Hagen. Chase Griffin und eine schwache Defense sorgen für die 88:108-Niederlage von ProA-Ligist Phoenix Hagen bei den Artland Dragons.

Ob in der Bundesliga oder der ProA: Die Artland Dragons bleiben für Phoenix Hagen unbesiegbar. In Quakenbrück unterlagen die Basketballer von Trainer Chris Harris erneut mit 88:108 (42:55).

Beim 9:8 im ersten Viertel konnten die Gäste aus Hagen zum letzten Mal in Führung gehen. Der erneute Ausfall von Center Javon Baumann, sowie die dritte Partie innerhalb von einer Woche machten sich früh bemerkbar. Gerade in der Defensive hatte das Phoenix-Team von Beginn an Probleme gegen die körperlich überlegenen Gastgeber.

Kein richtiges Training im Vorfeld

An ein richtiges Training war laut Phoenix-Trainer Chris Harris in den vergangenen Einheiten gar nicht zu denken: „Wir konnten wenig mit Taktik arbeiten. Die letzten beiden Spiele waren sehr, sehr anstrengend für die Mannschaft.“ Und das zeigte sich von Beginn an. Während die Artland Dragons mit Volldampf in die Partie starteten, kam das Phoenix-Team nicht vom Fleck. „Wir wollten, aber der Kopf und die Beine waren einfach zu langsam“, musste Harris mit ansehen, wie auf der Gegenseite ein alter Bekannter der Hagener zum Topscorer der Partie wurde: Chase Griffin steuerte gegen sein ehemaliges Team 21 Punkte bei. Der 37-Jährige zeigte sich besonders von der Dreierlinie treffsicher und verwandelte sieben seiner neun Versuche.

Die Hagener verpassten es indes ein ums andere Mal, das Spiel schnell zu machen und ließen zu viel Raum, den vor allem Robert Oehle zu nutzen wusste. Der Center der Dragons verstand es auch in der Defense gemeinsam mit seinen Mitspielern Phoenix-Kapitän Dominik Spohr rauszunehmen, so dass dieser im ersten Viertel noch relativ unbeteiligt blieb. An seiner Stelle versuchten Jermaine Bishop und Kyron Cartwright, die Hagener nach vorne zu bringen.

Halbzeit-Ansprache zeigt Wirkung

Doch auch sie schafften es nicht, das Tempo hoch zu halten. Aufgeben wollten die Hagener Gäste allerdings auch nicht. Nachdem die Dragons zwischenzeitlich auf 16 Punkte davon gezogen waren, fanden Spohr und sein Team langsam besser in die Partie und kämpften sich wieder auf zehn Punkte zum 28:38 (13.) heran. Mit einem 55:42 für die Hausherren ging es in die Halbzeit.

Und in dieser schien Phoenix-Coach Chris Harris die richtigen Worte gefunden zu haben. Sein Team kam angriffslustiger und mit verbesserter Defense zurück ins Spiel, vor allem Bishop zeigte sich mit gutem Zug zum Korb. Cameron Delaney gewann zudem seine Treffsicherheit von der Dreierlinie zurück und verkürzte auf 63:67 (26.). Und die Gastgeber zeigten sich überrascht von der neuen Gangart der Hagener und ließen ihrerseits immer wieder Lücken offen. „Da hat das Team gezeigt, dass es Charakter hat“, ist Phoenix-Trainer immerhin zufrieden mit der Moral seiner Mannschaft, die mit einem 72:81-Rückstand in das letzte Viertel ging.

Hohes Tempo fordert Tribut

Allerdings musste dem hohen Tempo Tribut gezollt werden. „Der Tank war leer“, wie Harris die letzten Minuten seiner Mannschaft kurz betitelte. Hatten sich die Hagener, angeführt von ihrem Kapitän Spohr, der nach einem Zusammenstoß mit Robert Marberry mit einem Pflaster über dem Auge spielen musste, zuvor noch herangekämpft, mussten sie nun zusehen, wie die Dragons ihre Playoff-Ambitionen unterstrichen und über Zachary Ensminger und Chase Griffin immer weiter davonzogen.

Joel Aminu, der in den Schlussminuten seine stärkste Phase zeigte, sorgte mit einem Steal noch für das zwischenzeitliche 79:85 (34.), doch die Dragons antworteten mit einem direkten 6:0-Lauf. „Da kam dann auch der Frust auf“, musste Phoenix-Coach Harris eingestehen und ergänzte: „Da wurden die Bälle dann auch einfach nur weggeworfen.“ Und auch die schlussendliche 88:108-Niederlage geht aus Sicht der Hagener Trainers in der Höhe in Ordnung: „Wir waren einfach nicht fit und die Artland Dragons haben das gut herunter gespielt. Aber die Leistung die wir gezeigt haben, ist nicht das, was die Mannschaft eigentlich kann.“

Eine positive Nachricht konnten die Hagener allerdings aus dem Duell mitnehmen: Jannik Lodders konnte nach seiner Rückverletzung schon wieder für fast 20 Minuten eingesetzt werden. „Es ist noch nicht ganz in Ordnung, aber schon deutlich besser geworden“, freute sich Harris über die Rückkehr seines Flügelspielers.

Phoenix Hagen: Bishop (17), Delaney (12), Cartwright (9), Giese (3), Loch, Haney (10), Zdravevski (2), Lodders (3), Spohr (17), Aminu (15)

Beste Scorer der Artland Dragons: Griffin (21), Ensminger (16)