Hagen. Die Tennisherren des TC Rot-Weiß Hagen sind auf der Zielgeraden der Südwestfalenliga-Saison. Warum ihnen der Aufstieg kaum noch zu nehmen ist.

Stephanie Longerich ist bewusst, was für sie auf dem Spiel steht. „Wenn die Mannschaft nicht den Aufstieg schafft, dann trete ich von meinem Amt zurück“, sagt das Vorstandsmitglied des TC Rot-Weiß Hagen – aber natürlich mit einem Augenzwinkern. Selbst wenn die erste Herren-Mannschaft nicht den Sprung von der Südwestfalen- in die Verbandsliga schaffen sollte, bleibt Longerich verantwortlich für die sportliche Entwicklung des Tennisvereins. Aber sie hat Grund genug, zwei Spieltage vor dem Saisonende selbstbewusst zu sein: Mit vier Siegen aus vier Spielen steht Rot-Weiß an der Spitze der Liga. „Es sieht sehr gut aus“, weiß Longerich.

Auch interessant

Rot-Weiß Hagen besiegt TC Iserlohn klar

Am vierten Spieltag bewiesen die Tennisherren von der Bredelle erneut ihre spielerische Klasse, schlugen den chancenlosen TC Iserlohn III mit 9:0. Erstmals im Einsatz für Rot-Weiß war der polnische Spieler Maksymilian Braziewicz (18), der an den ersten Spieltagen noch andere Termine hatte. Und das Debüt des 18-Jährigen hatte es ganz schön in sich: Braziewicz’ gewann sein Einzel gegen den Iserlohner Grewal nach sage und schreibe dreieinhalb Stunden. Jeder Satz ging in den Tiebreak. „Das war richtig gutes Tennis. Schade, dass es kein Unentschieden geben konnte“, fand Stephanie Longerich.

Zwei Spieltage stehen für das Team um Mannschaftsführer Manuel Hafemann noch an, ehe feststeht, wer aufsteigen darf. An diesem Sonntag, 30. August, bestreitet Rot-Weiß das letzte Heimspiel gegen den TC Blau-Gold Arnsberg. „Ein vorne wie hinten richtig gut besetzter Gegner“, zollt Hafemann Respekt. Aber alles andere als ein Hagener Sieg wäre am Sonntag eine Sensation. Eine Woche später geht es dann für Rot-Weiß auswärts gegen den bislang ebenfalls ungeschlagenen TC Neheim-Hüsten. „Das wird ein Showdown. Wer da gewinnt, steigt auf“, ist sich Hafemann sicher. „Aber wir sind sehr optimistisch, dass wir auch da gewinnen werden, wenn wir mit voller Kapelle auflaufen. Nur Verletzungen können uns noch stoppen.“

Auch interessant

Damit auch bloß nichts schiefgehen kann, bleibt der beste Spieler des Teams, der Franzose Amaury Delmas, bis zum Saisonende in Hagen. Und die beiden polnischen Akteure Jakub Fedorowicz und Braziewicz reisen an diesem Wochenende wieder an und bleiben ebenfalls bis zum 7. September. „Sollten sich die Corona-Einschränkungen nochmal verschärfen, wären wir somit auf der sicheren Seite und die Jungs können auf jeden Fall gegen Neheim-Hüsten spielen“, erklärt TC-Vorstand Longerich.

Tennisanlage von Rot-Weiß wieder belebt

Grund zur Freude hat man beim Bredelle-Club nicht nur wegen des sportlichen Erfolgs der ersten Herren-Mannschaft. Denn nach monatelanger Leere auf den Courts ist im Zuge der Corona-Lockerungen wieder Leben auf die Tennisanlage zurückgekehrt. Und das nicht zu knapp. „Es ist so schön, wieder zu sehen, dass die Leute Lust und Spaß am Tennisspiel haben und dass unsere Vereinsarbeit Früchte trägt. Unsere Anlage ist ganz schön voll, Jung und Alt messen sich auf den Plätzen“, freut sich Stephanie Longerich. „Und unsere Tenniscamps waren auch richtig gut besucht. Wir hatten eigentlich noch viel mehr Ideen für dieses Jahr, vieles ging nicht wegen Corona. Aber das sparen wir uns fürs nächste Jahr auf.“

Saison zum Vergessen für Rot-Weiß-Damen

Die Tennisdamen des TC Rot-Weiß Hagen haben eine harte Saison hinter sich. In der Südwestfalenliga belegte das Team mit vier Niederlagen aus vier Spielen den letzten von fünf Rängen. Absteigen kann in der Sommersaison 2020 indes niemand, das beschloss der Westfälische Tennisverband (WTV).

„Die Damen hatten Personalprobleme, aber sie haben sich nicht unterkriegen lassen. Wir sind optimistisch, dass das Team in der nächsten Saison wieder gut aufgestellt ist“, sagt TC-Vorstand Stephanie Longerich.