Hagen. Die maroden Umkleide- und Duschräume am Höing frustrieren Hagener Fußballer. 2021 soll dort ein 1,5 Millionen Euro teurer Neubau entstehen.
Als Bernd Schneider noch ein junger Spross war und für Jugendmannschaften des SSV Hagen spielte, schnürte er seine Schuhe in der Umkleidekabine neben dem Vereinsheim am Höing. Gut 40 Jahre später werden dieselben Räumlichkeiten immer noch vom SSV, Türkiyemspor Hagen, TSK Hohenlimburg sowie einer Jugger-Mannschaft genutzt. „Die Räume sind nicht mehr die schönsten, auch nicht für unsere Gegner“, beklagt SSV-Vorstandschef Schneider, „lange können wir diese Bude nicht mehr nutzen.“
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Duschen von Schimmel befallen
Nicht nur die Umkleiden, auch die Duschen sind in die Jahre gekommen, so dass der SSV zwischenzeitlich in die Räume unterhalb des China-Restaurants am Ischeland auswich. Weil dort aber die Wände mit Schimmel befallen waren, ging es Ende 2018 für die Fußballer zurück ins zu kleine Umkleidegebäude am Vereinsheim, wo der Schimmel aber ebenfalls keinen Halt vor den Duschen machte. Ein Trauerspiel.
„Mittlerweile haben wir ein Ventilationsgerät installiert, so dass es dort nicht mehr ganz so feucht ist. Aber das ist schon alles sehr dürftig“, bedauert Bernd Schneider. Genutzt wird das Areal mittlerweile von 40 Mannschaften, wobei jetzt auch noch Jugendteams von Westfalia Hagen auf den Höing ausweichen. Mindestens zwei weitere Umzieh- und Duschräume, so Schneider, wären erforderlich, damit sich die Lage entspannen kann.
Stadt Hagen will Antrag stellen
Bei der Stadt hat man die Not der Fußballer erkannt und Ende 2018 Mittel aus einem 200 Millionen Euro schweren Bundesprogramm beantragt. Erfolglos. Das Thema hat das Servicezentrum Sport der Stadt Hagen indes nicht von seiner Agenda gestrichen: Aus dem neuen „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“ sollen jetzt 1,5 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt in einen Neubau fließen, der auf gut 500 Quadratmetern Platz für Umkleiden, Duschen, Schiedsrichterkabinen, ein Büro, einen Aufenthalts- sowie einen Materialraum bieten soll. Für NRW werden 2020 47 Millionen Euro locker gemacht.
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Das Gebäude soll gegenüber des Vereinsheims auf der Wiesenfläche in Richtung THG-Sporthalle errichtet werden. Einen entsprechenden Förderantrag will das Servicezentrum bald verabschieden. Nachdem der Sport- und Freizeitausschuss grünes Licht gegeben hat, muss noch der Rat am 1. Oktober zustimmen. Dass dieser das Vorhaben ablehnt, gilt als höchst unwahrscheinlich – schließlich würde der Neubau die Stadt keinen Cent kosten.
Eigenanteil im Jahr 2021
„Wir sind gerade dabei, alle nötigen Unterlagen zusammenzutragen, wobei wir natürlich schneller als andere Kommunen sein wollen“, erklärt Ralf Kriegel, stellvertretender Leiter des Servicezentrums Sport. Bis zum 16. Oktober muss der Antrag beim Bund eingehen. Wird dieser abgelehnt, so kann man immerhin im nächsten Jahr wieder auf Mittel hoffen – dann allerdings müsste die Stadt einen zehnprozentigen Eigenanteil berappen.