Hagen. Der TuS Ferndorf und der VfL Eintracht Hagen haben sich ein packendes Derby geliefert. Die Stimmen zum Südwestfalenduell im Überblick.
Der Derby-Abend wird für den VfL Eintracht Hagen zum Fiasko! In der 2. Handball-Bundesliga trennen sich Hagen und der TuS Ferndorf mit 24:29 (12:13). Ein gebrauchter Tag für die Hausherren bedeutete für die Gäste aus Kreuztal hingegen einen verdienten Sieg, der vor allem in der guten Abwehr- und Torwartleistung Ferndorfs begründet lag.
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Vor knapp 1200 Zuschauern und zwei peniblen Schiedsrichtern startete die Partie in der Ischelandhalle zunächst sehr ausgeglichen. Doch den Hagenern, die in Durchgang eins zeitweise den Ton angaben, wurde zunehmend die Abschlussquote und im Gegenzug auch eine schwache eigene Torhüterleistung zum Verhängnis.
Fotostrecke: VfL Eintracht Hagen gegen den TuS Ferndorf
Derby in Hagen: Ferndorf verliert beide Kreisläufer
In der zweiten Hälfte des Spiels setzte sich Ferndorf leicht ab und eine Viertelstunde vor Schluss mussten die Gäste dann zwei personelle Dämpfer hinnehmen: Innerhalb von zwei Minuten sahen sowohl Mattis Michel (45.) als auch Valentino Duvancic (46.) die Rote Karte, nachdem beide ihre jeweils dritte Zeitstrafe kassiert hatten. Für den Rest des packenden Derbys musste der TuS auf beide gelernte Kreisläufer verzichten.
Die Eintracht wiederum konnte aus diesem Ferndorfer Rückschlag zu wenig Kapital schlagen, weshalb der couragiert deckende Aufsteiger dann am Ende sogar sehr ungefährdet den Sack zumachen konnte. Fast bahnte sich eine Klatsche für die Hagener an, als Ferndorfs Josip Eres das zwischenzeitliche 20:27 (57.) erzielte. Die letzten Treffer von Tilman Pröhl, Benedikt Israel und Kim Voss-Fels blieben am Ende nur noch Ergebniskosmetik.
Derby in Hagen: Die Stimmen zum Spiel
Hagens Kim Voss-Fels (Rückraumrechts) sagt zum Spielverlauf: „Das war heute natürlich ein Derby, das hat immer einen besonderen Charakter - insbesondere für uns als Hagener gegen Ferndorf. Wir haben im Vorhinein versucht, das Spiel zu analysieren und wir haben uns viel vorgenommen. In der ersten Halbzeit sind wir noch auf Augenhöhe, aber auch da machen wir schon Fehler, die wir zur zweiten Halbzeit abstellen wollten. Wir hatten dann im Angriff von der 30. bis zur 45. Minute gar keine Lösungen mehr gefunden. Ferndorf hatte Beton angerührt und die freien Würfe, die wir hatten, haben wir auch nicht reinbekommen. Man muss sagen, dass das Torhüterduell heute an Ferndorf ging, weil sie einfach eine bessere Abwehr gespielt haben.“
Und über die Schiri-Leistung: „Ich finde, dass die Schiedsrichterleistung eher Zuschauer beurteilen können. Natürlich kann man sagen, dass sie früh versucht haben, die Härte aus dem Spiel zu nehmen, indem sie zwei Zeitstrafen auf beiden Seiten gepfiffen haben. Aber, ob das alles im Gleichgewicht war, vermag ich nicht zu beurteilen.“
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VfL-Torhüter Maurice Paske sagt über seine bescheidene Quote mit 10 Prozent gehaltenen Bällen: „Wir haben uns das alles ein bisschen anders vorgestellt. Wir hatten uns in der Abwehr ein System vorgenommen, das wir nicht ganz auf die Platte bekommen haben. Und unsere Leistung als Torhüter ist dann ein Resultat daraus. Wir müssen es einfach besser machen und daran arbeiten wir ab morgen.“
Ceven Klatt, Trainer vom TuS Ferndorf: „Es war ein Kampfspiel von der ersten bis zur letzten Minute. Ich muss meiner Mannschaft ein Riesen-Kompliment machen. Was sie über 60 Minuten in der Abwehr gestemmt haben, war nah am Maximum. Im Angriff finden wir auch über Phasen gute Lösungen. Und in der Endphase haben wir lange und geduldige Angriffe gefahren. Der Sieg war verdient.“
Pavel Prokopec, Trainer VfL Eintracht Hagen: „Die erste Halbzeit war ausgeglichen, aber auch da hat mir meine Mannschaft schon nicht so gut gefallen. Nicht so gut war auch die Torhüterleistung. Auch das müssen wir hinterfragen. Für uns war diese Niederlage ein Schritt rückwärts. Wir haben nicht mehr an uns geglaubt und auch das muss aufgearbeitet werden.“
Die Statistik zum Spiel
VfL Eintracht Hagen: Paske, Bochmann - Öhler, Norouzi (2), Pröhl (4), Alves, Pieczkowski (1), Voss-Fels (6), Israel (2), Gaubatz, Granlund (1), Pfalzer (1), Jukic (1), Richter (1), Busch (4), von Boenigk (1).
TuS Ferndorf: Wilde, Adanir - Eres (3), Viana (3), Fanger (7), Stock (1), Michel (2), Hideg (5), Mundus (4), Kevic, Hecker, Vignjevic (3), Schikora, Duvancic.
Besondere Ereignisse: Rote Karte Mattis Michel (45.) und Valentino Duvancic (46.), beide TuS Ferndorf