Hagen/São Paulo . Zuletzt war er „nur“ Ersatzfahrer, aber jetzt darf David Beckmann in der Formel E öfter auf die Rennstrecke. Der Hagener wird viel unterwegs sein.
Fast fünf Monate sind seit dem Formel-E-Saisonfinale 2024 in London vergangen, als sich Pascal Wehrlein in seinem Porsche 99X Electric seinen ersten Weltmeistertitel sicherte. Am morgigen Samstag beginnt mit dem São Paulo E-Prix in Brasilien die neue Saison 2024/25 und mit dabei ist David Beckmann. Der Hagener, offiziell Porsche-Entwicklungsfahrer, wurde vom Porsche-Kundenteam Cupra Kiro für die kommende Formel E-Saison bestätigt.
Damit fährt der 24-jährige Motorsportprofi, der seit 2021 beim Porsche-Werksteam und beim Andretti-Kundenteam Test- und Ersatzfahrer war, seine erste volle Saison in der Elektro-Rennserie. „Ich bin unglaublich happy, dass ich endlich für die komplette Saison in einem Auto sitze. Ich bin sehr glücklich über diese Chance und freue mich auf die Zusammenarbeit mit Kiro und meinem dortigen Teamkollegen Dan Ticktum“, strahlte David Beckmann kurz vor seiner Abreise nach São Paulo und ergänzte: „Dank Porsche bin ich gut vorbereitet, weil ich aus meinen zwei Ersatzfahrerjahren viele Prozesse schon kenne, viel im Simulator gesessen habe und oft vor Ort mit dabei war. Auch den Input der beiden Porsche-Werksfahrer Pascal Wehrlein und António Felix da Costa an die Ingenieure habe ich mir immer sehr genau eingeprägt. Jetzt will ich mich unter Beweis stellen.“
David Beckmann in Sao Paolo: Hagener geht bei Formel E an den Start
Für den Sauerländer ist der Start beim Saisonauftaktrennen am Samstag in Brasilien nicht der erste Start in der Elektro-Rennserie. 2023 trat Beckmann bereits für das Andretti Formula E-Team in zwei Rennen der Formel E-Weltmeisterschaft an, in denen er André Lotterer ersetzte. Durch die Verpflichtung als Stammfahrer bei Cupra Kiro ist David Beckmann somit der sechste offizielle Porsche-Pilot im Feld und neben dem amtierenden Formel E-Weltmeister Pascal Wehrlein und DS-Penske-Pilot Maximilian Günther einer von drei Deutschen im 22-köpfigen Starterfeld.
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Für das US-amerikanische Team Cupra Kiro ist diese Saison ebenfalls eine Premierensaison. Die Forest Road Company, eine Investmentfirma mit Sitz in Los Angeles, hat das ehemalige ERT Formula E-Team übernommen und in Cupra Kiro umbenannt und gleichzeitig eine technische Partnerschaft mit Porsche Motorsport geschlossen. Diese Zusammenarbeit verschafft dem Team Zugang zu Porsches meisterschaftsgewinnender Antriebstechnologie und stärkt so seine Wettbewerbsambitionen in der Meisterschaft. Statt des neuen Gen3-Evo-Antriebs erhält Kiro jedoch eine leicht modifizierte Variante jenes Motors, den Porsche und Andretti in den beiden vergangenen Saisons eingesetzt haben.
Der Kalender der Saison 11 (2024/25) Formel E
- 7. Dezember São Paulo, Brasilien
- 11. Januar Mexiko City, Mexiko
- 14. Februar Dschidda I, Saudi Arabien
- 15. Februar Dschidda II, Saudi Arabien
- 12. April Miami, USA
- 3. Mai Monte Carlo I, Monaco
- 4. Mai Monte Carlo II, Monaco
- 17. Mai Tokio I, Japan
- 18. Mai Tokio II, Japan
- 31. Mai Shanghai I, China
- 1. Juni Shanghai II, China
- 21. Juni Jakarta, Indonesien
- 12. Juli Berlin I; Deutschland
- 13. Juli Berlin II, Deutschland
- 26. Juli London I, Großbritannien
- 27. Juli London II Finale, Großbritannien
In dieser Saison werden die beiden eingesetzten Cupra Kiro-Porsche mit einer auffälligen neongelben Lackierung an den Start gehen. David Beckmann war zuletzt bei Testfahrten im spanischen Jarama für das Team im Einsatz und war immer unter den schnellsten sechs Fahrern zu finden. „Die Testfahrten sind sehr gut für mich gelaufen. Obwohl nach den Tests immer sehr schwer einzuschätzen ist, wo man am Ende unter echten Rennbedingungen steht“, erläutert der Hagener.
Beckmann vor Saisonstart: „Gibt noch viel zu lernen“
In der Zielsetzung für seine erste volle Saison in der Formel E hält sich David Beckmann noch etwas zurück und erklärt: „Ich gehe eigentlich relativ entspannt an die Sache heran. Mein Ziel ist es, an jedem Rennwochenende möglichst viele Punkte mitzunehmen und eine konstante Steigerung über die Saison zu haben. Es gibt noch viel zu lernen für uns, und wir werden sicher nicht auf dem kompletten Niveau wie das Porsche Werksteam sein. Aber ich hoffe natürlich, bei einigen Rennen auch Podest-Platzierungen zu erreichen. Hauptziel ist aber auf jeden Fall, Punkte einzufahren und im Laufe der Saison eine Steigerung zu erfahren.“
Der São Paulo E-Prix startet am Samstag auf der 2,933 Kilometer langen Version des „Circuito do Anhembi“ um 14.05 Uhr Ortszeit (18.05 Uhr MEZ), das Qualifying beginnt um 9.40 Uhr Ortszeit (13.40 MEZ). Qualifying und Rennen überträgt im deutschen Fernsehen live der kostenlose Privatsender DF1. Parallel streamt ServusTV im Internet (servustv.com).
„Ich bin unglaublich happy, dass ich endlich für die komplette Saison in einem Auto sitze. Ich bin sehr glücklich über diese Chance und freue mich auf die Zusammenarbeit mit Kiro und meinem dortigen Teamkollegen Dan Ticktum.“