Herdecke/Wetter. SSV Hagen und Hasper SV sind unterm Strich, alle Teams aus Wetter und Herdecke auch. Wer in der eingleisigen A-Liga aktuell fehlen würde.
Es ist eine ganz besondere Saison in der Fußball-Kreisliga A, so viel Spannung bis zum Schluss gab es nie. Am Ende der Spielzeit 2024/2025 werden die zwei Staffeln des Kreises Hagen/Ennepe-Ruhr zur eingleisigen A-Liga ab der Saison 25/26 zusammengeführt. Gut die Hälfte der aktuellen Teams in der neunthöchsten Spielklasse wird dann nur noch B-Kreisligist sein. Und Stand heute, wo genau ein Drittel der aktuellen Saison absolviert ist, würde das Worst Case Szenario für den Fußball im Ruhrtal eintreten: Von den fünf A-Kreisligisten aus Wetter und Herdecke wäre zur Saison 2025/26 kein einziges Team in der neuen, eingleisigen A-Liga vertreten. „Es war klar, dass es bis zum letzten Spieltag ganz eng wird“, sagt Frank Henes, Trainer der TSG Herdecke.
Teams aus Herdecke und Wetter unter dem Strich
Denn nach zehn Spielen sind FC Herdecke-Ende I (8.), SC Wengern (9.), TSG Herdecke (11.) und TuS Esborn (13.) in der EN-Staffel sowie der FC Herdecke-Ende II (13.) in der Hagener Gruppe unter dem Strich, der hinter Platz sieben gezogen wird. Eine Bilanz, die übrigens auch für die traditionsreichen SSV Hagen und Hasper SV - einstige Hagener Fußballgrößen in Regional- und Oberliga - gilt. Nur sieben Mannschaften pro A-Kreisliga-Staffel haben auch für 2025/26 ihren Platz hier sicher, bei drei Absteigern aus dem Kreis Hagen/Ennepe-Ruhr aus der Bezirksliga 6 gäbe es für Achte und Neunte auch keine Chance über eine mögliche Relegation. Und ein solches Szenario ist nicht unwahrscheinlich, aktuell sind unter den letzten sechs Teams fünf aus dem heimischen Kreis, SC Obersprockhövel II, TSG Sprockhövel II und SpVg. Hagen 1911 II rangieren auf den Abstiegsplätzen.
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Während Wetter mit dem FC Wetter immerhin noch einen Bezirksligisten hat, wäre es für Herdeckes Fußballer besonders bitter, bliebe es beim aktuellen Stand. Denn FC Herdecke-Ende und TSG Herdecke gehörten wenigstens in der Kreisliga A stets zum festen Inventar, spielten auch schon höher. Mit einem Punkt Rückstand auf Rang sechs ist für die Ender die Distanz zur künftigen A-Liga noch am geringsten. „Die Saison ist noch lang“, mahnt FC-Trainer Michael Müller zur Geduld, dessen Team seine bisherigen drei Saisonniederlagen gegen die Topteams Vatanspor Gevelsberg (1:2) sowie deutlich bei RW Ennepetal-Rüggeberg (1:4) und zuletzt Ararat Gevelsberg (1:5) erlitten hat. „Jetzt spielen wir gegen die Gegner um uns herum, da wollen wir punkten“, sagt Müller.
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Nach dem Bezirksliga-Abstieg wurde am Kalkheck das Team verjüngt. „Wir stecken im Umbruch, haben viele junge Spieler in der Mannschaft. Da brauchen wir noch ein bisschen“, sagt Müller, der zudem über Verletzungspech klagt: „So eine richtige Start-Elf haben wir noch nicht.“ So fehlte etwa Torjäger Kevin Beinsen in den letzten Wochen, wurde aber durch Neuzugang Sascha Leiendecker und dem jungen Luca Lübke gut vertreten. „Ich denke, bis zur Winterpause sind wir über dem Strich“, bleibt der Coach optimistisch: „Und das ist auch unser klares Ziel, da müssen wir nicht drumherum reden.“ Was für den zwei Punkte hinter den Endern rangierenden SC Wengern - im Vorjahr Tabellenfünfter - wohl in ähnlicher Form gilt.
TSG Herdecke: Drei Siege sind Pflicht
Weit schwerer dürfte es für die TSG Herdecke werden, es von Rang elf noch in die obere Tabellenhälfte zu schaffen. „Wir sind elf Punkte zurück, das ist eine Herausforderung“, weiß Trainer Frank Henes, „jetzt stehen wir unter Druck, diesen Rückstand zu verkürzen und müssen unbedingt punkten.“ Drei Siege benötige man aus den nächsten drei Partien gegen die Tabellennachbarn Esborn, Silschede und Obersprockhövel, ehe es zu den Überfliegern von Ararat und zum Ortsderby nach Ende geht. „Wir wussten vorher, dass das kein Selbstläufer wird, aber jetzt laufen wir punktemäßig hinterher“, weiß Henes: „Der Ertrag spiegelt nicht wieder, was wir im Training leisten. Es fehlt an der Konstanz.“
Herdecker Reserve führt Kreisliga B an
Teams wie den FSV Gevelsberg II oder Aufsteiger Hiddinghauser FV habe man nicht so weit oben erwartet, dort wollte eigentlich die TSG stehen. „Wir sind jetzt unter Zugzwang, wenn wir das Ziel eingleisiger Kreisliga A nicht schon zur Winterpause abschenken wollen“, weiß Henes: „Die nächsten Spiele sind sehr wichtig.“ Dass die TSG wie der SC Wengern auf anderem Wege die Kreisliga A halten könnte - beide Reserveteams führen punktgleich die Kreisliga B2 an und kämpfen um den Aufstieg - davon will Frank Henes (vorerst) nichts wissen: „Wir setzen nicht auf unsere Zweite, wir wollen das selbst schaffen.“
Der TuS Esborn und der FC Herdecke-Ende II - jeweils mit sieben Punkten auf Rang 13 ihrer Staffel - liegen noch einen Zähler schlechter als die TSG. Als Aufsteiger der letzten bzw. vorletzten Saison in die Kreisliga A dürfte der Anspruch bei beiden Mannschaften aber auch nicht so hoch sein.
Eingleisige A-Liga: Der aktuelle Stand
Diese 17 Klubs wären Stand heute für die eingleisige Kreisliga A ab der Saison 2025/2026 qualifiziert: SC Obersprockhövel II, TSG Sprockhövel II, SpVg. Hagen 1911 II (auf den drei Abstiegsplätzen der Bezirksliga 6), TSV Fichte Hagen, FC Bosna Hagen, SV Boele- Kabel, SV Fortuna Hagen, FC Polonia Hagen, SpVg SW Breckerfeld, Al Seddiq Hagen (alle Kreisliga A1), SV Ararat Gevelsberg, RW Ennepetal-Rüggeberg, TuS Hasslinghausen, FSV Gevelsberg II, SG Vatanspor Gevelsberg, SPVG Linderhausen, Hiddinghauser FV (alle Kreisliga A2). Ein Team davon würde nach dem Entscheidungsspiel der beiden Kreisliga-A-Meister - im Augenblick hieße die Paarung TSV Fichte Hagen - SV Ararat Gevelsberg - in die Bezirksliga aufsteigen. Und die beiden Meister der Kreisliga-B-Staffeln kämen als Aufsteiger hinzu. Momentan sind Türk Gencler Hagen und TSV Fichte Hagen II in der B1 vorn, während in der B2 TSG Herdecke II, SC Wengern II, SG/BW Vorhalle 09/72 und FSV Gevelsberg III eng zusammenliegen.