Hagen. Hohenlimburg oder Haspe: In beiden Stadtbezirken gibt es einen Anspruch auf einen weiteren Kunstrasenplatz. Jetzt steht fest, wo er gebaut wird.
Eine hitzige Debatte hat ein versöhnliches Ende gefunden: Als die Fußballvereine SV Fortuna Hagen und SV Hohenlimburg 10 in dieser Woche eine gemeinsame Erklärung an die Mitglieder des Sport- und Freizeitausschusses verschickt haben, ging es darin um ein Reizthema, über das seit vielen Wochen in Hagen viel diskutiert wurde: der nächste Standort für einen neuen Kunstrasenplatz.
Nun ist eine Entscheidung auf den Weg gebracht worden. Denn in der jüngsten Sitzung des Sportausschusses gab es ein klares Votum, das den Weg für den Standort Haspe freigemacht hat. Thema in der Sitzung war auch das gemeinsame Schreiben jener Vereine, die von der Diskussion am stärksten betroffen sind. Fortuna und Hohenlimburg 10 sind in den inhaltlichen Austausch gegangen, haben sich gegenseitig besucht und waren bemüht darum, die Lage des anderen zu verstehen.
Debatte über neuen Kunstrasen: Vereine machen Schulterschluss
Nach dem Austausch kamen die Fußball-Klubs zur Erkenntnis: Auch wenn an beiden Standorten ein weiterer Kunstrasenplatz dringend benötigt wird, so drückt der Schuh in Haspe ein bisschen mehr. Beide Vereine sprachen sich in der gemeinsamen Erklärung dafür aus, dass Haspe nun im ersten Schritt den Zuschlag erhalten soll und Hohenlimburg dann beim nächsten geplanten Umbau 2029/2030 einen weiteren Kunstrasen bekommen soll.
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Die gemeinsame Erklärung ist ein sportlicher Schulterschluss, der für die mitunter hitzig geführte Debatte auch gleichzeitig ein versöhnliches Ende bedeutet. Auch wenn er nur symbolischer Natur war, denn das, was die Vereine forderten, war ohnehin fester Bestandteil der Pläne seitens der Stadt Hagen. Und entsprechend votierten dann auch die Mitglieder des Ausschusses, die ohne Gegenstimme der entsprechenden Beschlussvorlage pro Haspe zustimmten.
Neuer Kunstrasen in Hohenlimburg spätestens - nicht frühestens - ab 2029
Dennoch gab es auf Anregung der CDU-Fraktion eine kleine, aber entscheidende Anpassung des Antrags: Laut Beschlussvorlage sollte der übernächste Kunstrasenplatz „frühestens 2029/2030“ realisiert werden. „Wir möchten uns dafür aussprechen, dass das Wort ,frühestens‘ durch ,spätestens‘ ersetzt wird“, sagte Corinna Niemann (CDU): „Sollte das Vorhaben entgegen aller Erwartungen, vielleicht sogar mit Fördermitteln, früher umgesetzt werden können, sollten wir uns nicht selbst mit der alten Formulierung daran hindern, früher tätig zu werden.“ Außerdem erhielten durch diese Wortänderung die Hohenlimburger Vereine eine konkretere und verbindlichere Perspektive.
Aber ist überhaupt in Stein gemeißelt, dass Hohenlimburg bei der übernächsten Planung automatisch bedacht wird? Karsten-Thilo Raab sagt auf eine entsprechende Frage eines Ausschussmitgliedes: „Wenn es keine unvorhersehbare Katastrophe gibt, wird das so umgesetzt“, so der Leiter des Servicezentrums Sport.
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Zum Hintergrund: Seit vielen Wochen ist die Debatte über den Bau des nächsten Kunstrasenplatzes immer wieder hochgekocht. In Hohenlimburg und Haspe gibt es je einen Anspruch auf die Nutzung eines solchen Platzes, doch die Stadt Hagen kann wegen der angespannten Haushaltslage zunächst ab 2025 nur den Bau eines Kunstrasens realisieren. Weil an beiden Standorten der Bedarf nicht nur sehr groß ist, sondern phasenweise auch wächst, argumentierten Fortuna und Hohenlimburg 10 zunächst massiv für ihren jeweiligen Standort. Nun ist der Weg frei für einen Kunstrasenplatz im Hagener Westen.
„Sollte das Vorhaben entgegen aller Erwartungen, vielleicht sogar mit Fördermitteln, früher umgesetzt werden können, sollten wir uns nicht selbst mit der alten Formulierung daran hindern, früher tätig zu werden.“