Hagen. Phoenix Hagen trifft am Donnerstag auf die WWU Baskets Münster um Jasper Günther. Der Point Guard redet über seinen Wechsel und seine neue Rolle.

Beim Vorbereitungsturnier der BG Hagen grüßten sie sich noch aus der Ferne, nun treffen sie aufeinander: Basketball-ProA-Ligist Phoenix Hagen bestreitet am Donnerstag um 17 Uhr das zweite Testspiel bei den klassentieferen WWU Baskets Münster. Und trifft auf einen guten Bekannten: Das Hagener Eigengewächs Jasper Günther (21) wechselte im Winter von Phoenix zum ProB-Team in die Universitätsstadt. Wie schwer dem schnellen Aufbauspieler der Wechsel aus seiner Heimat fiel und wie wohl er sich mittlerweile damit fühlt, erzählt er im Interview.

Jasper Günther, nehmen Sie uns mit zurück in die Winterpause. Sie hatten ein Meeting mit Phoenix-Geschäftsführer Patrick Seidel und Trainer Chris Harris, und kamen zu dem Entschluss, dass Sie den Verein verlassen wollen. Und dann fiel die Wahl auf Münster...
Jasper Günther: Die Wahl war einfach und schwierig zugleich. Es ging ja darum, meine Heimatstadt zu verlassen, aber Münster hatte ein sehr attraktives Angebot gemacht. Zum einen habe ich hier die besten Bedingungen für mein Studium, zum anderen kann ich meine Leidenschaft Basketball perfekt ausleben. Münster hatte schon ein paar mal Kontakt zu mir aufgenommen, im Winter hat es dann gepasst.

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In der ProA bekamen Sie nicht die Rolle, die Sie sich gewünscht hatten und haben dann einen Schritt zurück in die ProB gemacht. War das frustrierend für Sie?
Es war schwierig einzusehen, dass es nicht in Richtung Bundesliga, sondern eher in Richtung Halbprofession geht. Mein gesunder Ehrgeiz hat mich das spüren lassen. Aber dadurch, dass Münster das perfekte Paket für mich hatte und ich mich hier auf mein BWL-Studium konzentrieren kann, wusste ich, dass ich mit dem Wechsel nichts falsch machen kann.


In Münster sind Sie Leistungsträger, stehen in der Startfünf von Trainer Philipp Kappenstein. Wie wohl fühlen Sie sich bei den Baskets?
Ich bin froh, dass ich wieder mehr spielen kann. Als Rollenspieler kann man eben nicht so sehr das machen, was man gerne machen würde. In Münster bin ich Starter und kann als richtiger Point Guard spielen. Ich habe wieder Spaß am Basketball. Die Coaches geben mir das Vertrauen und die Freiheiten, die man braucht.

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Wie stark ist die ProB, in der zum Beispiel jetzt auch wieder ein Niklas Geske spielt?
In der Liga tut sich einiges, insbesondere in Sachen Athletik und Ausländerpositionen. Es ist nicht so, als würde man als ProA-Spieler dort unterfordert sein, vor allem nicht auf den Guard-Positionen, weil man da gegen viele Amerikaner spielt. Auf das Duell mit Niklas freue ich mich, wir haben uns immer super verstanden.

Die Vorbereitung scheint gut für Ihr Team zu laufen. Den Goldschmiede Adam Cup der BG Hagen haben Sie gewonnen, wurden zum MVP des Turniers gekürt. Was ist in der Saison 2020/21 für Münster drin?
Mir war es wichtig, für ein Team zu spielen, das Aufstiegsambitionen hat. Dementsprechend nimmt Münster aber auch seine Spieler in die Pflicht. Ich denke, wir sind mit Köln, Schwelm und Bochum Favoriten, müssen aber in jedem Spiel auf dem Feld unser Bestes bringen. Und in den Playoff-Serien braucht man nur zwei Siege, um weiterzukommen. Da kann alles passieren.

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Sie haben den ersten Testspielsieg von Phoenix Hagen gegen Paderborn gesehen. Welchen Eindruck haben Sie vom „neuen“ Team?
Einen sehr guten. Sie haben einen anderen Spielstil als in den Jahren zuvor, sind auf den Guard-Positionen sehr athletisch. Ich glaube, Phoenix hat eine gute Mischung aus neuen Spielern, die frischen Wind reinbringen, und Veteranen.


Können Sie Phoenix denn am Donnerstag ärgern?
Das auf jeden Fall (lacht). Wir gehen an jedes Spiel aggressiv ran. Das wird ein harter Test für uns.

+++Info+++

Jasper Günthers ältester Bruder, Philip Günther, spielte ebenfalls für Zweitligist Phoenix Hagen sowie später für die WWU Baskets Münster in der 1. Basketball-Regionalliga.

Seit einem Jahr gehört Philip Günther zum Coaching Staff der Münsteraner. Als Assistenztrainer betreut er die Nachwuchs-Bundesliga-Mannschaft (NBBL) der Baskets.