Herdecke. Den Landesliga-Aufstieg will er mit den TSG Tigers Herdecke noch schaffen. Dann hört Trainer Recep Mercan bei den Ringern auf.

Der Trainer glaubt, dass der Aufstieg schon geschafft ist, der 1. Vorsitzende bremst da noch deutlich. „Mindestens zwei Teams dürfen aufsteigen“, glaubt Recep Mercan, Trainer der Ringer der TSG Tigers Herdecke, vor dem Bezirksliga-Finale gegen den RC Ehrenfeld 1976, „theoretisch sind wir schon aufgestiegen.“ Davon ist der TSG-Vorsitzende Frank Meyer noch nicht überzeugt: „Sollten wir verlieren, was ich nicht hoffe, können wir vielleicht als Zweiter mit hoch. Das ist aber noch nicht in Stein gemeißelt.“

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Dabei streben die Herdecker den Landesliga-Aufstieg in den beiden Finalpartien gegen den RC Ehrenfeld am Samstag um 16.30 Uhr in der Herdecker Bleichsteinhalle (Eintritt frei !) und eine Woche später im Kölner Vorort an. „Wir wollen hoch, das war von Anfang an unser Ziel“, sagt Meyer und erinnert an die Entscheidung kurz vor Saisonstart: „Es ist uns ja sehr schwergefallen, aus der Oberliga zurückzuziehen. Das ging nur mit der Option des Aufstiegs, damit wir wieder in einer Leistungsklasse sind, die unseren Jugendlichen entspricht.“

Same Ullah Sidiqe (rechts) siegte in Kleve bei seinem Comeback.
Same Ullah Sidiqe (rechts) siegte in Kleve bei seinem Comeback. © Oliver Stach | Oliver Stach

Trainer Recep Mercan hört bei TSG Herdecke nach acht Jahren auf

Wer das Herdecker Team eine Klasse höher im Jahr 2025 dann betreut, ist indes noch nicht geklärt. Co-Trainer Daniel Beucke hat zwar verlängert, aber für Chefcoach Recep Mercan ist der Final-Rückkampf in Köln der letzte Einsatz für die TSG. „Ich werde als Trainer nach diesem Kampf aufhören“, erklärte er: „Acht Jahre in Herdecke sind eine lange Zeit, da brauche ich Abstand. In einem Verein wie in Herdecke ist man nicht nur Trainer, sondern macht noch sehr viel drumherum.“ Bei den TSG Tigers fungiert Recep Mercan, der 1989 durch den Vereinswechsel seines Vaters Yasar Mercan nach Herdecke kam und nach seiner Zeit als aktiver Ringer seit 2017 am Bleichstein zuerst 2. und dann 1. Mannschaft trainiert, auch Sportlicher Leiter und Pressesprecher im Vorstand. Ob er im neuen Jahr einen neuen Trainer-Job anderswo annimmt, sei noch nicht entschieden.

Domovets feiert starkes Comeback gegen Kleve

Zunächst bereitet er noch die Herdecker-Bezirksliga-Ringer auf die Finalkämpfe gegen Ehrenfeld vor. Die haben sie durch einen 30:24-Sieg auch im Halbfinale-Rückkampf bei DJK Rhenania Kleve - daheim hatte man 37:24 gewonnen - erreicht. Dabei stand Rückkampf nicht unter einem positiven Stern, krankheitsbedingte Ausfälle drohten der Mannschaft. Mit viel medizinischer Arbeit habe man „im letzten Moment mit einer sehr guten Mannschaft nach Kleve reisen“ können. Und konnte erstmals auf die Dienste von Routinier Igor Domovets bei dessen Comeback setzen.

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Von 2007 bis 2011 war der Georgier bereits für die TSG Schwerathletik Herdecke aktiv, vor Jahresfrist war er zurückgekehrt und hatte zwei Oberliga-Kämpfe bestritten und verloren. Nun ist der mittlerweile 40-Jährige wieder seit kurzem in Herdecke, konnte bei seinem Comeback im Bezirksliga-Duell gegen seinen starken Klever Gegner Islam Chapanov technisch überlegen brillieren. In einem hart umkämpften Duell konnten auch die erfahrenen TSG-Ringer Mehdi Shahsavari, Same Ullah Sidiqe - bei seinem ersten Einsatz nach Verletzung - und Nazrisho Mirzoiev punkten, besonders Kapitän Szabolcz Lakatos erfreute sich harter Gegenwehr, holte aber die maximalen acht Mannschaftspunkte. Mercan: „Eine reife Leistung. Am Ende behielten unsere Jungs die Nerven und zeigten einen starken Zusammenhalt.“

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Ehrenfeld kommt mit Ex-Bundesliga-Ringern

Im Finale gegen den RC Ehrenfeld 1976, Meister der Bezirksliga - West, ist nicht nur Domovets wieder dabei. „Wir können fast aus dem Vollen schöpfen“, sagt Mercan. Was auch nötig werden könnte, wie Klubchef Meyer glaubt. „Das wird keine einfache Geschichte, Ehrenfeld hat drei, vier ehemalige Bundesliga-Ringer“, sagt er, „da müssen wir alles auffahren, was wir haben.“

TSG Tigers Herdecke wollen auch zweite Mannschaft melden

Nach den Finalkämpfen der Bezirksliga Nordrhein-Westfalen kümmere man sich dann um die Trainerfrage. „Da muss zeitnah etwas passieren, es gibt schon Ideen“, sagt Meyer, „im neuen Jahr folgen ja direkt die Einzelmeisterschaften bis zur deutschen Meisterschaft, da brauchen wir einen Trainer.“ Und da das Training weiter gut besucht ist, will man nach einem möglichen Landesliga-Aufstieg eventuell auch wieder eine zweite Mannschaft melden. „Und die erste Mannschaft wird verstärkt, der ein oder andere dort wird auch gehen“, sagt Meyer: „Aber jetzt steht erstmal der Aufstiegskampf im Fokus.“

„ In einem Verein wie in Herdecke ist man nicht nur Trainer, sondern macht noch sehr viel drumherum.“

Recep Mercan
scheidender Trainer der TSG Tigers Herdecke