Gevelsberg/Herdecke. Erstmals darf die TSG Herdecke im Westfalenpokal spielen. Doch Gegner und Spielort wechseln plötzlich über Nacht - und wieder zurück.
Dieser Jahrgang hat das Pokalsieger-Gen. Zweimal siegten die von Markus Requardt und Michael Althoff trainierten Fußball-Mädchen der TSG Herdecke bei den C-Juniorinnen im Kreispokal-Endspiel gegen Westfalia Hagen und VfL Gennebreck, jetzt wiederholten sie dieses Kunststück bei den B-Juniorinnen. Erneut war im Gevelsberger Stadion Stefansbachtal Gennebreck der Gegner, diesmal setzte sich die TSG mit 1:0 (1:0) durch. Und darf als Lohn erstmals im Westfalenpokal - dieser ist den älteren Jugendklassen vorbehalten - antreten. Der Gegner dort indes wechselte mehrfach.
Auch interessant
5:0 im Viertelfinale gegen die SpVg. Hagen 11, 1:0 im Halbfinale gegen den FFC Ennepetal - ohne Gegentor waren die jungen Herdeckerinnen ins Endspiel gekommen, das blieb auch dort so. Denn TSG-Torhüterin Klara Xheka war auch gegen Kreisliga-A-Rivale VfL Gennebreck, den man kürzlich erst in der Meisterschaft mit 2:0 geschlagen hatte, nicht zu bezwingen und glänzte bei einer großen Chance des Gegners. „Da hätte Gennebreck auch in Führung gehen können“, räumte Markus Requardt nach einem kampfbetonten Kreispokal-Endspiel ein. So aber erzielte Lucienne Jackholt kurz vor der Pause durch einen direkt verwandelten Freistoß das 1:0 für Herdecke, dabei blieb es bis zum Ende. „Das ist ihre Spezialität, so hat sie nicht zum ersten Mal getroffen“, lobte der TSG-Coach die Torschützin.
Auch interessant
Auch interessant
Der Pokal-Wettbewerb ist für die Herdeckerinnen damit in diesem Jahr noch nicht beendet. Erstmals nehmen die TSG-Mädchen, die als Kreismeister im Frühjahr bei den Westfalenmeisterschaften starten durften, am Westfalenpokal teil, die erste Runde steht bereits am 15. Dezember an. Irritationen gab es beim Gegner, gemäß der Auslosung musste die TSG als Sieger des Kreises Hagen/Ennepe-Ruhr zum Kreispokalsieger Detmold reisen. Die Sportfreunde Berlebeck-Heiligenkirchen hatte Markus Requardt als Kontrahent ausgemacht, damit verbunden wäre eine eineinhalbstündige und 140 Kilometer weite Anreise nach Ostwestfalen gewesen. Eine sportlich lösbare Aufgabe bei einem B-Ligisten. „Ich hoffe mal, wir kommen eine Runde weiter, da kommen die höherklassigen Gegner“, sagte Requardt am Sonntag Abend.
Auch interessant
Auch interessant
Tags darauf war dann - zum Unverständnis der TSG-Verantwortlichen - plötzlich aber der Herforder SV Borussia Friedenstal der Gegner der Herdeckerinnen, ein Westfalenligist aus dem Kreis Herford. Immerhin bliebe der TSG als klassenniedrigerem Verein dann die weite Reise erspart, man hätte am 15. Dezember um elf Uhr Heimrecht am Bleichstein. Die sportlichen Chancen auf ein Weiterkommen in die zweite Runde, in der man am 2. März 2025 den Sieger des Kreises Unna/Hamm - den klassengleichen PSV Bork - empfangen würde, dagegen waren stark gesunken. Bis am Montag Abend galt: Kommando zurück. „Vielleicht ist dem Kollegen bei der Spielansetzung da ein Fehler unterlaufen“, mutmaßte Wettbewerbsleiterin Alexandra Spiekermann vom FLVW auf Nachfrage bereits, „wir überprüfen das.“ Und tatsächlich hieß die Paarung dann wieder SF Berlebeck-Heiligenkirchen - TSG Herdecke, gespielt wird in Detmold-Heiligenkirchen. Und Markus Requardt meldete: „Jetzt ist es korrekt, aber leider mit weiter Anreise.“
Auch die Tochter von TSG-Trainer Michael Althoff wurde am Samstag zeitgleich Kreispokalsieger, allerdings mit Borussia Dortmund: Lotta Althoff, die im Sommer 2023 von der TSG Herdecke zum BVB gewechselt und mit diesem in die Bezirksliga aufgestiegen ist, feierte nach zwei Pokalsiegen mit ihrem Stammklub nun auch den zweiten Pokalsieg in Dortmund. Mit dem von der Wetteranerin Annika Billig gecoachten Team setzte sie sich im Finale deutlich mit 4:0 gegen den SV Berghofen durch. Im Westfalenpokal greift der BVB erst in der zweiten Runde ins Geschehen ein, in der Bezirksliga liefert man sich einen Zweikampf mit dem FC Iserlohn, der mit Alissa Molodynski ebenfalls eine Ex-Herdeckerin in seinen Reihen hat, um den Westfalenliga-Aufstieg.
Chance auf zwei weitere Pokalsiege
Nach dem 1:0-Sieg der B-Juniorinnen im Endspiel in Gevelsberg gegen den VfL Gennebreck haben die Fußballmädchen der TSG Herdecke noch zwei weitere Chancen auf Kreispokalsiege, man ist mit zwei weiteren Mannschaften vertreten. Die C-Juniorinnen vom Bleichstein erwarten im Halbfinale am 19. März 2025 den SV Hohenlimburg 10. Auch die D-Juniorinnen sind noch im Wettbewerb, nach dem 10:1-Sieg im Viertelfinale gegen SW Silschede erwarten sie nun am 19. März im Halbfinale BW Voerde.
Ein Wiedersehen auf dem Feld von Lotta Althoff mit ihrem alten TSG-Team würde es nur dann geben, wenn beide Teams im Westfalenpokal weit kämen. Und unter Dach beim Girls Cup der TSG Herdecke in der Bleichsteinhalle, in der die Herdeckerinnen dem BVB Anfang des Jahres ganz überraschend die erste (und zweite) Niederlage überhaupt zufügten, ist die Borussia nicht vertreten. Markus Requardt: „Der BVB kommt diesmal leider nicht.“
„Das ist ihre Spezialität, so hat sie nicht zum ersten Mal getroffen.“