Hagen. Die Hagener Basketballer sind bei ihrer Generalprobe gegen den Titelkandidaten Gladiators Trier völlig von der Rolle. Dafür gab es einige Gründe.
Zwei Wochen vor dem Start in die neue Saison der 2. Basketball-Bundesliga ProA präsentierte sich Phoenix Hagen in erschreckend schwacher Form. Bei der Generalprobe gegen den ambitionierten Titelkandidaten Gladiators Trier setzte es eine deutliche 61:87-Niederlage. Die rund 1000 Fans in der Ischelandhalle bekamen dabei phasenweise Basketball zu sehen, der an das erste Testspiel eines neu formierten Teams erinnerte. Phoenix wirkte oft desorientiert und tat sich schwer, gegen die aggressive Defense der Trierer ins Spiel zu finden.
Tim Uhlemann ein Lichtblick
Besonders in der Offensive agierte die Mannschaft von Trainer Chris Harris verunsichert. Bereits zur Halbzeit lag Phoenix mit 26:43 zurück. Was folgte, war eine zweite Spielhälfte, in der die Gladiators das Tempo nochmals erhöhten und die Hagener mit schnellen Angriffen und präzisem Pick-and-Roll förmlich überrannten. Gladiators-Aufbauspieler Marcus Graves setzte mit 20 Punkten viele Akzente und führte gekonnt Regie. Aber die gesamte Trierer Mannschaft, die nach dem knapp verpassten Aufstieg in der vergangenen Saison kaum Veränderungen im Kader hinnehmen musste, wusste zu überzeugen. Egal, wer von der Bank aufs Feld kam: Ein Leistungsabfall war nicht zu erkennen.
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„Wir sind defensiv gut in die Partie gekommen, aber danach ist Trier immer mehr ins Rollen gekommen, was wir ab dem zweiten Viertel nicht mehr unterbinden konnten“, reflektierte Tim Uhlemann nach der Partie. Der Forward avancierte mit 17 Punkten zum Hagener Topscorer und war ein Lichtblick an einem gebrauchten Abend.
Ebenfalls auffällig: Die defensive Anfälligkeit gegen das schnelle Umschaltspiel der Gladiators bereitete den Hagenern Schwierigkeiten. Immer wieder zwangen sie die Hagener zu Fehlern und nutzten diese konsequent aus. Von den insgesamt 20 Ballverlusten der Gastgeber landeten zwölf direkt in den Händen der Trierer, die sich die Fahrlässigkeiten zunutze machten - dabei ist das eigentlich die Spielart, die Phoenix Hagen an den Tag legen will. Allerdings spielten die Hagener im Angriff zu unkonzentriert und statisch, als dass sie Trier auch nur ansatzweise hätten gefährlich werden können. Lediglich jeder dritte Hagener Feldwurf landete im Netz (22/66). Von der Freiwurflinie traf man bescheidene 50 Prozent (10/20).
Fotostrecke: Phoenix setzt die Generalprobe in den Sand
„Daraus müssen wir die richtigen Erkenntnisse mit in die Trainingswoche nehmen, um für das Pokalspiel gegen Göttingen (15. September; d. Red.) so bereit wie möglich zu sein“, resümierte Uhlemann, der der Heimschlappe aber auch etwas Gutes abringen konnte: „Es hat so gut getan, endlich wieder in der Ischelandhalle vor eigenem Publikum zu spielen. Die Zuschauer hatten so viel Lust aufs Spiel und haben uns so viel Energie gegeben.“
Haspe 70 mit Achtungserfolg
Besser lief es hingegen für Phoenix-Kooperationspartner SV Haspe 70. Das Erstregionalliga-Team traf beim Rewe-Familientag auf den ProB-Ligisten Rheinstars Köln - und verlor die Testpartie nur knapp mit 83:87 (46:48). Auf Hasper Seiten ragten die Kooperationsspieler Juhwan Harris-Dyson (28 Punkte) und Finn Pook (17) heraus. Beide, sowie Peter Beier-Christiansen (6) und Mallick Touray (3), wurden aufgrund der vorherigen Belastung nicht mehr für Phoenix eingesetzt.
Phoenix Hagen - Gladiators Trier 61:87 (26:43)
Phoenix: Nawrocki (3), Kraushaar (7), McCall (4), Omuvwie (2), Stephenson-Moore (6), Uhlemann (17), Bohannon (4, 8 Rebounds), Boner (1), Hounnou (7), Carry (10, 5 Assists, 4 Steals).
Beste Werfer Trier: Graves (20), Guillozet (16), Linßen (12), Zirbes (12).
Zuschauer: 1000.