Hagen/Portimão. David Beckmann startet bei der Formel E und bei der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Was sich der Hagener Rennfahrer ausrechnet.

David Beckmann wird auch den zweiten Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) am Wochenende im portugiesischen Portimão in einem LMP2-Auto bestreiten. Der Hagener wird im englischen Team Jota, gemeinsam mit dem Chinesen Yifei Ye und António Félix da Costa (Portugal), den zweiten Oreca-07-Gibson des Rennstalls mit der Startnummer 48 pilotieren.

Riesenerfolg zum Auftakt

Beim Saison-Auftakt zur WEC in Sebring im US-Bundesstaat Florida Mitte März hatte David Beckmann bei seinem ersten Prototypeneinsatz überhaupt überraschend die LMP2-Klasse für sich entschieden. „Das war natürlich ein Riesenerfolg für mich“, lächelt David Beckmann: „Mit diesem Sieg hat im Vorfeld wohl niemand rechnen können.“

Dass es überhaupt zu diesen Einsätzen in der LMP2-Klasse gekommen ist, hat der 22-jährige Motorsportprofi mehreren Zufällen zu verdanken, zumal der Hagener in seiner bisherigen Karriere fast ausschließlich im Formelsport aktiv war. „Die LMP2-Einsätze in Sebring und am Wochenende in Portimao sind auch für mich überraschend gekommen“, erzählt Beckmann.

David Beckmann im LMP2-Boliden seines neuen Teams Jota in Sebring (USA).
David Beckmann im LMP2-Boliden seines neuen Teams Jota in Sebring (USA). © SPORTPRESSE REKER | Dietmar Reker

Das Team Jota, für das er den LMP2-Boliden fährt, setzt wahrscheinlich ab dem dritten Saisonlauf in Spa-Francorchamps als neues Porsche-Kundenteam einen der begehrten Porsche 963 LMDh-Boliden in der großen Hybridklasse ein. Zu den ersten beiden Rennen war der neue Sportwagen noch nicht fertiggestellt und noch nicht an das Team ausgeliefert worden. „Jota hat sich dann dazu entschieden, solange der Porsche 963 dem Team nicht zur Verfügung steht, ein zweites LMP2-Auto einzusetzen“, erläutert Beckmann. „Auf Empfehlung meines Porsche-Teamkollegen António Félix da Costa in der Formel E bin ich dann als Fahrer zum Team gestoßen.“

Optimismus für die Zukunft

Ob es noch zu weiteren Einsätzen für David Beckmann in der Langstrecken Weltmeisterschaft reichen wird, ist noch nicht entschieden. „Doch wenn ich meinen Job mit dem LMP2-Auto auch am Wochenende in Portimão gut mache, vielleicht bekomme ich die Chance, von Porsche mit in das Hypercar-Programm integriert zu werden“, ist der gebürtige Iserlohner optimistisch. Derweil ist David Beckmann für die Porsche-Werksmannschaft aus Zuffenhausen in der Formel E tätig. Der Hagener kam vor der Saison als Test- und Ersatzfahrer zum Porsche-Werksteam. Zuvor war er in gleicher Funktion für das jetzige Porsche-Formel-E-Kundenteam Andretti im Einsatz und fuhr in der FIA Formel-2-Meisterschaft.

Am 27. April feiert er seinen 23. Geburtstag. Als vorgezogenes Geburtstagsgeschenk von Porsche erwartet David Beckmann jetzt ein besonderes Highlight. Beim offiziellen Rookie-Test der FIA Formel-E-Weltmeisterschaft am 24. April auf dem Tempelhof Street Circuit in Berlin fährt er den Porsche 99X Electric. „Darauf freue ich mich am meisten“, sagt David Beckmann und fügt an: „Es ist sehr selten, dass man ein solches Rennauto fahren kann, da die Testtage eingeschränkt und sehr begrenzt sind. Ich freue mich riesig und bin sehr stolz, für Porsche an diesem Tag in das Auto steigen zu dürfen, dann auch noch auf dem Tempelhof Kurs in Berlin. Das ist ja ein Heim-Rookie-Test für mich“, freut sich David Beckmann auf seinen Einsatz im Porsche E-Auto.

Für David Beckmann ist es nicht das erste Mal, dass er im E-Porsche sitzt. „Ich durfte den neuen Porsche 99X Electric schon beim offiziellen Formel-E-Test im spanischen Calafat auf der Rennstrecke bewegen. Das war schon sehr beeindruckend. Natürlich hoffe ich, meinem Team einige nützliche Erkenntnisse zu liefern und auch für mich wichtige Erfahrungen sammeln zu können“, sagt der Hagener.