Hagen. Der DTV Köln trifft aus allen Lagen, der SV 70 scheitert aus der Distanz – ein kurioses Basketballspiel, das Haspe so schnell nicht vergessen wird.
Diese Geschichte schreibt der Basketball immer wieder: Eine Mannschaft reist mit reduziertem Kader an und scheint klar im Nachteil zu sein – doch genau das wird zur größten Gefahr für den Gegner. Wenn die wenigen verbliebenen Akteure enger zusammenrücken und über sich hinauswachsen, wird aus vermeintlicher Schwäche pure Stärke. Der DTV Basketball Köln zeigte in seinem Auswärtsspiel beim SV Haspe 70, wie das par excellence funktionieren kann. Mit nur sieben Spielern siegten die Deutzer mit 88:81 (42:26) und frustrierten die Hasper, die eine Siegchance ungenutzt ließen.
Jenkins entfacht Dreier-Feuerwerk
Der Hauptakteur in dieser bemerkenswerten Geschichte: Elijah Jenkins. Der Guard der Gäste erzielte 42 Punkte, versenkte 9 seiner 15 Dreierversuche und brachte Haspe mit seinen Würfen aus teils unmöglichen Positionen zur Verzweiflung. „Jenkins war kaum zu stoppen – gefühlt jeder seiner Würfe landete im Korb“, schilderte Haspes 1. Vorsitzender Martin Wasielewski seine Eindrücke. „Wir haben es schlichtweg nicht geschafft, ihn aus dem Spiel zu nehmen.“
„Jenkins war kaum zu stoppen – gefühlt jeder seiner Würfe landete im Korb.“
Dabei sprach einiges für die 70er: Sie hatten die Tiefe des Kaders auf ihrer Seite, trafen hochprozentig in der Zone und holten starke 21 Offensivrebounds sowie 15 Ballgewinne. Doch all das konnte die beeindruckende Treffsicherheit der Gäste aus Köln nicht kompensieren, die mit 15 von 26 verwandelten Dreiern (58 Prozent) glänzten. Derweil verwandelten die Hagener lediglich 2 ihrer 24 Würfe (8 Prozent) von außen, von der Freiwurflinie zudem nur 11 von 24 (45 Prozent). So konnten sich die sogenannten „Kellerkinder“ schon im zweiten Viertel absetzen, als Jenkins und Valentin Blass mit einem Dreier-Feuerwerk den Vorsprung auf 19:33 ausbauten.
Finn Pook ist Haspes Topscorer
Haspe erholte sich davon nicht mehr. Zwar konnten Topscorer Finn Pook (21 Punkte) und seine Mitspieler nochmal deutlich verkürzen, doch dann hatte Elijah Jenkins - wer auch sonst - von außen die Antwort parat. Die Deutzer traten übrigens nicht nur dezimiert an, sondern hatten im vierten Viertel auch keine Wechseloptionen mehr, nachdem zwei Spieler mit fünf Fouls vom Feld mussten. Aber den Haspern lief die Zeit davon.
„Am Ende steht eine unnötige, aber verdiente Niederlage“, resümierte Martin Wasielewski. „Bei uns waren Tempo und Einsatz von Beginn an nicht da. Mit dieser Leistung und diesem Engagement wird es schwer für uns. Die Jungs müssen hart an sich arbeiten.“ Während die Deutzer mit ihrem Sieg den Anschluss an die Tabellenspitze der 1. Basketball-Regionalliga halten, bleibt Haspe nach 12 Spielen mit einer ausgeglichenen Bilanz von 6:6 auf Rang 9. Nach einem spielfreien Wochenende werden die 70er am Freitag, 6. Dezember, auswärts auf den Lokalkonkurrenten BBA Hagen treffen.
SV Haspe 70: Fouda (18), Sahin (2), Harris-Dyson (15, 16 Rebounds), Bambullis (10), Pook (21), Agyapong (4), Krajewski, Dia, Beier-Christiansen (6), Liebermann, Uhlenbrock (5).
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