Hagen. Phoenix Hagen fertigt seinen Basketball-Zweitliga-Rivalen aus Paderborn mit 108:83 ab. Über eine Szene ist Trainer Chris Harris besonders froh.

Es waren noch eine Minute und 52 Sekunden zu spielen, als Paul Giese und Cameron Delaney den Paderborner Spielaufbau störten und sich auf den Boden schmissen, um den Basketball noch zu retten. Mit Erfolg. Der Ball landete in den Händen von Phoenix Hagens neuem Center Zach Haney, der gefoult und an die Freiwurflinie geschickt wurde. Die gesamte Bank der Hausherren sprang auf, klatschte und bejubelte die bissige Verteidigung. Das Bemerkenswerte: Phoenix Hagen führte in seiner Testspiel-Premiere gegen ProA-Rivale Uni Baskets Paderborn schon mit mehr als 20 Punkten, schlug die Gäste am Ende klar mit 108:83 (58:43).

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Phoenix-Trainer Harris lobt gute Teamchemie

Einer, der sich stets über gallige, aufopferungsvolle Defense freut, ist Phoenix-Chefcoach Chris Harris. Nach dem deutlichen Sieg vor 147 Zuschauern in der ausverkauften Eilper Otto-Densch-Halle fand er lobende Worte für seine Mannschaft: „Unser Fundament stimmt. Die Jungs haben Spaß daran, miteinander zu spielen und füreinander zu kämpfen. Ich finde, das hat man heute schon klar gesehen“, fasste der Trainer zusammen, betonte aber: „Es war nur ein Vorbereitungsspiel. Es hat schon vieles funktioniert, was wir uns vorgenommen haben, aber vieles haben wir auch nicht gut umgesetzt. Paderborn ist so ein gutes Team, aber ich glaube, sie waren heute etwas platt.“

Drei Neue in der Startfünf

Phoenix startete mit Kyron Cartwright, Cameron Delaney, Joel Aminu, Dominik Spohr und Zach Haney, also mit drei neuen Spielern in der Startfünf. Und die Truppe legte einen furiosen Start hin. Spohr erzielte von der Freiwurflinie die ersten zwei Punkte des Spiels, Haney machte es spektakulärer und stopfte per Tip-In zum 4:0, wenig später hämmerte der neue Center den Ball zum 8:6 durch den Ring (2.). Es waren aber vor allem die neuen US-Guards Cartwright, Delaney und der eingewechselte Jermaine Bishop, die den Ball schnell und druckvoll nach vorne brachten und ihre Mitspieler bedienten.

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Phoenix-Talent Daniel Zdravevski besorgte in der fünften Minute nach Offensivrebound mit anschließendem Korbleger die erste zweistellige Führung der Hausherren (19:9). Bemerkenswert: Acht der neun eingesetzten Phoenix-Spieler punkteten bereits im ersten Viertel. Aber Paderborn ließ sich nicht so schnell abschütteln: Die Baskets ließen den Ball geduldig laufen und trafen gut von der Dreierlinie. Unter anderem Demetrius Ward, der nach ärgerlichem Ballverlust von Phoenix zum 33:19-Viertelendstand traf. Paderborns US-Guard verwandelte im zweiten Viertel erneut aus der Distanz (34:33/13.). Die Ostwestfalen waren bis auf einen Punkt heran gekommen, weil sich Phoenix im Eins-gegen-eins verrannte und Paderborns Schützen zu viel Platz ließ.

Cameron Delaney avanciert zum Topscorer

Doch es sollte die einzige wirkliche Schwächephase der Hagener sein. Phoenix traf traumhafte 56 Prozent von der Dreierlinie und war durchsetzungsstärker beim Rebound, während Paderborn sein Glück fast nur aus der Distanz suchte (11/43 Drei-Punkte-Würfe). In der 24. Minute führte Hagen erstmals mit 20 Punkten, nachdem Cartwright den völlig frei stehenden Joel Aminu bediente (71:51) – in Schlagdistanz kam das Gäste-Team von Trainer Steven Esterkamp nicht mehr. Topscorer der Partie wurde Cameron Delaney (23). Sechs der neun eingesetzten Phoenix-Basketballer kamen auf eine zweistellige Punktausbeute.

Phoenix Hagen: Bishop (19, 4/7 Dreier), Delaney (23, 8/11 Feldwürfe, 3 /4 Dreier), Kartwright (6), Giese (3), Haney (13, 9 Rebounds, 5/5 Feldwürfe), Zdravevski (12, 6 Rebounds, 5/ 6 Feldwürfe), Spohr (11, 6 Rebounds), Aminu (13, 4 Assists), Baumann (8).

Phoenix-Flügel Jannik Lodders fehlte dem Team, weil er Erkältungssymptome aufwies. „Er hat vorsichtshalber ausgesetzt“, sagte Chris Harris. Youngster Emil Loch wurde geschont.