Hagen. Die BG Hagen startet Freitag gegen Grevenbroich in die Saison der 1. Basketball-Regionalliga. Kapitän Yannick Opitz über Erwartungen und Ziele.

Die Plexiglaswände sind am Kampfgericht montiert, die Desinfektionsmittel-Spender stehen bereit und die Abstandsmarkierungen sind nicht zu übersehen. Alles ist angerichtet für das erste Saisonspiel der BG Hagen in der 1. Basketball-Regionalliga gegen die Elephants Grevenbroich (Freitag, 20.15 Uhr, Otto-Densch-Halle). Besondere Umstände hin oder her: Die Mannschaft ist heiß auf Meisterschaftsbasketball nach mehr als sechs Monaten Unterbrechung.

Das Team der BG Hagen

Der Abgang von Pascal Zahner-Gothen, Daniel Zdravevski, Alex Kortenbreer und Paul Giese wiegt nicht gerade leicht, schließlich waren alle vier Schlüsselspieler. „Das waren super Typen, sportlich wie menschlich“, weiß BG-Teamkapitän Yannick Opitz. Dafür haben sich die Eilper mit Felix Fuhrmann, Oscar Luchterhandt, Angelos Theodoridi s und Emil Loch kräftig verstärkt. „Wir werden sicher noch etwas brauchen, bis wir uns richtig eingespielt haben“, weiß Opitz, „aber wir sind auf einer Wellenlänge. Keiner will bei uns noch Profi werden und stellt sich über die Mannschaft. Für alle geht es ums Gewinnen.“

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Das ganz große Plus des BG-Teams: die Erfahrung. Opitz, Luchterhandt, Fuhrmann, Sören Fritze, Marcus Ligons und Vytautas Nedzinskas haben alle mindestens je zehn Jahre in der ersten Regionalliga oder höher gespielt, hinzu kommen mit Loch, Lasse Dresel oder Finn Philipp vielversprechende Talente, während der griechische Neuzugang Theodoridis für Stabilität an den Brettern sorgen soll. Eine Menge Erfahrung hat auch der Mann an der Seitenlinie: Kosta Filippou geht in sein 13. Jahr als Headcoach in Eilpe. Unterstützt wird er vom ehemaligen BG- und Phoenix-Hagen-Spieler Christopher „Itop“ Viardo.

Die Ziele der BG Hagen

Auf dem Papier ist das BG-Team herausragend besetzt, mindestens die Hälfte der Spieler könnte auch eine Liga höher auf Korbjagd gehen. Aber der Fokus der meisten liegt nicht auf Basketball. „Die Jungs sind jede Woche dazu gezwungen, Prioritäten zu setzen, denn sie haben einen Beruf und eine Familie. Diese Faktoren muss man mit einfließen lassen, wenn es um die Zielsetzung geht“, sagt Kosta Filippou.

Und Opitz stimmt zu: „Profisport steht für uns nicht beziehungsweise nicht mehr im Vordergrund, wie das etwa bei Rhöndorf der Fall ist. Wenn man eine 60-Stunden-Arbeitswoche hinter sich hat und dann an einem Samstag zu sechst gegen eine Mannschaft spielt, die 40 Minuten lang presst, ist das vor allem mental eine Herausforderung.“

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Aber der Mannschaftskapitän ist sich sicher: Kommt sein Team ohne schwere Verletzungen durch die Saison, kann man am Ende mit um den Titel spielen. Zwar sei in der starken Regionalliga der erste Platz der regulären Saison nicht unbedingt das Ziel – vielmehr will die erfahrene BG in den Playoffs zur Höchstform auflaufen. „Wenn wir alle an Bord haben, sind wir sicher in der Lage, ganz oben anzugreifen“, meint Opitz, und fügt an: „Ich habe in der ProB fünf-, sechsmal Playoffs gespielt. Wenn ich aus dieser Zeit eines gelernt habe: Das fitteste Team ist am Ende obenauf. Da können wir froh sein, dass wir mit Itop einen wahren Fitnessguru als Co-Trainer haben.“

Der erste Gegner heißt Grevenbroich

Kenneth Pfuller ist neuer Coach der Grevenbroicher – und er hat eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt, zu der auch Ex-BGer Moritz Krume gehört. Die US-Spieler Coles und Murry bilden ein starkes Guard-Duo, welches von Scharfschütze Rass, Allrounder Markert und Top-Talent Bojang unterstützt wird. „Grevenbroich hat ein starkes Team auf die Beine gestellt“, findet Filippou. Der BG Hagen werden Rekonvaleszent Tobias Wegmann und Youngster Lasse Dresel (Fingerbruch) fehlen.

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Corona-Auflagen bededeuten für BG viel Arbeit

Jede Menge Arbeit bedeutet die „Corona-Saison“ für Vereine wie die BG Hagen, die sich an strenge Hygieneregeln halten müssen. BG-Klubchef Fredi Rissmann freut sich auf die neue Spielzeit, sieht so manche Auflage aber mit Skepsis.

Herr Rissmann, mit welchen Gedanken gehen Sie in diese besondere Basketball-Saison?
Fredi Rissmann: Unsere Mannschaften, auch die in den unteren Klassen, freuen sich allmählich, nachdem sie vor einiger Zeit noch zurückhaltender waren. Aber ich bin skeptisch, ob es überhaupt eine richtige Saison wird. Wir haben unser Hygienekonzept, aber woran man ist, weiß man ja trotzdem nicht. Für unseren Verein bedeuten die Auflagen arbeitstechnisch eine unheimliche Belastung. In meinen Augen ist der Verband zu ängstlich und zu vorsichtig.


Was meinen Sie damit?
Ich halte so manche Vorschrift für überzogen. Beispielsweise sind unsere Helfer am Anschreibetisch mit Plexiglasscheiben abgetrennt, müssen aber zusätzlich eine Maske tragen. Aber wir haben Helfer, die das nicht mitmachen wollen. Letztendlich müssen wir da durch, und wenn wir so einen Spielbetrieb haben, dann lohnt sich der Aufwand.

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Gemäß der Abstandsregel passen in die Otto-Densch-Halle nur rund 150 Zuschauer. Können Sie denn so genug Einnahmen erzielen?
Natürlich entsteht uns ein Verlust, weil wir bei manchen Spielen auch deutlich mehr Zuschauer in der Halle hätten. Es ist auch davon abhängig, wie gut die Mannschaft sportlich abschneiden wird. Wir müssen die Lage einfach abwarten und beobachten, denn es gibt ja wöchentlich Änderungen.


Was erwarten Sie von der ersten BG-Mannschaft?
Die Playoffs sollten schon drin sein. Wir müssen sehen, wie die älteren Spieler die Belastungen der Saison durchhalten. Es wird wichtig sein, wie sich unsere jungen Spieler schlagen werd