Hagen. Der Saisonbeginn bei den Westfalenliga-Fußballern steht an. Doch wie ist es um die Hagener Teams bestellt? Wir liefern die Analyse zum Ligastart.

Am Sonntag geht es los. Endlich. Nach fast sechs Monaten ohne Meisterschaftsbetrieb starten die Fußballer wieder in den Ligabetrieb. Für die SpVg Hagen 11 wird es im Heimspiel gegen den TuS Hordel die Premiere in der Westfalenliga, der SV Hohenlimburg 1910 startet auswärts beim FC Lennestadt in sein zweites Jahr. Wir haben die Mannschaft analysiert und wagen eine Prognose.

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Die Ausgangslage

Hagen 11: Mit dem zweiten Tabellenplatz in der Landesliga feierten die Elfer den Aufstieg. Überrascht hat das niemanden mehr. Schon länger geisterte das Wort „Westfalenliga“ am Loheplatz umher, nach dem Corona-Abbruch kämpfte das Team um Trainer Stefan Mroß abseits des Feldes weiter für das große Ziel. Und auch, wenn die Elfer als Neuling auflaufen: Die Emster sind bereit. Seit Jahren versuchen die Verantwortlichen ein Umfeld zu schaffen, das zu den höheren sportlichen Herausforderungen passt. Wohl nur wenige Landesligisten haben in der vergangenen Saison Teamsitzungen mit Video-Analysen abgehalten. Das Umfeld stimmt schon. Nun muss noch der sportliche Faktor stimmen.
Hohenlimburg 10:
Die Zehner haben in der vergangenen Saison als Aufsteiger für Furore gesorgt, beendeten die abgebrochene „Corona-Saison“ auf einem unerwarteten, vierten Tabellenplatz. Vom Oberliga-Aufstieg war das Team von Coach Michael Erzen weit entfernt und niemand kann sagen, wo es am Ende hingegangen wäre. Das Abschneiden war ein Ausrufezeichen in Richtung der Konkurrenz.

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Die Vorbereitung

Hagen 11: Durchwachsen lässt sich die Vorbereitung wohl am besten beschreiben. Zwar hatten die Elfer nicht mit solchen Platzproblemen zu kämpfen wie die Hohenlimburger, dennoch hat auch bei der Spielvereinigung aufgrund von Corona ein zum Teil improvisierter Plan stattgefunden. „Es war wohl die schwierigste Vorbereitung meiner Laufbahn“, gibt Mroß offen zu.
Hohenlimburg 10:
Die Hohenlimburger haben eine wechselhafte Vorbereitung hinter sich, wenn man bloß auf die Ergebnisse schaut. Und auch Umbauarbeiten auf dem Rasen im Kirchenbergstadion trugen nicht zur Optimierung bei. Zwischendurch gab es eine Durststrecke, während die Erzen-Truppe Ladehemmungen vor dem gegnerischen Tor hatte. Aber wie heißt es so schön: „Wichtig is’ auf’m Platz.“.

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Der Kader

Hagen 11: Beim Kader hat die Spielvereinigung keinen Grund, sich zu beschweren. Leistungsträger wie Tim Bodenröder und Gaetano Manno konnten für eine weitere Saison gebunden werden und bringen die nötige Erfahrung mit. Zudem konnte mit Berkant Canbulut, ein ehemaliger Regionalliga-Stammspieler vom Projekt der Elfer überzeugt werden. Im Gegenzug stehen auch junge Nachwuchstalente wie Benedikt Mroß im Kader.

Die Vereine der Westfalenliga 2 für die Saison 2020/21.
Die Vereine der Westfalenliga 2 für die Saison 2020/21. © funkegrafik nrw | Selina Sielaff


Hohenlimburg 10:
Die Zehner mussten einige hochkarätige Abgänge verzeichnen wie etwa Marco Polo, Antonio Porrello oder Marcel Weiß. Im Gegenzug wurden diese Lücken aber mit Leuten wie Recep Nezir, Chris Matuszak oder David Bernsdorf bestmöglich kompensiert, die allesamt viel Erfahrung aus Landes-, Westfalen- oder Oberliga mitbringen. Auch wurden weitere junge Talente verpflichtet wie der 20-jährige Botan Mermer, der während der Vorbereitung viel Einsatzzeit erhielt. Michael Erzen sprach in den letzten Wochen von einem stärkeren Kader gegenüber der letzten Saison. Auch seien viele Positionen doppelt besetzt.

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Das sagt der Trainer

Hagen 11: Als Neuling in der Liga wollen die Elfer ihre Erwartungshaltung noch nicht zu hoch hängen: „Zuerst einmal wollen wir nicht unter den letzten fünf Mannschaften landen“, möchte Elfer-Coach Mroß dem Abstieg schon frühestmöglich aus dem Weg gehen. Ansonsten gehen die Emster zuerst einmal ohne große Erwartungen an den Start und „schauen, was die Saison so ergibt.“ In der Winterpause möchte Mroß dann noch einmal genauere Ziele formulieren.
Hohenlimburg 10:
Zur Spielzeit 2019/2020 gaben sich die Zehner in ihren angestrebten Zielen bescheiden. So wie in diesem Jahr auch. „Wir haben uns letztes Jahr auf die Fahne geschrieben, dass wir gut ankommen und den ein oder anderen ärgern wollen. Das gleiche gilt für dieses Jahr. Aber wir kennen die Liga und ein einstelliger Tabellenplatz wäre schön“, sagt Michael Erzen. Die Hohenlimburger erwarten „eine qualitativ hochwertige, aber auch eine ausgeglichene Liga. Wir werden viele Mannschaften auf einem hohen Niveau haben.“

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WP-Prognose

Hagen 11: Die Forderungen der SpVg Hagen 11 waren klar. Und die Empörung groß, als es kurzzeitig so aussah, als würde sich der Aufstieg in die Westfalenliga noch verzögern. Undenkbar für die Emster. Wer so vehement auf seinen Startplatz in der Liga pocht, der muss nun auch Taten sprechen lassen. Das Umfeld stimmt, der Kader ist vielversprechend. Dennoch: Nach einem souveränen Jahr in der Landesliga müssen die Elfer sich nun auch daran gewöhnen, dass es auch mehr Niederlagen als Siege geben wird. Ein Platz im Mittelfeld ist aber dennoch drin für das Mroß-Team.
Hohenlimburg 10:
Der Kader der Zehner ist mit vielen erfahrenen Akteuren, aber auch einigen jungen Talenten gespickt. Auch wenn der vierten Rang aus dem letzten Jahr nun nichts mehr zählt, hat das Team seine Qualität bereits unter Beweis gestellt. Der Ruf nach einem einstelligen Tabellenplatz wirkt bescheiden, die Zehner werden sich im Laufe der Saison eher am oberen Drittel orientieren als „nur“ an einem einstelligen Platz. Damit könnten Trainer, Mannschaft und das Umfeld gut leben.