Hagen. Jil Hellerforth spielt Tennis bei TC Halden 2000 und Fußball bei FFC Recklinghausen. Jetzt bekommt die 17-Jährige ein Sportstipendium in den USA.

Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis irgendwann ein Talentscout auf Jil Hellerforth zukam und die 17-Jährige fragte: „Bist du an einem Sportstipendium in den USA interessiert?“ Hellerforth spielt Tennis auf hohem Niveau, bei den Verbandsliga-Damen des TC Halden 2000 ist die Abiturientin Leistungsträgerin. Aber ihre eigentliche Leidenschaft, das Fußballspielen, übt sie bei Regionalligist FFC Recklinghausen aus. „Ich mach’ beides total gerne“, schmunzelt Jil Hellerforth, „aber im Fußball bin ich wohl noch etwas besser.“

Talentscout kommt auf Hellerforth zu

Lange musste die 17-Jährige nach der Anfrage eines Talentscouts nicht überlegen. Schon im August diesen Jahres soll es für sie über den großen Teich ans Morningside College in Iowa gehen. Eine recht kleine Universität, die dafür umso stolzer auf ihr vielfältiges Sportangebot ist: Volleyball, Wrestling, Cricket– das College hat fast in jeder Sportart ein Team. Jil Hellerforth wird dort Tennis und Fußball für die Universitätsteams spielen, das Hauptaugenmerk wird aber auf ihrem Business-Administration-Studium liegen.

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„Mal schauen, wann es dann tatsächlich losgeht. Aktuell ist es mit dem Visum ja schwierig“, weiß sie. An diesem Freitag hat die Lüdenscheiderin ihr Abiturzeugnis bekommen, und der Notenschnitt von 2,2 kann sich sehen lassen – vor allem, wenn man bedenkt, wieviel Zeit der Sport in ihrem Leben einnimmt. So gut wie jeden Tag steht Training für die Lüdenscheiderin an, wobei Fußball Vorrang hat. Nachdem Hellerforth zwei Jahre in der B-Juniorinnen-Bundesliga für den FC Iserlohn spielte, zog es die Abwehrspielerin 2019 zu Regionalligist FFC Recklinghausen. Als Aufsteiger spielte der FFC eine solide Saison, stand bis zum Saisonabbruch auf dem achten Platz.

Mit Halden in Verbandsliga

Seit Ende 2018 spielt Jil Hellerforth für die Damenmannschaft des TC Halden 2000. Und das Sporttalent ist Leistungsträgerin der Verbandsliga-Truppe. Jetzt war der Klassenerhalt das Ziel der Haldenerinnen – aber in der sogenannten Übergangssaison, die auf freiwilliger Teilnahme beruht, kann sowieso kein Team absteigen. Und so sind Hellerforth und ihre Mitspielerinnen vom Druck völlig befreit. „Trotzdem wollen wir, egal gegen wen es geht, gewinnen. So sind wir alle von unseren Persönlichkeiten her“, sagt Hellerforth.

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Das erste Saisonspiel in Soest verlor der TC knapp. „Wir haben einfach die lange Pause gemerkt, kamen nicht wirklich in einen Rhythmus. Unser Auftritt war in Ordnung, aber wenn es eine normale Saison wäre, hätten wir uns über die Niederlage sehr geärgert“, weiß die 17-Jährige. Spaß gemacht habe es allemal, wieder auf dem Feld zu stehen und um Punkte zu spielen. Auch, wenn es in der Übergangssaison – zumindest vorerst – kein gemeinsames Teamessen oder gar Feiern gibt. „Und mit den Auswärtsfahrten ist es auch nicht immer so einfach. Wir müssen teilweise weit weg fahren und es dürfen nicht Personen aus mehr als zwei Haushalten in einem Auto sitzen“, weiß Jil Hellerforth.

Das erste Heimspiel in Halden

Aber an diesem Sonntag steht erst einmal ein Heimspiel an. Das erste der Saison. Ab 10 Uhr spielen die Haldenerinnen gegen den TC Herford, der mit zwei Siegen aus zwei Spielen an der Tabellenspitze steht. Das verwundert nicht, spielen die Gäste doch mit einer russischen und einer niederländischen Akteurin. „Aber auch die anderen Herforder Spielerinnen sind stark, sie haben einige WTV-Talente. Das wird ein schwieriger Spieltag für uns“, schätzt Jil Hellerforth.

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Hilfe braucht Halden für die Doppel aus der zweiten Mannschaft, denn die ein oder andere Spielerin reist an diesem Wochenende schon in den Urlaub. Aber wer weiß, vielleicht ist auf heimischem Boden ja eine Überraschung drin. „Wir denken schon, dass einige Zuschauer kommen werden, wir sind ja das Aushängeschild des Vereins“, freut sich Hellerforth.