gekommen, die bei uns gemeinsam trainieren.“ Türken, Albaner, Spanier, Kroaten und Ugander seien dabei, um nur einen kleinen Teil der Nationen zu nennen. „Das hat aber noch nie Probleme gemacht“, so Kurukafa, der auch weiß, wieso: „Rumänen und Türken wird ja auch immer eine Spannung nachgesagt. Aber bei uns geht es nicht um Politik. Alle kommen um gemeinsam zu trainieren. Konflikte haben da keinen Platz.“

Sie fallen ins Auge: pinke Boxhandschuhe, pinke Sportschuhe, pinkes Logo. Damit macht der BSC auf die Aktion #SportbekenntFarbe aufmerksam.
Sie fallen ins Auge: pinke Boxhandschuhe, pinke Sportschuhe, pinkes Logo. Damit macht der BSC auf die Aktion #SportbekenntFarbe aufmerksam. © WP | Linda Sonnenberg

Das erlebt auch Sandy Siewert immer wieder, die nicht nur als Trainerin, sondern auch als Kampfrichterin aktiv ist: „Es kommt schon immer mal wieder vor, dass jemand nach einem Sieg mit seiner Fahne durch den Ring läuft. Aber das ist dann nicht als Provokation zu verstehen, sondern einfach der Stolz. Da geht es um den Sport, nicht darum, wer welche Nationalität hat. Am Ende verfolgen alle das gleiche Ziel.“

Kopftuch oder nicht ist kein Problem

Auch die Damenabteilung des Boxvereins ist bunt gemischt: „Ob da jemand ein Kopftuch trägt, das ist ganz egal. Und auch die Sprache ist keine Barriere.“ Die Übungen würden zur Not mit Händen und Füßen vorgemacht.

Vor sechs Jahren wurde der BSC als „Leuchtturmverein“ für das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ ausgesucht und ist seitdem Stützpunktverein. „Die Förderung ist inzwischen ausgelaufen, die war auf fünf Jahre begrenzt, aber das ändert nichts an dem Grundgedanken. Wir sind als Verein für jeden offen“, sagt Kurukafa. Und das zeigen die Boxer auch bei der Aktion des LSB.