Hagen. Fußball-Bezirksligist SSV Hagen verstärkt sich mit zwei Wunschspielern. Klubchef Bernd Schneider erklärt, warum er dem Team den Aufstieg zutraut.

Die Verantwortlichen von Fußball-Bezirksligist SSV Hagen könnten sich auch zurücklehnen und ihren sportlichen Erfolg in der bisherigen Saison genießen. Aber am Höing hat man andere Pläne. Die erste Mannschaft wurde in der Winterpause noch mal punktuell verstärkt, und zwar mit Philipp Wiesner (FC Gevelsberg-Vogelsang/Kreisliga A2) sowie Kreisliga-A1-Toptorjäger Mohamed Lamine Diaoune, der vom Hasper SV kommt. Die Rückkehr in die Landesliga könnte schon im Jahr 2021 gelingen, erklärt SSV-Vereinsvorsitzender Bernd Schneider im Interview mit unserer Zeitung.

Bernd Schneider, Sie haben in dieser Woche zweimal auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Was können Sie über die Winter-Zugänge sagen?

Bernd Schneider: Wir hatten sowohl in der Abwehr als auch im Sturm noch etwas Bedarf, ansonsten sind wir qualitativ richtig gut besetzt. Mit Philipp Wiesner waren wir schon vor der Hinrunde in Kontakt, er hat sich dann aber dazu entschieden, in Gevelsberg als spielender Sportlicher Leiter tätig zu werden. Da hat es zuletzt für ihn nicht mehr gepasst, also haben wir uns jetzt mit ihm einigen können.

Mohamed Lamine Diaoune ist der beste Torschütze der Fußball-Kreisliga A1.
Mohamed Lamine Diaoune ist der beste Torschütze der Fußball-Kreisliga A1. © Michael Kleinrensing

Und mit Mohamed Lamine Diaoune haben Sie sich den besten Torjäger der Hagener Kreisliga geschnappt.

Genau, Haspe steht im gesicherten Mittelfeld, da passiert in dieser Saison wohl nicht mehr so viel. Mohamed möchte gerne höher spielen. Bei uns bekommt er die Chance, möglicherweise in die Landesliga aufzusteigen. Wir haben nicht viel Abstand zum Tabellenführer FSV Gevelsberg, und die haben wir ja mit 3:0 geschlagen.

Dabei stand die Mannschaft noch vor einem halben Jahr abgeschlagen auf dem letzten Platz, der Saisonabbruch verhinderte den Abstieg in die Kreisliga. Was macht Sie jetzt so zuversichtlich?

Wir hatten noch nie eine so gute Stimmung in der Mannschaft wie in dieser Saison. Es ist alles sehr ruhig und harmonisch, ohne irgendwelche Turbulenzen. Beim Training waren regelmäßig 20 Mann. Die Jungs haben richtig viel Spaß miteinander zu spielen, und das spricht sich auch herum. Wir haben jetzt schon Anfragen von höherklassig spielenden Fußballern, die gerne zu uns wollen. Davor waren wir fußballerisch gut, menschlich haben aber nicht alle zu uns gepasst. Dass unsere jetzige Mannschaft so gut und so schnell zusammenfindet, hätte ich nicht gedacht. Wir haben das Potenzial für die Landesliga, machen uns jetzt aber auch nicht viel Druck.

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Auch im SSV-Umfeld tut sich ja einiges. Über dem Platz am Höing soll ein Neubau für Umkleiden/Duschen entstehen, für dessen Finanzierung die Stadt Hagen Mittel aus dem „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“ des Bundes beantragt hat. Wie weit ist da die Entwicklung?

Da haben wir noch nichts Neues gehört. Aber wir haben die Zeit genutzt, um unser Vereinsheim zu renovieren, unter anderem wurde die Küche neu gemacht. Wir haben ja jetzt endlich wieder einen Betreiber aus dem eigenen Verein, der das Vereinsheim modern aufgestellt. Auch diese Entwicklung ist toll.

Vor einigen Monaten hat sich der SSV-Vorstand neu aufgestellt, nachdem lange keine Führungsriege parat stand. Haben Sie sich mittlerweile gut zurecht gefunden?

Im Vorstand passt es perfekt, das Miteinander ist harmonisch. Jeder bringt sich mit seinen Stärken ein, Querelen gibt es nicht. Das macht richtig Spaß.

Wenn Sie mit der ersten Mannschaft den Aufstieg anpeilen, sind Sie ja sicherlich für eine Fortführung der Saison...

Ich gehe davon aus, dass es frühestens im März weitergeht und wir dann nur noch die Hinrunde zu Ende spielen werden. Wir hätten dann noch acht Spiele. Es ist natürlich alles abhängig von den Infektionszahlen. Bevor die nicht runtergehen, sollten wir auch nicht spielen. Man darf nicht vergessen, dass wir Amateure sind.

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+++ Info +++

Abgänge hat der SSV Hagen aktuell nicht zu verzeichnen. Allerdings steht noch ein Fragezeichen hinter dem Verbleib von Mittelfeldakteur Juri Marinelli.

„Er hat eine Arbeitsstelle in Dortmund in Aussicht. Wenn er diese annimmt, wird er wohl für einen Dortmunder Fußball-Bezirksligisten spielen. Das wäre schade für uns, aber wir werden ihm natürlich keine Steine in den Weg legen“, sagt Bernd Schneider, erster Vorsitzender des SSV Hagen.