Hagen. Zu wenig Spielzeit: Jasper Günther steht bei Phoenix Hagen vor dem Absprung, sondiert Anfragen anderer Klubs.

Beim 81:66-Sieg gegen Schwenningen setzte er per Dreier den Schlusspunkt, es dürfte der vorerst letzte Punkt von Jasper Günther im Trikot von Phoenix Hagen am Ischeland gewesen sein. „Wir werden mit hoher Wahrscheinlichkeit die Saison nicht gemeinsam beenden“, erklärte Phoenix-Geschäftsführer Patrick Seidel nach einem Treffen mit dem 20-jährigen Aufbauspieler und Trainer Chris Harris: „Jasper kann eines der Angebote, die ihm vorliegen, annehmen und sich einem Verein anschließen, bei dem er mehr Spielanteile gemäß seinem Alter und Entwicklungsstand erhält.“

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Nur 153 Sekunden in drei Spielen

In der dritten Saison spielt der gebürtige Hagener und frühere Jugend-Nationalspieler Jasper Günther für Phoenix in der 2. Bundesliga ProA, zunächst stets als Back-up auf der Aufbauposition hinter Jonas Grof. In dieser Saison kam zusätzlich Ex-Erstligaspieler Niklas Geske als Spielmacher ins Phoenix-Team, nach dessen Verletzung zudem der US-Guard Jon Octeus. Die Spielanteile Günthers, insgesamt bei gut zehn Minuten im Schnitt, gingen danach deutlich zurück. Bei den drei Phoenix-Siegen nach langer Niederlagenserie gegen Kirchheim, Heidelberg und Schwenningen stand er noch insgesamt 153 Sekunden auf dem Parkett. Seien Unzufriedenheit mit der Situation wurde deutlich, als er im Heidelberg-Spiel nach seiner Wieder-Auswechslung nach nur 30 Sekunden an der Mannschaftsbank sein Trikot zerriss. „Jasper hat immer gesagt, dass er sich durchsetzen und die Herausforderung annehmen will“, sagte Dietmar Günther, Spielervater und Ex-Phoenix-Trainer, zuletzt: „Aber es ist schwierig geworden für ihn. Und wird noch schwerer, wenn die Octeus-Weiterverpflichtung gelingt.“

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Danach sieht es aus, nach Seidel ist man „am Ende der Zielgeraden“ bei den Verhandlungen mit dem Amerikaner und dessen Agenten. „Außerdem kommt Niklas demnächst zurück, Jonas haben wir auch noch“, sagt der Geschäftsführer: „Die Aussicht auf relevante Spielzeit ist da für Jasper nicht groß.“ Für das nächste ProA-Spiel am Sonntag bei den Rostock Seawolves plant Phoenix zunächst noch mit Günther, das könne sich aber auch noch ändern. „Es gibt einige Interessenten für ihn, ich weiß von einigen ProB-Vereinen“, sagt Seidel. Nach WP-Informanten sollen etwa die WWU Baskets Münster, Tabellenvierter der ProB-Nordstaffel, am jungen Hagener interessiert sein. „In seiner Entwicklungs- und Karrierephase ist Spielpraxis sehr wichtig“, betont der Phoenix-Geschäftsführer, „Jasper kann für ein halbes oder anderthalb Jahre bei einem ProB-Verein den nächsten Schritt machen, um sich weiter zu entwickeln, und dann vielleicht zurückkommen.“ Denn die Tür zu einem erneuten Engagement in Hagen sei ausdrücklich nicht zugeschlagen.

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