Wetter. Das ist ein gehöriger Umbruch: Gleich sieben Spieler verlassen den SC Wengern in der Winterpause. Die Hintergründe:

Mitten in der Zwangspause durch die Corona-Pandemie vollzieht Fußball-A-Kreisligist SC Wengern einen deutlichen Umbruch. Der Verein und sieben Spieler um den langjährigen Torjäger Tim Malik gehen ab dem Jahresende getrennte Wege, das gab der Sportliche Leiter Uwe Klöwer bekannt. „Der Zeitpunkt für den Umbruch kommt vielleicht etwas überraschend, es zeichnete sich aber in den letzten Wochen und Monaten immer mehr ab“, erklärte Klöwer: „Jetzt möchten wir auch ein Signal setzen an die jungen Spieler im Verein und im Kreis und zeigen, dass hier etwas entsteht und wir an die Jugend glauben.“ Die deutlichen Personalveränderungen am Brasberg wirken sich auch auf die Zwischenbilanz des aktuellen Tabellen-Achten um Trainer Benjamin Knoche aus, der im März - kurz vor dem ersten Corona-Lockdown - nach der Trennung von Coach Wolfgang Hamann zum SC Wengern gekommen war:

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So ist die Lage

Drei Siege aus acht Spielen, darunter die beiden Derby-Erfolge gegen SuS Volmarstein (4:1) und bei der TSG Herdecke (3:1) bedeuten Tabellenplatz acht für die Mannschaft von Trainer Benjamin Knoche. Allerdings haben die Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte größtenteils ein, der TuS Esborn sogar zwei Spiele weniger ausgetragen.

Edin Krasnici (links) vom VfB Schwelm kommt im neuen Jahr zum SC Wengern.
Edin Krasnici (links) vom VfB Schwelm kommt im neuen Jahr zum SC Wengern. © WP | Marinko Prša

Resultat einer Aussprache in der letzten Woche war nun, dass Tim Malik, Mentor Mustafa, Timo Giese, Hüseyin Aytac, Bünyamin Budak, Rene Henke und Alexander Nowak ab sofort nicht mehr für das Knoche-Team spielen. Mit Torjäger Malik, dem bisherigen Mannschafts-Kapitän Giese und Spielmacher Mustafa verlassen drei Stammkräfte den SC, die bisher fast alle Spiele bestritten haben. „Wir bedanken uns bei allen verdienten Spielern, die im Winter den Verein verlassen“, sagte Klöwer. „Wir wünschen ihnen alles Gute und in der Zukunft sportlichen Erfolg.“

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So waren die Erwartungen

Vor der Saison, insbesondere aber nach dem erfolgreichen 3:0-Start in Rüggeberg, hatten viele „Experten“ aus dem Umfeld erwartet, dass der SC Wengern in dieser Saison eine gute Rolle spielen würde. Mentor Mustafa, einer der zahlreichen Neuzugänge und vorher Leistungsträger bei der TSG Herdecke, sollte im Mittelfeld die Fäden ziehen. Und ein entscheidender Faktor für die Offensivspieler um Tim Malik, Maik Choinowski oder auch Pascale Linardi sein.

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Was lief gut?

Der Saisonstart mit zwei Siegen aus den ersten drei Spielen war punktemäßig in Ordnung, auch wenn die Derbyniederlage gegen den Nachbarn TuS Esborn am zweiten Spieltag äußerst schmerzlich war. In den folgenden fünf Partien allerdings unterlag das Knoche-Team - zum teil deutlich - viermal, lediglich das Derby bei der TSG Herdecke (3:1) konnte man für sich entscheiden.

Was muss besser werden?

Anscheinend gibt es beim SC viele Dinge die verbesserungswürdig sind, anders lässt sich der radikale Umbruch zu diesem Zeitpunkt nicht erklären. Mit 13 erzielten Treffern aus acht Spielen war die Torausbeute zudem äußerst gering.

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Was läuft im Lockdown?

Vorstand und Trainerteam haben die Zwangspause im Sportbetrieb genutzt, um die bisherigen Spiele und Training zu analysieren. „Dabei haben wir einige Ungleichgewichte von spielerischem Erfolg, Ehrgeiz, Stimmung und Förderung junger Spieler innerhalb der Mannschaft festgestellt“, berichtet Uwe Klöwer, der Sportliche Leiter: „Für das Jahr 2021 setzt der Verein eine Neuorientierung in der ersten Mannschaft um. Vorstand und Trainer sind sich einig, in Zukunft auf junge, charakterstarke, ehrgeizige Talente zu setzen, die dem Verein zum sportlichen Erfolg verhelfen sollen.“ Hauptziel bleibe es weiterhin, jungen Sportlern aus Wengern und näherer Umgebung Gelegenheit zu sportlicher Betätigung, Entwicklung von fußballerischen Fähigkeiten, Teamgeist und Fairness zu bieten - in angemessener Infrastruktur und einem positiven Vereinsleben. „Dabei sollen finanzieller Aufwand und sportliche Leistung in einem vernünftigen Verhältnis stehen“, beschreibt der Vorstand die Strategie für die kommenden Jahre. Ein Kader mit vielen Talenten und dem ein oder anderen Führungsspieler soll es künftig richten.

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Ziele für den Rest der Saison

Durch dem Umbruch wird es personell zunächst etwas dünner für Trainer Benjamin Knoche. Der ist aber von dem neuen, eingeschlagenen Weg ebenfalls überzeugt. „In der Bewertung der Saison werden wir dann sicher Abstriche machen müssen“, sagt er: „Der Verein hat aber genügend Qualität in den eigenen Reihen, um eine Kreisliga-A-taugliche Truppe auf die Beine zu stellen. Wir wollen die Saison vernünftig zu Ende spielen und dabei einen einstelligen Tabellenplatz anvisieren.“ Aus der in der Kreisliga C spielenden zweiten Mannschaft rücken Florian Grube, Mischa Berghaus und Antonio La Macchia in den Wengeraner A-Liga-Kader nach, Edin Krasnici kommt vom VfB Schwelm.