Wetter. Sie sind ein ungleiches Duo wie Bud Spencer und Terence Hill: Das ganz spezielle Torjäger-Duo von SuS Volmarstein

Bekannt aus vielen Italo-Western der Sechziger und Siebziger: Bud Spencer (links) und Terence Hill.
Bekannt aus vielen Italo-Western der Sechziger und Siebziger: Bud Spencer (links) und Terence Hill. © dpa | Istvan Bajzat

Vor dem gegnerischen Tor verbreiten sie Angst und Schrecken. So wie ihre filmischen Vorbilder in den Italo-Western der Sechziger und Siebziger. „Bud Spencer und Terence Hill“ nennen sich Markus Pielot und Andre Buchholz von SuS Volmarstein II scherzhaft mittlerweile selbst. Und sind äußerst ungleiche Torjäger, schon von der Physiognomie her, so wie „Die rechte und die linke Hand des Teufels“. Ein anderer Filmtitel der italienischen Western-Legenden passt für ihren aktuellen Weg durch die Strafräume der Fußball-Kreisliga C2 noch besser: „Zwei sind nicht zu bremsen.“

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Insgesamt 30 Tore haben Markus Pielot und Andre Buchholz in der noch jungen Saison bereits erzielt - und führen damit die Torjägerliste der Kreisliga C2 mit 18 bzw. 12 Treffern an. Und wäre das Spiel des Spitzenreiters aus Volmarstein gegen Fortuna Hagen II nicht bereits nach einer Viertelstunde beim Stand von 2:0 für SuS abgebrochen und entsprechend gewertet worden, hätten beide wohl noch einige Treffer mehr auf dem Konto. So verteilen sich ihre insgesamt 30 von 45 Volmarsteiner Toren auf gerade einmal sechs Spiele. „Die beiden ergänzen sich wirklich gut“, freut sich Volmarsteins Trainer Heinz Off über das torhungrige Duo in seinem Team: „Sie übernehmen zudem Verantwortung und erklären auch den anderen auf dem Platz, wie es noch besser laufen könnte.“

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Flinker Pielot und robuster Buchholz

Aber wer sind diese beiden ungleichen Torjäger von der Köhlerwaldstraße. Da ist zunächst Markus Pielot, der listige Schelm, der getreu seinem Vorbild Terence Hill immer einen flotten Spruch auf Lager hat und auf dem Platz äußerst wendig agiert. Und der beim Volmarsteiner 12:1-Sieg gegen Zurstraße II die spontane Idee zu den Spitznamen des Duos hatte. „Er ist halt dick und ich bin schnell“, scherzt Pielot mit Blick auf seinen Offensiv-Kollegen.

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Flink wie ein Wiesel: „Pille“ Markus Pielot (links).
Flink wie ein Wiesel: „Pille“ Markus Pielot (links). © ka

Seit 2002 ist Pielot beim SuS aktiv – unterbrochen von zwei zwischenzeitlichen Jahren beim TuS Esborn) – und ist mittlerweile 35 Jahre alt. „Ich fühle mich aber wie 25“, lautet die spontane Aussage des zweifachen Familienvaters auf die Frage nach dem Alter. Mit nur 1,74 m Körpergröße und einem kaum wahrnehmbaren Bauchansatz erweckt Pielot tatsächlich den Eindruck, als könnte er auch noch in der ersten Mannschaft des Vereins bei Trainer Ralf Gütschow mithalten, die Prioritäten setzt der SuS-Angreifer aber mittlerweile anders. Und beantwortet die Frage nach seinen Hobbies mit: „Meine beiden Kinder Carl und Lotta.“

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„Bud Spencer“ Buchholz, der zwei Jahre Jüngere, beeindruckt bei 1,89 m Größe mit seinem Vollbart und hat – so Kumpel Pielot - „wenigstens 130 Kilo drauf“. Entsprechend fällt auch seine Aussage zum Alter aus. „Nach einem Spiel fühle ich mich immer wie 50“, sagt Buchholz, der Sohn Paul und Hund Balou neben den BVB-Fußballern zu seinen Hobbies zählt. Trainer Heinz Ott schätzt seinen Torriecher. „Andre hat Sonntag morgens oft mehr Schwierigkeiten, durch das Drehkreuz zu kommen, als vor dem Tor einzunetzen“, scherzt der Coach, betont aber auch: „Er ist robust und kopfballstark, das sieht jeder. Dazu spielt er aber auch mannschaftsdienlich und hat eine gute Kondition. Grundsätzlich ist er ein feiner Kerl und für jeden Spaß zu haben.“ Nur manchmal, wenn es nicht so gut laufe, schränkt Ott ein, verfalle Buchholz in den „Meckermodus“.

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Robust auf dem Weg zum Tor: Andre Buchholz.
Robust auf dem Weg zum Tor: Andre Buchholz. © ka

Volmarstein hofft auf Aufstieg

„Terence Hill“ Pielot dagegen ist ein anderer Spieler-Typ. „Pille, der ist flink wie ein Wiesel und vor dem Tor eiskalt“, sagt Off. „Auch wenn er frei davor immer wieder mal abstoppt, um noch mal zwei Gegenspieler auszutanzen.“ Zu Kopfballspiel und Distanzschüssen des Torjägers haben die Volmarsteiner Trainer eine dezidierte Sichteise. „Ich habe noch nie gesehen, dass Pille mal ein Tor von außerhalb des Sechzehners geschossen hat“, flachst Ralf Gütschow, als Spieler der ersten Mannschaft hatte Pielot die Beinamen „Mister Picke oder „Kopfballungeheuer.“ Off bestätigt das und ergänzt: „Wenn Pille zum Kopfball muss, hat er die Hose voll.“

Mit dem Torjäger-Duo konnte SuS Volmarstein II bisher alle seine gewinnen und hat vier Punkte Vorsprung vor dem FC Gevelsberg-Vogelsang und der Reserve des SC Wengern, die bereits ein Spiel mehr ausgetragen hat. Deshalb wäre ein möglicher Abbruch der Saison noch in der Hinrunde äußerst bitter für den SuS, der sich berechtigte Hoffnung auf den Aufstieg macht. „Ab Dezember können wir hoffentlich wieder spielen und die Saison fortsetzen“ , hofft Off: „Wir vermissen schon jetzt alle das Training und die Spiele. Kommuniziert wird ja nur über WhatsApp und es gibt das eine oder andere Video von den Jungs.“ Nicht nur auf Wunsch von Off sollen die Filme „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zum Titel“ und „Zwei sind nicht zu bremsen“ nach Möglichkeit weitergedreht werden. Bei einem Abbruch der Saison dagegen wäre man an der Köhlerwaldstraße traurig , es hieße eher „Zwei außer Rand und Band.“