Herdecke. Er erledigt andere Aufgaben: Zur großen Hilfe für die HSG Herdecke/Ende wird der „Bufdi“ auch in dieser Zeit. Ein Nachfolger wird gesucht

Die Handballer der HSG Herdecke/Ende haben gute Erfahrungen mit freiwilligen Helfern, den so genannten „Bufdis“ oder „FSJlern“, gemacht. Das vergangene Jahr war nicht nur für Verantwortliche und Spieler im Verein ein besonderes, auch der derzeitige Bundesfreiwilligendienstler Bennet Bickel musste wegen der Corona-Pandemie improvisieren. Einige fest eingeplante und typische Arbeiten eines „Bufdi“ fielen weg, andere, neue und eher untypische Aufgaben kamen für den 19-Jährigen hinzu. Im Sommer endet Bickels Zeit bei der HSG, der Verein sucht einen Nachfolger. Ab dem 1. September hat der Verein eine Stelle für einen neuen Bufdi zu vergeben.

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Gemeinsam mit Athletikcoach Benedikt Klenke animiert „Bufdi“ Bennet Bickel (am Boden) kleine und große Handballer der HSG Herdecke/Ende zum Training.
Gemeinsam mit Athletikcoach Benedikt Klenke animiert „Bufdi“ Bennet Bickel (am Boden) kleine und große Handballer der HSG Herdecke/Ende zum Training. © HSG Herdecke Ende | HSG Herdecke Ende

„Erst einmal ins Ausland.“ So oder so ähnlich klingt der Wunsch vieler Abiturienten am Ende der Schul-Laufbahn. Mit dem Abi in der Tasche wollen viele die Welt erkunden, „Work and Travel“ in Australien oder Neuseeland stehen hoch im Kurs. Auch Bennet Bickel hatte nach dem Abitur im letzten Jahr eigentlich andere Pläne: „Ich wollte ins Ausland. Das ging aber wegen Corona nicht. Dann wusste ich erst gar nicht, was ich stattdessen machen sollte“, sagt der Herdecker, der selbst Handball bei der HSG spielt.

Beim Training wurde er dann vom Vereins-Vize Werner Kreft angesprochen, ob er sich den Job als Bufdi vorstellen könnte. Bickel überlegte nicht lange: „Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit angenommen habe.“ Und froh ist auch Quentin Münch, der für die Betreuung der Freiwilligen im Verein zuständig ist: „Bennet macht das ganz hervorragend und ist unfassbar engagiert. Er haut sich voll rein und ist eine Riesen-Hilfe für den Verein“, erklärt der Sportliche Leiter der Jugend.

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Corona veränderte Aufgaben

Zu den klassischen Aufgaben eines Bufdis in einem Sportverein gehört die Arbeit mit Kindern. In der Regel gehen die Freiwilligen, die ein Taschengeld für ihre Arbeit bekommen, in die Kindergärten und Schulen, um den Kindern den Sport näher zu bringen. Doch auch hier war wegen Corona alles ein wenig anders: „Als es möglich und erlaubt war, bin ich in die Schulen gegangen und habe den Kindern Handball beigebracht. Die Kindergärten wollten es diesmal nicht“, so Bickel. Als die Schulen und Hallen dann ganz geschlossen waren, fiel auch der Bärenanteil der Arbeit für den Bufdi weg. Also musste man umdisponieren.

„Corona-bedingt war nicht so viel möglich. Das haben wir dann durch andere Aufgaben kompensiert“, so Münch. Not macht erfinderisch. Bennet Bickel hat deshalb Dinge gelernt, die er ohne Corona vielleicht gar nicht ausprobiert hätte: „Ich habe dann Trainingseinheiten bei Youtube gemacht. Dabei habe ich das Filmen und das Schneiden gelernt. Das war großartig“, sagt der Bufdi, der inzwischen den Youtube-Kanal der HSG Herdecke/Ende betreut und fast täglich neue Videos hochlädt.

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Sportbegeisterung und Teamgeist

„Bennet kann sehr gut mit den Kindern umgehen. Das ist der Schlüssel und das macht er richtig gut“, lobt Münch: „Auch von den Lehrern höre ich nur Positives. Handballerisch hat er viel Wissen angehäuft und macht gutes Training. Ich bin beeindruckt.“ Und Bickel freut sich über das Erlernte: „Ich konnte viel lernen. Im Umgang mit Kindern und Mitmenschen, aber auch, wie ich das Training verbessere und besser organisiere.“ Eine echte Win-Win-Situation für beide Parteien. Denn der Erfolg der Bufdis bei der HSG lässt sich auch in neuen Mitgliedern messen: „Wir sind mit fünf Kindern im Verein gestartet und haben jetzt 25 Kinder zwischen fünf und neun Jahren. An dem Erfolg haben auch die FSJler einen Anteil, da sie die Kinder in den Schulen und Kindergärten akquirieren und für Handball begeistert“, betont Münch.

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Jetzt suchen Münch und Co. einen neuen Bufdi ab September. Bis dahin ist Bickel noch an Bord und hilft bereits bei der Organisation des nächsten HSG-Wandertages am 27. März. Was der Bewerber mitbringen sollte, ist klar: Sportbegeistert muss er oder sie sein. „Man sollte Handball verstehen, muss aber keine spezifische Vorbildung haben. Das Wichtigste ist der Spaß am Umgang mit Kindern und Teamfähigkeit“, erklärt Münch. Für Bennet Bickel endet die neue Erfahrung mit Beginn der Sommerferien Anfang Juli. Dann soll es für ihn - wenn möglich - wie geplant ins Ausland gehen. Auf das Jahr bei der HSG schaut er gerne zurück: „Das ist hier eine tolle Atmosphäre. Man lernt viel und nimmt vieles mit für das weitere Leben. Ich würde es jedem empfehlen.“

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