Dortmund/Herdecke. Auf Spannung im Verbandsliga-Titelkampf hoffte die Konkurrenz vergeblich. Jetzt liegt die HSG Herdecke/Ende noch deutlicher vorn.
Die Konkurrenz in der Handball-Verbandsliga hatte sich das ganz anders vorgestellt: Der Tabellenzweite VfL Eintracht Hagen III wollte mit seinem zehnten Sieg in Serie den Druck erhöhen und tags darauf entspannt das Topspiel verfolgen, dort wollte der Dritte ASC 09 Dortmund zum Rückrunden-Auftakt Spannung in den Titelkampf bringen. Es passierte genau das Gegenteil: Zunächst patzten die Hagener im Stadtduell beim TuS Volmetal II mit 31:32, dann gelang Spitzenreiter HSG Herdecke/Ende beim Verfolger eine eindrucksvolle Demonstration der Stärke. Mit 35:28 (18:13) triumphierten die Herdecker in der Dortmunder Sporthalle Aplerbeck, bezwangen den Aufstiegs-Rivalen wie im Hinspiel mit sieben Toren Differenz. Und führen nun die Liga deutlicher mit 26:2 Punkten vor Eintracht Hagen III (22:6), TV Olpe (21:7) und ASC Dortmund (19:7) an. Und HSG-Trainer Philipp Kersthold bekannte: „Ich glaube, es wird schwer, uns zu schlagen.“
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Herdecker freuen sich über Ausrutscher von Rivale VfL Eintracht Hagen III
In Dortmund traten die Herdecke bereits mit dem guten Gefühl an, dass der größte Rivale tags zuvor im Volmetal - hier hat auch die HSG ihre einzige Saisonniederlage erlitten - gepatzt hatte. „Das war ein Vierpunkte-Spiel für uns. Die Crunchtime hat nicht erst in Minute 45 sondern vor dem Spiel angefangen. Eintracht hat uns den Gefallen getan, zwei Punkte abzugeben, wir haben direkt nachgelegt“, freute sich Philipp Kersthold, der einen starken Auftritt seines Teams sah: „Wir sind sehr gut mit aggressiver Abwehrarbeit in unser Tempospiel gekommen. Und waren im gebundenen Angriff sehr diszipliniert. Auch wenn es uns die beiden Schiedsrichterinnen nicht immer ganz einfach gemacht haben.“
ASC Dortmund führt gegen Herdecke nur 50 Sekunden
Nur beim 2:1 Leon Nemet (3. Minute) führten die Gastgeber kurz, nach 50 Sekunden war dieses Gefühl beendet. Die Herdecker setzten sich sukzessive ab, führten nach dem 6:7 (12.) erstmals beim 6:10 (14.) durch den genesenen Yannis Grasediek deutlich. Auf 9:11 (16.) verkürzte der ASC noch einmal, beim 9:14 durch Dominik Spannekrebs (20.) - am Ende mit zehn Toren bester HSG-Schütze - waren die Verhältnisse wieder klar. Das änderte sich auch nach dem Wechsel nicht. Näher als auf 20:24, als Dortmunds Topschütze David Fischer (7) per Siebenmeter traf (42.), kamen die Gastgeber nicht heran, spätestens beim 20:27 durch Spannekrebs (44.) war die Vorentscheidung gefallen.
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Dabei versuchten die Dortmunder alles, um die Partie zu drehen. „Aber auch als Aplerbeck versucht hat, uns mit zwei Kreisläufern oder dem siebten Feldspieler zu knacken, waren wir ganz souverän“, lobte Kersthold besonders die Abwehrarbeit der Gäste. Auch der ASC erkannte seine Chancenlosigkeit gegen den Spitzenreiter, der eine Nummer zu groß sei, an. „Man muss anerkennen, dass uns Herdecke in einigen Belangen überlegen war“, sagte Trainer Florian Edeling den Ruhrnachrichten: „Das ist schon eine beeindruckende Qualität.“
Entscheidende Spiele für HSG Herdecke/Ende im Februar
An der die Herdecker im Saisonverlauf gearbeitet haben, wie ihr Coach findet. „Wir haben uns im Vergleich zur Hinrunde ganz gewaltig gesteigert, gerade in der Abwehrarbeit.“, sagt er: „Jeder Spieler ist einen Tacken besser als in der Hinrunde. Jetzt gilt es, das Niveau zu halten.“ Denn direkt im Februar folgen für den Kampf um den angestrebten Oberliga-Aufstieg entscheidende Duelle. Etwa die nächste Partie am 2. Februar, wenn mit dem TuS Volmetal II der bisher einzige Herdecke-Bezwinger in die Bleichsteinhalle kommt.
Mit TuS Volmetal haben Herdecker noch Rechnung hoffen
„Gerade mit Volmetal haben wir noch eine Rechnung offen. Damals mussten wir mit Dominik Spannekrebs und Yannis Grasediek noch einige Neuzugänge integrieren, jetzt sind wir gefestigt“, erinnert Kersthold an die 25:28-Niederlage aus dem September: „Das wird gegen diese Routiniers, die alle schon höher gespielt haben, nicht leicht. Und die werden mit der vollen Kapelle anrücken, wenn es gegen Herdecke geht.“ Und drei Wochen später (23. Februar) kommt mit Eintracht Hagen III der aktuell härteste Titel-Rivale, da könnte es schon eine Vorentscheidung im Kampf um den Aufstieg geben. Zuvor aber wartet ein spielfreies Wochenende auf die HSG, das einige Spieler zum Kurzurlaub nutzen. „Mit den anderen gibt es die Gelegenheit zum Einzeltraining“, kündigt der Coach an: „Das gebundene Spiel klappt ja gut, ansonsten können wir aber noch an einigen Baustellen arbeiten.“ Ganz ungeachtet der jüngsten Demonstration der Stärke.
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HSG Herdecke/Ende: Lukas Mehlwitz, Marvin Hueser; Luca Dannemann (1), Tim Förster (4), Oliver Niederquell, Mathis Hofmann, Yannis Grasediek (4), Maximilian Rust (1), Luc Herold (2), Niklas Rust (3), Felix Drescher (2), Dominik Spannekrebs (10), Gero Neuhoff (8/5), Mattis Kloppenburg
„Wir haben uns im Vergleich zur Hinrunde ganz gewaltig gesteigert, gerade in der Abwehrarbeit. Jeder Spieler ist einen Tacken besser als in der Hinrunde. “