Hagen. Die Phoenix-Basketballer brillierten im Angriff und blamierten sich in der Defense: Eine Erinnerung ans erste Hagener Heimspiel gegen Göttingen.

Matthias Grothe punktete aus allen Lagen und verteilte zwölf Assists, Adam Baumann bestach aus der Mitteldistanz und Roman Hogräfer feuerte fünf Dreier in den Korb: Offensiv war das eine feine Leistung, die Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen am 20. März 2005 gegen die BG Göttingen zustande brachte. Aber was das Team von Trainer Tome Zdravevski defensiv ablieferte, war ein Trauerspiel. 99:109 endete die Partie aus Hagener Sicht. Es war die siebte Niederlage im achten Spiel. Die erste Phoenix-Saison drohte im Desaster zu enden.

Phoenix-Verteidigung zu zahm

Woran es lag? „Unvermögen“, sagte Phoenix-Kapitän Grothe, der die Probleme immer unverblümt ansprach. „Wir haben da ein dickes Problem.“ Dass man gegen das hochtalentierte Team von Offensiv-Guru John Patrick verlor, wollte „Matze“ nicht als Ausrede gelten lassen. „Morgen müssen wir anderthalb Stunden Defense üben“, sagte Grothe im Interview mit der WP, „und die letzten sechs Spiele müssen wir gewinnen. Schluss, Aus, Ende.“ Bemerkenswert: Nach dem Spiel gab es für Grothe und Co. Applaus, auch „Phoenix, Phoenix“ raunte es durch die Ischelandhalle. 1300 Zuschauer standen. Keine Ironie, sondern eine ehrlich gemeinte, aufmunternde Geste des Hagener Publikums.

Es war die erste Hagener Heimpartie gegen die BG Göttingen - inzwischen fast 20 Jahre her. An diesem Sonntag trifft Phoenix erneut auf die „Veilchen“, diesmal im BBL-Pokal. Es ist das 18. Pflichtspiel zwischen den beiden Basketballklubs. Nun sind die Vorzeichen aber anders: Die BG tritt als Erstligist an, und Phoenix will den Niedersachen als ProA-Ligist ein Beinchen stellen.

Defensives Unvermögen wird man der Phoenix-Mannschaft am Sonntag wohl nicht unterstellen müssen, aber die offensive „Firepower“ von Grothe, Baumann und Co. könnte sie durchaus gebrauchen.

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