Herdecke. Die Bilanz der HSG Herdecke/Ende ist identisch zu der vor Vorjahresfrist. Warum sie diesmal den Aufstieg schafft. Ein Kommentar

Es war voll in der Herdecker Bleichsteinhalle, so voll wie letztmals am 3. Juni 2022 beim Relegations-Rückspiel gegen die SG Ruhrtal. Damals siegte die HSG Herdecke/Ende in ausverkaufter Halle zwar knapp, verpasste aber den angestrebten Aufstieg. Nun im regulären Spitzenspiel der Handball-Verbandsliga gegen den TV Olpe war die Bleichsteinhalle mit von den Gastgebern geschätzten 600 Zuschauern fast ebenso voll. Und die Atmosphäre auf den Rängen, von denen die Gastgeber durchweg lautstark angefeuert wurden, war noch deutlich besser. Was wohl auch mit dem positiven Ausgang aus Herdecker Sicht zu tun hatte.

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Vor zwei Jahren war die HSG zwar Meister geworden, in den damals notwendigen Aufstiegsspielen aber eben an der SG Ruhrtal gescheitert. Und vor Jahresfrist verabschiedeten sich die Herdecker mit einer identischen Bilanz - Platz eins und 22:2 Punkte - wie nun in die Weihnachtstage. Um dann aber zunächst in den Spitzenspielen nach Europameisterschafts-bedingt langer Pause zu versagen, dann Trainer Daniel Buff nach dessen Rücktritt zu verlieren und am Ende deutlich hinter Meister und Aufsteiger TV Halingen ins Ziel zu kommen.

HSG Herdecke/Ende hat alle Heimspiele seit 4. Februar gewonnen

Im dritten Anlauf soll nun der Aufstieg in die Oberliga endlich gelingen. Warum die Aussichten besser sind, dass dies - vorausgesetzt die Stammkräfte bleiben gesund - auch klappt? 1. Zuhause sind die Herdecker mehr noch als bisher eine von lautstarken Fans unterstützte Macht, haben am Bleichstein letztmals am 4. Februar - damals gegen den späteren Aufsteiger Halingen - nicht gewonnen. 2. Nicht nur fast ausschließlich mit Herdeckern, sondern auch personell gut besetzt war die HSG schon zuvor. Mit dem langjährigen Drittliga-Ass Dominik Spannekrebs hat man aber - wie gegen Olpe zu besichtigen - noch enorm an individueller Qualität hinzugewonnen.

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HSG Herdecke/Ende ist einen Schritt weiter als im Vorjahr

Und 3.: Wenn sie ihr Tempospiel gegen gut vorbereitete Gegner nicht wie gewohnt durchsetzen können und unter Druck geraten, verlieren die Herdecker nicht die Nerven, sondern finden andere Lösungen. Wie im Topspiel gegen Verfolger Olpe. „Wir sind einen Schritt weiter als im letzten Jahr“, hat Trainer Philipp Kersthold diese Entwicklung am Samstag kommentiert. Und einen Schritt vor Platz zwei folgt? Genau, Rang eins.